AUSWANDERERBLOG

2711 Betonstelen

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on November 30, 2008

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas hat eine lange Geschichte. Nach langer Debatte entschied der Deutsche Bundestag 1999, das Denkmal den ermordeten Juden Europas zu widmen. Der „Führerbunker“ lag nur 300m südlich des Denkmalgeländes. Auf einer begehbaren Fläche von rund zwei Hektaren stehen 2711 Betonstelen von unterschiedlicher Höhe. Unter dem Denkmal befindet sich der Ort der Information über die nationalsozialistische Verfolgungspolitik von 1933 bis 1945.

Ein wichtiges Mahnmal gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung, Völkermord.

Denk mal!

Berlin wird abgerissen, Berlin wird gebaut

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on November 28, 2008

Wir sind drei Tage in Berlin. Am Alexanderplatz. Und zu Fuss unterwegs Unter den Linden, am Brandenburgertor, im Bundestag, in der Glaskuppel des Reichstags, am Mahnmal des Holocausts, am Potsdamerplatz, in der neuen Nationalgalerie, auf dem Kuhdamm, auf der Museumsinsel, an der Spree, auf dem Gendarmenmarkt, in Kreuzberg, im Tiergarten, auf dem Fernsehturm, in Prenzlauerberg, im Nicolaiviertel, am Checkpoint Charly, im Martin Gropiusbau, im Bauhausmuseum, in der Topographie des Terrors…..
Tolle Stadt, soviel Geschichte an einem Ort und gleichzeitig soviel Veränderung…

Palast der Republik

Hier wird der letzte Rest des Palast der Republik (DDR) abgerissen und heute soll bekannt werden, wie das Berliner Schloss aussehen soll, das an dieser Stelle wieder aufgebaut wird….

…. hingegen bleibt der Fernsehturm am Alexanderplatz als Wahrzeichen der früher geteilten Stadt bestehen.

Rekonstruktion Berliner Stadtschloss

Landschaft einst und jetzt

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on November 24, 2008

Wingreis ist eine alte Rebbausiedlung am linken Bielerseeufer. Vor hundert Jahren hat es da so ausgesehen…

Wingreis 1908

Inzwischen wurde das Dorf durch die Bahnlinie und die Autostrasse gänzlich vom Seeufer abgetrennt. Als Kompensation wurde dafür ein kleiner Jachthafen angelegt. Kein Wunder, dass die Einheimischen, unterstützt durch Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen seit Jahrzehnten die Verlegung von Bahn und Strasse in den Berg verlangen. Schön wär’s!

Wingreis heute

Hüslischwyz

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on November 23, 2008

Es ist eng in der Schweiz. Auch unser Bauernhof wird zunehmend durch die Hüslischweiz eingeengt. Wir haben zwar Bahnanschluss mit Halbstundentakt. In 17 Minuten sind wir in Bern in 15 in Biel. Dafür haben wir auch den Lärm der Hauptstrasse. Die Autobahn A 6 ist nicht weit. Wenn im Herbst die Blätter fallen wird die Hüslischweiz sichtbar. Allerweltsarchitektur. Kein schönes Bild. Und trotzdem, Heimat.

Schweizerische Konkordanz

Posted in Politik by ruedibaumann on November 21, 2008

Baumann: «Konkordanz sollte überarbeitet werden»

Rein arithmetisch gehört die SVP zwar in den Bundesrat. Mit ihrer Grundhaltung passt sie nach Ansicht des früheren Grünen-Präsidenten Ruedi Baumann aber nicht dorthin. Die Konkordanz müsse überarbeitet werden.

Es brauche nicht nur eine arithmetische Konkordanz, wie Baumann weiter sagt, sondern auch einen Grundkonsens unter den Parteien, die im Bundesrat tätig sind.

Dass es ohne einen solchen Grundkonsens nicht geht, hätten die letzten vier Jahre gezeigt, als «ein xenophober Populist im Bundesrat vertreten war». Das habe immer nur zu Konflikten geführt.

«Wenn eine Partei Grundwerte wie Menschenrechte, Rechtsstaat, Gewaltentrennung und Völkerrecht nicht vertritt, gehört sie nicht in den Bundesrat», sagt Baumann.

Am 10. Dezember wird ein Nachfolger für den abtretenden Bundesrat Samuel Schmid gewählt. Sowohl SVP wie die Grünen erheben Anspruch auf den Sitz.

Aus diesem Anlass hat DRS 4 News mit früheren Parteipräsidenten über Konkordanz diskutiert und die Frage erörtert, ob die SVP in den Bundesrat gehöre.

Die SVP und die Grünen erheben Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat.

