AUSWANDERERBLOG

Grossaffoltern

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on April 30, 2009

Ich bin in der Gemeinde Grossaffoltern aufgewachsen und habe hier fast ein halbes Jahrhundert gelebt. Meine Vorfahren mütterlicher- und väterlicherseits bauerten seit vielen Generationen in Suberg, einem der acht Dörfer von Grossaffoltern.
Heute habe ich einen Velo-Maibummel gemacht…

Dorf Grossaffoltern (homepage)

Milchviehhaltung Hof Gäu

Kartoffelanbau Chaltenbrunnen

Mutterkuhhaltung Biohof Inselmatt

Naturschutzgebiet Chnubelhuus (Uferschwalben in Sandsteinfelsen)

Er gab den Kleinbauern eine Stimme

Posted in Bauernland by ruedibaumann on April 29, 2009

Am 3. April jährt sich der Todestag von René Hochuli, dem Gründer der Kleinbauern-Vereinigung zum zwanzigsten Mal. Er starb mit 53 Jahren an einem Krebsleiden. Sein mutiges Engagement veränderte die schweizerische Agrarpolitik.

Am Samstag 2. Mai 2009 findet im Kultur- und Kongresshaus Aarau die Jahresversammlung der schweizerischen Kleinbauernvereinigung statt (Türöffnung 10.15 Uhr).

Ein Rückblick, um weiter vorwärts zu gehen

René Hochuli führte mit seiner Familie einen Bauernhof in Reitnau, im aargauischen Suhrental. 10 Milchkühe und 20 Muttersauen bildeten die Haupteinnahmequelle, ergänzt durch Kartoffeln und Getreide aus dem Ackerbau. René Hochuli machte als Lokalpoet und im Kampf gegen ein unsinniges Eisenbahnprojekt von sich reden, bevor die Land wirtschaftspolitik sein Leben in Beschlag nahm. Ende der Siebzigerjahre führten Milchschwemmen und Butter berge zur Milchkontingentierung. Gleichzeitig drohte die Indus trialisierung der Eier- und Fleischproduktion durch Tierfabriken. Die Futtermittelimporte aus Übersee stiegen sprunghaft. Das Agrobusiness verschlang einen wachsenden Berg von Bundessubventionen. Immer mehr Bauern wanderten in die Industrie ab. Vom Bauernverband war René Hochuli bitter enttäuscht. Die grossen Bauern sassen am Ruder und waren hungrig, auf Kosten der kleinen Höfe ihre Betriebe zu vergrössern. René Hochuli suchte die Konsumentinnen und Konsumenten als verbündete Kraft für die Kleinbauern. Am besten erreichte er die Bevölkerung über die Massenmedien. TV-Duelle mit den Bundesräten Ernst Brugger und Fritz Honegger sorgten für die schweizweite Bekanntheit des kämpferischen Kleinbauern.

Erster Präsident der Kleinbauern-Vereinigung
Zu hunderten trafen Briefe von Bäuerinnen und Bauern ein, denen René Hochuli im Fernsehen aus dem Herzen gesprochen hatte. Die Gründung der Kleinbauern-Vereinigung war eine Konsequenz daraus, Hochuli wurde 1980 erster Präsident. Die Konflikte mit dem Bauern verband, dem Zentralverband der Milchproduzenten und den Grossmästereien wurden hitzig ausgetragen. In den Medien nutzte Hochuli den Sympathiebonus der Kleinbauern. Er warb für umwelt- und tierfreundliche Landwirtschaft. Dass sich René Hochuli mit Karl Schweri, dem ersten Discounter im Schweizer Detailhandel verbündete, sorgte für böses Blut. Die agrarpolitischen Auseinandersetzungen erreichten mit der Abstimmung über die Kleinbauern- Initiative den Siedepunkt. Nur wenige Zehntelsprozente fehlten für den über raschenden Sieg gegen Bundesrat und Parlament. So oder so löste das Resultat eine politische Schock welle aus. Heute gilt die Abstimmung vom 3.Juni 1989 als Auslöser für die Agrarreform, die zehn Jahre später in einen neuen Bundesverfassungsartikel und in ein neues Landwirtschaftsgesetz mündete.

