Wileroltigen
Wileroltigen ist eine sehr kleine Gemeinde im Berner Seeland mit 372 Einwohnern. Kaum jemand kennt das kleine Dorf unweit der Autobahn. Einige Bauernhäuser und Eigenheime, keine Kirche, ein Friedhof und an der Gemeindegrenze ein kleiner Autobahnrastplatz.
Weil der Kanton Bern eben bei dieser Rasstätte einen Transitplatz für ausländische Fahrende errichten will, ist nun seit langer Zeit Feuer im Dach: die Gemeinde Wileroltigen will den Transitplatz nicht!
Weil gegen den Grossratsbeschluss das Referendum ergriffen wurde, wird nun am nächsten Abstimmungswochende im Kanton Bern entschieden. Die SVP ist gegen den Transitplatz, der Bernische Bauernverband und die meisten Parteien dafür.
Ich bin in Wileroltigen heimatberechtigt. Aber das ging auch nicht von selbst, ganz im Gegenteil. Einer meiner Vorfahren musste in einem höchstrichterlichen Verfahren Baumann gegen Wileroltigen die Heimatberechtigung 1733 (!) erkämpfen! Die ganze Geschichte hier: https://auswandererblog.ch/2012/04/03/familiengeschichte/
Ich wünsche mir, meine Heimatgemeinde zeigt sich einmal gegenüber den Fremden grosszügig und stimmt für den Transitplatz! Ich möchte auch einmal stolz sein auf meine Heimatgemeinde!
Bodenpreissteigerung 2000%
Ich habe 1973 in meiner ETH-Diplomarbeit die Bodenpreisentwicklung in der Gemeinde Spreitenbach untersucht und danach sogar im Tagesanzeiger Magazin publiziert (lange ist’s her…). Die Entwicklung dort, die sich in der Zwischenzeit in der Schweiz millionenfach wiederholt hat, war exemplarisch: explosionsartige Bodenpreissteigerungen, ohne Mehrwertabschöpfung durch die öffentliche Hand notabene, Baulandbauern die zu Millionären wurden und mit ihren Landkäufen andererorts dafür sorgten, dass auch landwirtschaftlicher Boden immer teuerer wurde! Weil es keine Vorkaufsrechte für die Gemeinden gibt, ging der sogennannte Agglomerationsgewinn nicht an die Allgemeinheit, sondern nur an die Baulandbauern und ihre Erben.
Alle Anstrengungen, auf Verfassungs- oder Gesetzesebene eine vernünftige Mehrwertabschöpfung zu erlassen, sind seither leider gescheitert (eidgenössisches Raumplanungsgesetz 1976, Stadt-Land Initiative, usw.) und die Bodenpreise steigen munter weiter. Kein Wunder, dass sich in der Schweiz nur eine Minderheit eine eigene Wohnung leisten kann. Hier in Frankreich wohnen immerhin 80% der Leute in eigenen vier Wänden!
Also höchste Zeit, mit einem Ja zur Wohnbauinitiative den Gemeinden ein Vorkaufsrecht auf Bauland einzuräumen, um wenigstens so der Baulandspekulation etwas entgegenzuhalten und den genossenschaftlichen Wohnungsbau überhaupt zu ermöglichen!
Übrigens, in Frankreich gibt es ein öffentliches Vorkaufsrecht der SAFER für Landwirtschaftsland. Folge: Ackerboden ist zehn mal (!) günstiger als in der Schweiz!
Elektrotraktor
Endlich, ist man versucht zu sagen, kommen die grossen Traktorenfirmen dazu, auch Elektrotraktoren zu entwickeln, nachdem das ja bei Lastwagen, Bussen und Kreuzfahrtschiffen schon lange der Fall ist.
Kubota, eine japanische Traktorenfirma stellt beispielsweise einen neuen autonomen Konzepttraktor mit Elektroantrieb und künstlicher Intelligenz vor. Das sei die Antwort auf die Überalterung landwirtschaftlichen Betriebsleiter…. also wie geschaffen für mich…🚜 🚜 ❤️ Die Photovoltaikanlage zum Betrieb des Wundertraktors habe ich ja schon und etwas künstliche Intelligenz kann ja nicht schaden!
