AUSWANDERERBLOG

Entre les 2 mers

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on April 30, 2016

Wenn man von Frankreich zur Zeit viel von gewalttätigen Demonstrationen hört, vergisst man fast ein wenig, dass das ruhige, beschauliche, angenehme Leben in französischen Städten und Dörfern weitergeht wie eh und je. Die Gartenrestaurants sind voll, die Leute geniessen die Frühlingssonne, üppige Mittagessen und ein Gläschen Rosé…

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Mittagspause am Tarn…

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Moissac, Schleuse Canal entre les 2 mers, Gartenrestaurant, Pont Napoléon über den Tarn

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Moissac, Weltkulturerbe, Point de vue de la Vierge, L’Abbaye et le Cloître, le canal latéral de la Garonne, le Tarn

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Tomaten setzen

Posted in Bauernland by ruedibaumann on April 29, 2016

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…in allen Formen und Farben und genug für alle Besucher und das halbe Dorf!

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Wiedergutmachung

Posted in Politik by ruedibaumann on April 28, 2016

Am 18. Juni 2003 (also vor 13 Jahren!) habe ich im Nationalrat folgende Motion eingereicht:

Verdingkinder, Historische Aufarbeitung

„Der Bundesrat wird eingeladen, endlich eine fundierte historische Aufarbeitung der Problematik der Verdingkinder in die Wege zu leiten.

BEGRÜNDUNG
Weil die Fürsorgepolitik in der Schweiz im Wesentlichen in die Kompetenz der Gemeinden und Kantone fällt, fehlt nach wie vor eine nationale Studie über die Art und Weise, wie die bürgerliche Gesellschaft im 20. Jahrhundert gewisse soziale Fragen gelöst hat.

Dabei ist die Problematik der Verdingkinder ein (weiteres) dunkles Kapitel in der schweizerischen Sozial- und Fürsorgepolitik. Bisher sind aber nur sehr bruchstückhaft unmenschliche Einzelschicksale von Verdingkindem in der Öffentlichkeit bekannt geworden.

Eine fundierte historische Studie ist auch aus zeitlichen Gründen dringend, weil sonst viele Zeitzeugen nicht mehr am Leben sind. Eine diesbezügliche Studie wäre auch ein erster Schritt zur Aufarbeitung des Unrechtes, das zahlreichen Menschen in unserem Land widerfahren ist.“

Die Antwort des Bundesrates (damals):

Die Problematik der Verdingkinder muss unter dem allgemeineren Blickwinkel der Sozialpolitik betrachtet werden, welche im Wesentlichen in die Kompetenz der Kantone und der Gemeinden fällt.
Der Bundesrat hat im Jahre 2000 beim Schweizerischen Nationalfonds das nationale Forschungsprogramm 51 (NFP 51) mit dem Titel „Integration und Ausschluss“ in Auftrag gegeben, das mit 12 Millionen Franken dotiert ist und in welchem auch die Sozialpolitik Gegenstand der Forschung ist.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Forschungsarbeiten im Rahmen des NFP 51 in der zweiten Hälfte dieses Jahres anlaufen und deren Ergebnisse in drei Jahren vorliegen werden, erachtet es der Bundesrat derzeit als verfrüht, die Notwendigkeit einer durch den Bund finanzierten historischen Studie in diesem Bereich abschätzen zu können.
Der Bundesrat betont sein grundsätzliches Interesse an einer fundierten Aufarbeitung dieses in der Tat schwierigen Kapitels in der Geschichte der Schweiz. Er ermutigt deshalb die Historiker und andere Forscher, sich dieses Themas anzunehmen und verweist auf die bestehenden Förderungsmöglichkeiten, insbesondere auf diejenigen des Schweizerischen Nationalfonds.

Der Bundesrat beantragt, die Motion abzulehnen.

Meine Motion wurde in der Folge auch sang- und klanglos abgeschrieben!

Gestern endlich hat die Mehrheit des Nationalrates einem Gegenentwurf zu einer Volksinitiative zugestimmt (gegen den Widerstand der SVP), die eine bescheidene Entschädigung an ehemalige Verdingkinder für erlittenes Unrecht und eine historische Aufarbeitung vorsieht. Jetzt muss nur noch der Ständerat zustimmen.

Moral der Geschichte: Lieber spät als nie! Für tausende von Verding- und Heimkindern kommt die „Wiedergutmachung“ freilich zu spät!

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Tschernobyl

Posted in Politik by ruedibaumann on April 26, 2016

 

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Heute vor 30 Jahren… man wird sich auch noch in 300 Jahren daran erinnern (müssen)!