Ruedi Baumann, von 1997 bis 2001 Präsident der Grünen Partei, im Gespräch mit Tobias Fässler. Hören

Brüsseler Spitzen

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on November 20, 2008

Die EU-Landwirtschaftsminister haben (wieder mal) eine Reform der europäischen Landwirtschaftspolitik für die nächsten Jahre beschlossen. Ich bin gespannt, wie sich diese auf unseren Betrieb in Frankreich auswirken wird. Es tönt ja schon mal gut, wenn man liest, dass Direktzahlungen von über 300’000 Euro pro Betrieb (!) um 14% gekürzt werden sollen. Nur Kleinstbetriebe mit Direktzahlungen von unter 3000 Euro pro Jahr sollen von dieser Kürzung ausgenommen werden. Dafür will man mehr Geld für die Natur und die ländliche Entwicklung ausgeben. Dabei sollen die einzelnen Staaten selber im Detail über die Ausgestaltung der Oekozahlungen entscheiden.
Falls es Sarkozy ernst ist mit der Förderung des Biolandbaus, dann dürften ja auch die französischen Biobauern bald gewisse Oekobeiträge erhalten….
Bisher haben wir auf unserem 70 ha Biobetrieb rund 10’000 Euro Direktzahlungen pro Jahr erhalten. Für schweizerische Verhältnisse doch eher ein bescheidner Zustupf. Jedenfalls Bilder wie diese aus dem Berner Seeland von der hoch subventionierten Zuckerrübenernte (viele Traktoren, wenig Land) sieht man in Frankreich höchstens an Bauerndemonstrationen in Paris…

Bild Simon Baumann, subergwest

Bundesratswahlen

Posted in Politik by ruedibaumann on November 18, 2008

Der Egomane spinnt weiter…

Karikatur Bürki in 24 heures, sept. 07

…. und andere Geschichten zum Stichwort Bundesrat in diesem Blog!

„Als Egomanen bezeichnet man eine unter dem Symptom Egomanie (v. griech. bzw. lat. ego = ich + griech. μανία manía = Raserei; auch Ich-Sucht) leidende Person. Der Betroffene hat das Bedürfnis, stets im Mittelpunkt allen Handelns und Geschehens zu stehen. Ursache dafür ist ein krankhaft übertriebenes Selbstwertgefühl. In abgeschwächter Form handelt es sich um eine Persönlichkeitsstörung.“ (aus Wikipedia)

Schützenvereine

Posted in Diverses by ruedibaumann on November 16, 2008

Im ländlichen Frankreich hat jedes Dorf seine société de chasse und in der Schweiz jede Gemeinde mindestens einen Schützenverein! Noch vor wenigen Jahren musste deshalb in der Schweiz manches romantische Tälchen herhalten für einen landschaftszerstörerischen 300-Meter Schiesstand! So auch in unserer Gemeinde Grossaffoltern. Landschaftsschutz hin oder her, der Schiesssport ging vor. Neben sonntäglichem Lärm nahm man auch die Bleianreicherung im Boden fast kritiklos in Kauf! Zum Glück haben sich inzwischen die Prioritäten auch in Helvetien etwas verändert.

Privatisierte Postdienste

Posted in Politik by ruedibaumann on November 14, 2008

Schon morgens um sieben kommt hier in der Schweiz ein Lieferwägelchen und steckt uns den „Bund“ in den Briefkasten. Toll, so früh schon eine Zeitung zu haben. Um elf kommt der Briefträger mit dem Post-Lieferwägelchen und bringt Briefe, andere Zeitungen, Heftli usw.. und nimmt allfällige Post gleich mit. Guter Sevice! Um 16 Uhr ist schon wieder ein Lieferwägelchen vor dem Haus. Diesmal mit einem dicken Bund Werbematerial von Grossverteilern, Spielwarenläden und Do-it-jourself-Zentren. Was will man mehr als Landbewohner?

Nur fragt man sich sogleich, ist das jetzt der berühmte Wettbewerb der privatisierten Postdienste? Dreimal pro Tag ein Lieferwagen für die Einzelzustellung, wo bleibt da der Umweltschutz? Vor noch nicht so langer Zeit kam jeweils der Postotti mit dem Postvelo und brachte alles auf einmal und hatte sogar noch Zeit für einen Schwatz…

Wenn ich an die Diskussionen um die Privatisierung der Post in Frankreich denke, drängt sich mir nur ein Schluss auf: Non à la privatisation! Im Interesse der Umwelt, Wettbewerb hin oder her, keine Privatisierung mehr!

Begegnungen

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on November 13, 2008

Die Schweiz ist ein kleines Land. Während einem kleinen Stadtbummel in Bern trifft man auf Schritt und Tritt alte Bekannte:
Zufällig auf der Nydeggbrücke treffen wir Alt-Grossrat und SP-Gemeinderat von Lyss, Walter Liniger. Auf dem Kornhausplatz begegne ich Wili Gerber, Chef des bernischen Amtes für Landwirtschaft und Natur (LANAT), übrigens vor 25 Jahren mein Nachfolger als Direktionssekretär bei der bernischen Landwirtschaftsdirektion. Im Restaurant Diagonal studiert Herbert Karch, Geschäftsführer der Schweizerischen Kleinbauernvereinigung (VKMB) die Weltpresse und den „Schweizer Bauer“. Im kleinen Lebensmittelladen in der Gerechtigkeitsgasse stossen wir auf Elisabeth Zölch, ehemals Regierungsrätin (Volkswirtschaftsdirektorin) des Kanton Bern.

Es ist schön bei jedem Schweizaufenthalt alte Bekannte zu treffen, Erfahrungen auszutauschen, Erinnerungen aufzufrischen, auch wenn es manchmal nur kurze Begegnungen sind. Weisch no….