Frankreichs Regionen
Die meisten (?) Compatriotes wissen anhand der Autokontrollschildnummer aus welchem Département das jeweilige Fahrzeug stammt. Wir im Gers tragen die Nummer 32, die aus der Aude die Nummer 11, Toulouse liegt in der Haute Garonne (Nr. 31) und Pyrénées Orientales trägt die Nummer 66. Alle hundert Départemente schön alphabetisch von 1 bis 100 geordnet.
Schwieriger wird es für die erst vor vier Jahren neu gebildeten Grossregionen. Aus unserer Region Midi-Pyrénées und dem Languedoc-Roussillon wurde beispielsweise die Grossregion Occitanie. So sieht das heute aus:
Ich muss noch lange üben, bis ich alle 100 Departemente, die 13 Grossregionen und dann noch die Überseegebiete auswendig kann. Zum Glück sind die französischen Einbürgerungsbehörden nicht so kleinlich wie im Kanton Schwyz….
Umweltmaschinen
Das hier ist ein Modulateur, ein geheimnisvolles Ding, das unseren Solarstrom von der Photovoltaik-Anlage in Wechselstrom umwandelt, damit er ins Netz eingespiesen werden kann. Durch einen Blitzschlag ging er kaputt und flicken konnte ihn niemand, so dass er ersetzt werden musste und nun als Kunstwerk unsere Wohnung schmückt… Ich wüsste gerne, wie genau so ein Ding funktioniert: kann mir das jemand im Detail erklären?
Und das hier sind zwei junge Eichen. Sie wandeln CO2 mit Hilfe der Photosythese, das heisst mittels Blattgrün und Sonnenlicht, um in Sauerstoff und Kohlenstoff. Also auch sehr wertvolle Umweltmaschinen, die unter anderem die Klimaerwärmung bremsen. Eigentlich wüsste ich auch sehr gerne wie das im Detail funktioniert: kann mir das jemand erklären?
Frauen im 18. und 19. Jahrhundert
Drei Lebensläufe anhand der Kirchenbücher
(aus der Recherchearbeit von Stephanie Baumann)
Anna Häni Roht 1741 – 1774
Anna Roht von Seedorf wurde 1757 als 16-Jährige mit dem 31-jährigen Bendicht Häni von Suberg verheiratet. Sie bekam als 18-Jährige ihr erstes Kind, vier Jahre später das zweite und danach im Abstand von je zwei Jahren noch mal zwei Kinder. Vier Kinder in zehn Jahren sind nicht sehr viel für diese Zeit. Aber aus den Kirchenbüchern sind nur Totgeburten ersichtlich. Sie sagen nichts aus über allfällige Fehlgeburten und über die Gesundheit der Mutter, die so früh schon heiratete. Anna Häni-Roht starb fünf Jahre nach der letzten Geburt, erst 33-jährig! Den frühen Tod ihres jüngeren Sohnes hat sie nicht mehr erlebt, er starb zwei Jahre später im Alter von neun Jahren. Ihr älterer Sohn Bendicht, war bei ihrem Tod elf Jahre alt, heiratete später Maria Roht von Weingarten.
Maria Häni-Roht 1767 – 1825
Mit 18 Jahren heiratete Maria Roht den 22-jährigen Bendicht Häni, Pintenwirt und Müller zu Suberg. Sie hat in einem Zeitraum von 25 Jahren mindestens zwölf Kinder geboren, fünf starben bereits im Kindesalter. Das erste Kind bekam sie mit 19, das letzte mit 44 Jahren. Zwei ihrer Töchter mussten wegen unehelicher Schwangerschaft beim Chorgericht antraben und wurden je mit 2 ½ Tagen Abbüssung im Gefängnis bestraft. Da Vater Häni inzwischen selber Chorrichter und „ein bemittelter Mann“ war, wurde den beiden Töchtern, welche noch daheim lebten, „die Leibesfrucht Namens, Heymaths und Erhaltungs halber als unehelich zugesprochen“. Maria Häni-Roht hat also neben ihren eigenen zwölf Kindern auch noch zwei uneheliche Enkelkinder aufgezogen. Sie starb 58-jährig, 14 Jahre nach der Geburt ihres letzten Kindes.