Und vielleicht noch in 3000 Jahren…

http://byebyebeznau.ch/wissenswertes/

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Landschaftsschutz

Posted in Politik by ruedibaumann on April 25, 2016

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Foto Franziska Rothenbühler „Der Bund“

Langsam setzt sich in der schönen Schweiz die Erkenntnis durch, dass die ausufernde Zersiedlung der Landschaft begrenzt werden muss. Jahrzehnte nach dem Erlass des Raumplanungsgesetztes und diversen Ergänzungen kommt man mehrheitlich zum Schluss, dass die Bauzonen zu gross geraten sind, dass man nicht immer auf der grünen Wiese weiterbauen kann, dass der Schutz des Kulturlandes verstärkt werden muss und damit weiteres bauliches Wachstum nur noch durch eine Verdichtung innerhalb des Siedlungsgebietes realisiert werden kann.

Die Bauern selber machen mit diversen Volksinitiativen auf kantonaler und eidgenössischer Ebene darauf aufmerksam, dass der Kulturlandschutz höhere Priorität verdient. Soweit so gut.

Wenn man nun aber aufmerksam die Schweizer Landschaft betrachtet, dann fällt auf, dass gerade in freien Landwirtschaftsflächen vermehrt Bauten entstehen, die den schönen Grundsätzen des Landschafts- und Kulturlandschutzes diametral entgegenlaufen! Pouletmasthallen, Hallen für Legehennen, Schweinemast- und Zuchtbetriebe, Reithallen, landwirtschaftliche Aussiedlungen die eher einem Industriebetrieb gleichen als einem Bauernhof…. usw.

Oft sind es die Bauern selber, die ziemlich rücksichtslos intakte Landschaften mit hässlichen Bauten und Einrichtungen maximal beeinträchtigen. Offenbar ist hier die notwendige Sensibilisierung noch nicht weit fortgeschritten: Kulturlandschutz selbstverständlich, aber doch nicht bei uns…

Dass im Tourismusland Schweiz künftig für Wohn- und Gewerbebauten nicht mehr einfach überall darauf losgebaut werden darf, ist verständlich. Wenn aber an privilegierten Wohnlagen ohne weiteres grosse Hühner- und Schweineställe gebaut werden dürfen, dann stimmt etwas nicht mehr! Ferienland Schweiz und Tierfabriken, das geht einfach nicht!

Ähnlich verhält es sich mit bäuerlichen Unternehmen: die landwirtschaftlichen Genossenschaften (Landis) zeichnen sich mit ihren Verkaufsläden geradezu damit aus, mit ebenerdigen, einstöckigen hässlichen Bauten und grossen Parkflächen einen maximalen Kulturlandverschleiss zu betreiben!

Sorge tragen zum Bauernland, Rücksicht nehmen auf die Landschaft, damit sind immer alle einverstanden. Im Konkreten aber – auf eine neue Masthalle zu verzichten, Verkaufsläden bodensparend zu realisieren, zwingende Aussiedlungen landschaftsschonend zu gestalten… da besteht noch viel Verbesserungsbedarf!

Übrigens: früher gab es doch so etwas wie eine Bauern- und Dorfkultur mit schönen Riegbauten, Stöcklis und prächtigen Bauerngärten. Da waren Einzelhöfe eine erwünschte Bereicherung der Landschaft.

Und heute? Ich vermisse jedenfalls bei den meisten landwirtschaftlichen Aussiedlungsbetrieben eine neue architektonische Handschrift, ich meine nicht „bluemetes Trögli“, sondern zeitgemässe Bauten, die sich in die Landschaft einfügen (auch mit Photovoltaik) und nicht nur unsere Augen beleidigen…

„Welche Bausau hat diesen Saubau…“, Sie wissen schon. Oder fällt das alles nur uns Auslandschweizern auf?

 

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Purple rain…

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on April 22, 2016

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Purple rain …… Orchis purpurea im Regen

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Prince ist gestorben.

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Die Rote

Posted in Literatur by ruedibaumann on April 21, 2016

„Die Rote“ ist ein Roman von Alfred Andersch, geschrieben um 1960, als noch vieles anders war. Ich habe das Buch gelesen weil es in Venedig spielt, sozusagen als Nachlese zu unserem kürzlichen Venedig-Aufenthalt. Ich habe es sehr genossen, nicht nur wegen den Schauplätzen, Canal Grande, Accademia-Brücke, Giudecca…, auch weil es spannend geschrieben ist! Es wird einem auch bewusst, dass und wie sich die Gesellschaft in den letzten 60 Jahren weiterentwickelt hat.