Der Bauernhof besteht weiter
René Hochuli erlebte den Abstimmungstag nicht. Drei Monate zuvor war er an einem Krebsleiden zuhause in seinem Bauernhaus verstorben. Seine Frau Frieda führte mit den vier Kindern den Betrieb weiter. Heute bewirtschaftet die Nachfolgegeneration den Hof. Susanne Hochuli und ihre Familie haben dem Bauernhof eine Reittherapie angegliedert. Was ist das Vermächtnis von René Hochuli? Otto Piller, ehemals Ständerat für den Kanton Freiburg und persönlicher Freund von René Hochuli, sagt es in einem Satz: «Er gab den kleinen und mittleren Bauern in der schweizerischen Politik eine Stimme. » Otto Piller ist überzeugt, dass die Bauern und Bäuerinnen René Hochuli viel verdanken. Ruedi Baumann, Hochuli’s Nachfolger im Präsidium der Kleinbauern-Vereinigung, sieht das schweizerische Direktzahlungssystem als wichtigstes Resultat der kleinbäuerlichen Vorstösse: «Die Direktzahlungen wären weniger hoch, weniger ökologisch und weniger sozial, wenn René Hochuli und die Kleinbauern-Vereinigung nicht mit Volksinitiativen und Referenden ein gegriffen hätten.»

Schweizerische Kleinbauernvereinigung

Monsieur Nelsonii

Posted in Orchideen by ruedibaumann on April 28, 2009

Die Schweiz hat uns ja bei unserer Ankunft mit strahlendem Sonnenschein empfangen. Ob all der Blütenpracht haben wir kurz die blühenden Orchideen im Gers vergessen. Mit dem Regenwetter kommt jetzt die Erinnerung und auch die Zeit, all die Fotos zu ordnen, die wir am Tag vor der Abreise gemacht haben. Es blühen dort jetzt gerade 15 verschiedene Orchideen-Arten:

Viele von ihnen werden noch blühen, wenn wir wieder zurück sind. Und hoffentlich auch unser Monsieur Nelsonii = ein seltener Hybride zwischen zwei Ophrys-Arten (insectifera x scolopax), den wir vor zwei Jahren zufällig entdeckten.

Letztes Jahr ist er erfroren, und in diesem Jahr ist seine erste Blüte ausgerechnet am Abend vor unserer Abreise aufgegangen, bei Sonnenuntergang, eher ungünstig für Aufnahmen im Gegenlicht. Also haben wir morgens bei der Abreise noch mal einen Stop gemacht neben Mr Nelsonii – mit mässigem Erfolg……

Immerhin sieht man, dass da noch einige Knospen dran sind – neue Bilder folgen also hoffentlich, wenn wir wieder zurück im Gers sind.

Am 9. Mai 2007 war es für uns noch die Namenlose…

Schweiz-Besuch

Posted in Diverses by ruedibaumann on April 27, 2009

Wir sind für ein paar Tage in der Schweiz. Zurück in den Frühling könnte man sagen. In SW-Frankreich sind Kirsch- und Apfelbäume und die Rapsfelder bereits verblüht, hier steht alles in voller Blüte. Erste Impressionen…

Blühender Frühling

Posted in Bauernland by ruedibaumann on April 26, 2009

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal;
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Ludwig Uhland
(1787 – 1862)

Säen, säen, säen…

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on April 23, 2009

Wer ernten will muss säen! Saat 20 ha Tournesol, Sorte Karamba, 70’000 Körner pro ha, Reihenabstand 67 cm, Pflanzabstand in der Reihe 21cm, Saattiefe 4 cm…