Magdalena Häni-Gilomen 1829 – 1872
Magdalena Gilomen von Scheunenberg heiratete mit 20 Jahren den elf Jahre älteren Niklaus Häni von Wengi, der damals gerade Mahlknecht im Krauchthal war. Im gleichen Jahr noch bekam sie den ersten Sohn Jakob. Die nächsten beiden Kinder wurden in Schüpfen getauft, weil ihr Vater jetzt dort Müller war. Das Gastspiel in Schüpfen dauerte aber nur vier Jahre, denn die nächsten zwei Kinder wurden in Suberg geboren, wo Niklaus Häni zu dieser Zeit Pächter auf der unteren Mühle war.
Im Januar 1860 wurde wieder eine Tochter getauft: Anna Maria. Zwei Monate bevor ihre Schwester Maria Anna im März 9-jährig an Husten starb. War Maria schon krank, als ihre kleine Schwester geboren wurde? Oder weshalb bekommt das Neugeborene die gleichen Namen, nur in anderer Reihenfolge?
Anfangs der 1860er Jahre zügelte die Familie auf die Mühle in Kosthofen, wo 1863 ihr letztes Kind geboren wurde, kehrte nach acht Jahren aber wieder zurück nach Suberg auf die untere Mühle, welche Niklaus Häni-Gilomen 1868 kaufen konnte. Er starb bereits ein Jahr später, 51-jährig. Seine 40-jährige Witwe Magdalena übernahm und führte die Mühle zusammen mit dem 20-jährigen Sohn Jakob und hatte nebenbei auch noch mit ihrer zweitältesten Tochter Elisa vor Chorgericht anzutraben, weil diese vom Karrer schwanger geworden war: „Da der böse Wandel des Verführers sich herausgestellt habe, so dürfe nicht an heirathen gedacht werden“ meinte die junge Verführte. Also lebten fortan im Haushalt der Witwe und Müllerin Magdalena Häni-Gilomen ihre eigenen sechs noch lebenden Kinder im Alter von acht bis einundzwanzig Jahren sowie das kleine uneheliche Grosskind. Aber nicht lange: 1 ½ Jahre nach Geburt ihres Enkels starb Magdalena Häni-Gilomen, 43-jährig, als „Müllerin zu Suberg“ an „Karbunkel“ (Milzbrand). Da waren vier ihrer Kinder noch unmündig, das jüngste gerade mal neun Jahre alt.
Bilder aus Fotoband der Gemeinde Grossaffoltern (Kathrin Gschwend u. Simon Baumann)
Kornsäcke und ihre Geschichte


Die schöne Fanny
Drei Künstler und Tagediebe stolpern in dieser tragikomischen Geschichte durch die neblige Kleinstadt: Jackpot, der erfolglose Schriftsteller, der auf Hunde und Pferde wettet und verzweifelt den roten Faden für seinen Roman sucht, und die beiden Maler Louis und Grunz, die das Leben und die Schönheit lieben.
Humorvoller, vergnüglicher Roman von Pedro Lenz. Spielt in Olten und Umgebung und ich frage mich, warum so viele gute Schriftsteller und Künstler aus der nebligen Jurasüdfussregion stammen? Neben Pedro Lenz, zum Beispiel Peter Bichsel, Alex Capus, Ernst Burren, Mike Müller…. Ist es der Nebel oder das Bahnhofbuffet Olten?
Biologische Unkrautbekämpfung
Die mechanische Unkrautbekämpfung ist das A und O im Bioackerbau. Der zwölf Meter breite Hackstriegel (herse étrie; Hatzenbichler nach dem oesterreichischen Erfinder) leistet dazu gute Dienste. Allerdings ist es heute noch zu nass, es krümelt zu wenig! Die Bohnen-Hafer Mischung ist noch zu wenig abgetrocknet. Ich breche den Versuch wieder ab, obschon viele Unkräuter (Beikräuter!) jetzt im idealen Keimblattstadium wären. Andere Biobauern haben den Winterweizen erst letzte Woche gesät.
Immer diese Elektronik…
Mechanische Reparaturen gehören bei landwirtschaftlichen Maschinen zum täglichen Brot. Allerdings wäre ich froh, wenn ich besser schweissen könnte. Aber noch viel mehr Schwierigkeiten habe ich bei der Reparatur elektronischer Schäden. Da ist oft guter Rat teuer. Umso wertvoller, auf kompetentes Servivepersonal zählen zu können, wenn möglich zu jeder Tages- und Nachtzeit!
Gewusst wo und wie. Erfahrung macht den Meister!
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