Buchbesprechung:

Eine Frau befreit sich von ihrem Ehemann und ihrem Liebhaber, aber sie droht in neue Abhängigkeiten zu geraten, als sie einen Mann kennen lernt, der glaubt, sich nur durch einen Mord aus geistiger Gefangenschaft befreien zu können.

Alfred Andersch erzählt abwechselnd von Franziska und Fabio. Die erste Begegnung der beiden auf der Aussichtsplattform des Campanile schildert er zuerst aus Franziskas Perspektive (Seite 147ff), dann aus der Sicht Fabios (Seite 160ff). In das äußere Geschehen integriert er innere Monologe: Reflexionen Franziskas und anderer Figuren. Der Umbruch erfolgt bisweilen mitten im Satz, aber durch Kursivdruck sind die inneren Monologe leicht erkennbar.

1960, als die Erstausgabe des Romans „Die Rote“ erschien, galt es als skandalös, wenn eine Frau sich von ihrem Ehemann trennte und versuchte, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch die Abtreibung, über die Franziska nachdenkt, war damals ein Tabuthema. Die Literaturkritiker qualifizierten den Roman „Die Rote“ als Unterhaltungslektüre ab. Deshalb überarbeitete Alfred Andersch den Text und ließ bei der 1972 veröffentlichten Neufassung auch den Epilog weg. Damit bleibt das Ende offen, während die Leser in der Erstausgabe erfuhren, dass Fabio Franziska Arbeit in einer Seifenfabrik verschaffte und dass sie ihr Kind austrug.

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Bedingungsloses Grundeinkommen

Posted in Politik by ruedibaumann on April 20, 2016

Im Hinblick auf die Volksabstimmung vom 5. Juni über die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Schweiz bin ich einigermassen erstaunt, dass bisher nie über das Grundeinkommen diskutiert wird, das bereits seit Jahren besteht.

Als Bauer in der Europäischen Union und insbesondere in der Schweiz profitiert man seit Jahrzehnten von einem Grundeinkommen. Die sogenannten Direktzahlungen an die Landwirtschaft sind eigentlich nichts anderes.

Die Initianten gehen von einem künftigen bedingungslosen Grundeinkommen von 2500 sfr. pro Monat (für Kinder 625 sfr.) für jede Person aus, also 30’ooo sfr. pro Jahr.

Die rund 50’000 Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz erhalten im Durchschnitt mehr als 50’000 sfr. pro Jahr. Natürlich bestehen zwischen Klein- und Grossbetrieben riesige Unterschiede. Grossbauern dürfen beispielsweise mit über 200’000 sfr. pro Jahr rechnen, für Kleinbauern dagegen bleibt nur wenig übrig!

Jetzt wird man einwenden, diese Direktzahlungen des Bundes würden ja nicht bedingungslos ausgerichtet. Das mag für einen (kleinen) Teil dieser Zuwendungen stimmen. Man spricht von ökologischen Direktzahlungen für Blumenweisen, von allgemeinen Direktzahlungen, von Direktzahlungen für den Zuckerrübenanbau, für Biodiversität, für Obst- und Nussbäume, für die Ernährungssicherheit usw.. Aber ganz allgemein gilt, dass der Grossteil diese Zuwendungen bedingungslos erfolgt. Mir ist jedenfalls kein Bauer bekannt, der keine Direktzahlungen erhält!

In der EU ist es ähnlich, einfach dass das Beitragsniveau pro Betrieb etwa zehn mal tiefer ist und kein Grenzschutz für landwirtschaftliche Produkte mehr besteht.

Als Bauer muss ich fairerweise dem bedingungslosen Grundeinkommen für alle zustimmen, schon nur gerechtigkeitshalber.

Oder etwa nicht?

 

 

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Hallo, wer kommt denn da…

Posted in Comédie française by ruedibaumann on April 19, 2016

 

Der Nachteil wenn man so zentral wohnt: die Nachbarn stehen schon frühmorgens vor der Tür…

 

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Baumriesen

Posted in Bauernland by ruedibaumann on April 18, 2016

Wenn im Frühling die alten Eichen schon fast blitzartig ihr zartes Grün entfalten…

„Kommt die Eiche vor der Esche, hält der Sommer grosse Wäsche…“

„Kommt die Esche vor der Eiche, hält der Sommer grosse Bleiche…“

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Ich weiss jetzt nicht wie der Sommer wird, wir haben hier keine Eschen….

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