AUSWANDERERBLOG

Massentierhaltung auf dem Dorfe

Posted in Politik by ruedibaumann on Februar 26, 2023

In der Schweiz werden zuviele Schweine produziert, entsprechend gedrückt sind zur Zeit die Produzentenpreise. Wen wundert’s, wurden doch in diesem Land in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche neue Masthallen erstellt. Eine Massentierhaltungsinitiative die die Bestandesgrössen massiv beschränken wollte wurde abgelehnt, obschon alle wissen, dass man weniger Fleisch essen sollte.

Immissionen von grossen Mastbetrieben führen auch in den umliegenden Ländern zu wachsenden Bürgerprotesten. In Spanien beispielsweise verstärken die Tierfabriken die ohnehin grassierende Landflucht. „Was wollt ihr, Pinienduft oder Schweinegestank“ soll der Bürgermeister die Leute gefragt haben. Die Problematik hat zu einer regelrechten Regierungskrise geführt, und jetzt hat Spanien Höchsttierbestände gesetzlich festgelegt. In Frankreich müssen grössere Ställe einen Mindestabstand von einem Kilometer zum nächsten Wohnhaus haben.

Ich habe mich in meiner früheren Wohngemeinde umgesehen: auch hier wurde die bäuerliche Tierhaltung vielfach durch Massentierhaltungsbetriebe ersetzt: Schweinemasthallen, Pouletmasthallen, grosse Legehennenbetriebe. Eine unschöne Entwicklung!

Holzschlag

Posted in Bauernland by ruedibaumann on Februar 24, 2023

Die höheren Holzpreise haben diesen Winter auch in der Schweiz dazu geführt, dass viel mehr Holz geschlagen wurde als üblich. Im Berner Seeland wurden vielerorts durch die intensive Waldnutzung das Landschaftsbild (vorübergehend) massiv verändert.

Der Wald wird nachwachsen, weniger Fichten und Tannen, mehr trockenheitsresistente Laubbäume.

Holzen

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Februar 14, 2023

Ich bin wieder ein wenig am Holzen. Die Winterstürme haben einige Bäume umgeworfen.

Übrigens: Diese Eiche sieht fast aus wie das Loch Ness Ungeheuer…

Holzen kann ich nur, weil mein Traktor repariert ist und wieder läuft wie einst im Mai…

Neben den vorherrschenden, natürlichen Eichenwälder gibt es in unserer Gegend auch Anpflanzungen von rasch wachsenden, stramm ausgerichteten Eukalyptusbäumen. Ich ziehe den Wildwuchs vor…

50ème Foire Agricole

Posted in Bauernland by ruedibaumann on Februar 11, 2023

In Barcelonne du Gers wie alle Jahre wieder der landesweit grösste Anlass für das Landvolk: Traktoren, Landmaschinen, Solaranlagen… und Marktstände soweit das Auge reicht… https://www.foiredebarcelonne.com

Und alles mit Blick auf die verschneite Pyrenäenkette…

Armagnac

Posted in Agrikultur, Patrimoine et architectures by ruedibaumann on Februar 3, 2023

In der Gascogne wird seit Jahrhunderten der bekannte Armagnac produziert bzw. destilliert. Während mehr als zwanzig Jahren haben auf dem Château Galaubas unsere Schweizer Freunde Helen und Max erfolgreich ihren eigenen Armagnac und Wein angebaut. Daneben hatten sie eine Herde Red Angus Mutterkühe und rund 80 Hektaren Bauernland, alles in der Gemeinde Lannepax —> https://de.wikipedia.org/wiki/Lannepax. Selbstverständlich alles in Bioqualität.

Vor zwei Jahren haben sie altershalber ihren schönen Hof an die ehemaligen Besitzer zurückverkauft.

Im Moment wird alles erneuert und saniert. Wir haben heute wieder mal einen Besuch auf Galaubas gemacht und eine Flasche Armagnac gekauft. Für uns fehlen einfach die langjährigen Freunde und Schweizer Landsleute!

„Die Welt aus den Angeln“

Posted in Literatur by ruedibaumann on Februar 3, 2023

Im Buch von Philipp Blom habe ich einige sehr interessante und bedenkenswerte Überlegungen und Zitate gelesen. Unter anderem steht da zum Philosophenkönig Voltaire folgendes:

Als Gebildeter musste er an die Märchen der Kirche nicht glauben, aber er wollte, dass das einfache Volk es auch weiterhin tat. „Das Christentum ist sicherlich die lächerlichste, absurdeste und blutigste Religion, die jemals die Welt infiziert hat“, schrieb er an Friederich den Grossen, und fügte hinzu: „Ich sage das nicht zum Gesindel, das es nicht wert ist, aufgeklärt zu werden, und dem jedes Joch passt, ich sage es unter Ehrenmännern, unter Männern, die nachdenken.“

Das gemeine Volk, so Voltaire, sei einfach moralisch zu schwach und zu dumm, ohne Religion zu leben: „Der Mensch braucht immer eine Bindung und auch wenn es lächerlich ist, Faunen, Waldgöttern und Najaden zu opfern, ist es doch vernünftiger, diese fantastischen Bilder anzubeten, als in den Atheismus abzusinken.“

Zum Glück zähle ich mich zu den Atheisten und schätze die Denkanstösse des Philipp Blom. Voltaire („Les Oeuvre Philosophique“) musste ich vor mehr als einem halben Jahrhundert im Abendgymnasium lesen (auf französisch…).

Begriffen habe ich sie nie.