AUSWANDERERBLOG

Bodenpreissteigerung 2000%

Posted in Patrimoine et architectures, Politik by ruedibaumann on Januar 30, 2020

Ich habe 1973 in meiner ETH-Diplomarbeit die Bodenpreisentwicklung in der Gemeinde Spreitenbach untersucht und danach sogar im Tagesanzeiger Magazin publiziert (lange ist’s her…). Die Entwicklung dort, die sich in der Zwischenzeit in der Schweiz millionenfach wiederholt hat, war exemplarisch: explosionsartige Bodenpreissteigerungen, ohne Mehrwertabschöpfung durch die öffentliche Hand notabene, Baulandbauern die zu Millionären wurden und mit ihren Landkäufen andererorts dafür sorgten, dass auch landwirtschaftlicher Boden immer teuerer wurde! Weil es keine Vorkaufsrechte für die Gemeinden gibt, ging der sogennannte Agglomerationsgewinn nicht an die Allgemeinheit, sondern nur an die Baulandbauern und ihre Erben.

Alle Anstrengungen, auf Verfassungs- oder Gesetzesebene eine vernünftige Mehrwertabschöpfung zu erlassen, sind seither leider gescheitert (eidgenössisches Raumplanungsgesetz 1976, Stadt-Land Initiative, usw.) und die Bodenpreise steigen munter weiter. Kein Wunder, dass sich in der Schweiz nur eine Minderheit eine eigene Wohnung leisten kann. Hier in Frankreich wohnen immerhin 80% der Leute in eigenen vier Wänden!

Also höchste Zeit, mit einem Ja zur Wohnbauinitiative den Gemeinden ein Vorkaufsrecht auf Bauland einzuräumen, um wenigstens so der Baulandspekulation etwas entgegenzuhalten und den genossenschaftlichen Wohnungsbau überhaupt zu ermöglichen!

Übrigens, in Frankreich gibt es ein öffentliches Vorkaufsrecht der SAFER für Landwirtschaftsland. Folge: Ackerboden ist zehn mal (!) günstiger als in der Schweiz!

 

Screenshot 2020-01-30 17.13.34

 

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