Purpurwiese

Posted in Orchideen by ruedibaumann on April 22, 2009

Inventar auf der Purpurwiese hinter dem Haus zwischen zwei Regenfällen:
Neben hunderten „normalen“ Orchis purpurea blühen hier jetzt 29 monochrome Purpurorchis. Solche Albinos gibt es bei jeder Orchideenart. Unter Orchideenfreunden sind solche Farbanomalien sehr beliebt und jedes einzelne Exemplar wird sofort nach dem Fund in den entsprechenden Foren publiziert. Obwohl die farblosen Orchideen im Gegensatz zu vielen Hybriden fertil sind, treten sie gemäss Fachliteratur meist nur einzeln auf. Weshalb sie sich ausgerechnet hinter unserm Haus so munter vermehren, bleibt uns ein Rätsel.


Neben den reinen Albinos gibt es auf der gleichen Wiese auch noch 5 weitere Orchis purpurea mit einer Farbanomalie.
4 rosa gefärbte Purpureas in einer Gruppe:

Und 1 blassrosa gefärbte Purpurea etwas abseits vom grossen Pulk:

Und „normal“ sehen sie so aus:



Aber auch diese vier „Normalen“ sind doch sehr individuell und unterschiedlich sowohl in Farbe wie Punktierung etc.
Was also ist denn eigentlich „normal“???

Und hier noch neben vier „Normalen“ ein ganz spezieller, individueller Einelkämpfer!


Und ganz zum Schluss noch eine, die total aus der Reihe tanzt. Im Gegensatz zur Farbanomalie geht es hier um eine Formanomalie. Ein Lusus also…. oder vielleicht doch ein Hybrid??? Eine Kreuzung zwischen Purpurea und ???

La Paloma ade

Posted in Diverses by ruedibaumann on April 21, 2009

Eine ganze Woche lang war sie jetzt bei uns…

… hat sich mit Weizen und Distelsamen füttern lassen. Sonnenblumenkerne verschmähte sie. Einmal flog sie sogar auf die Fensterbank und pickte ans Küchenfenster…… bis uns endlich einfiel, dass sie vielleicht auch noch Wasser braucht. Danach war sie sehr zufrieden und folgte uns auf Schritt und Tritt, kaum hatten wir einen Fuss vor die Tür gesetzt. Wir haben eifrig ihre Füsse fotografiert, um ihre Ringnummer identifizieren zu können:


2007/260178/ESP/R.F.C.E eine Spanierin?
Wir kamen nicht mehr dazu es rauszufinden. Gestern den ganzen Tag und auch noch heute morgen haben wir vergeblich gerufen und mit Körnern geraschelt – sie ist weg…..

Gelesen…

Posted in Comédie française by ruedibaumann on April 20, 2009

Jetzt eben fertiggelesen:

Schiffsmeldungen von Annie Proulx.
„Eine unvergessliche, tragikomische Geschichte, mit der Annie Proulx ihren Ruhm als eine der aussergewöhnlichsten Schriftstellerinnen Amerikas begründete“ (Klappentext).

Letze Woche gelesen:

Saturday von Ian McEvan.
„Ein intelligenter, fesselnder Roman“ (Süddeutsche Zeitung).

Vorher:

Hasenherz von John Updike.
„John Updike, der die wohl schönsten Geschichten verfasst hat, die man in der angelsächsischen Literatur der letzten zwanzig Jahre finden kann… (Marcel Reich-Ranicki).

Oder für Vielleser:

Die 20 besten Bücher der Schweizer Literatur Das Magazin, Schweizer Bibliothek von Friederich Glauser bis Gerhard Meier.

Oder:

Gut gegen Nordwind

Die hier aufgeführten Titel kann ich vorbehaltlos empfehlen. Bücher die mich langweilen oder die ich nicht verstehe lese ich nie zu Ende…

Et voilà…

Posted in Comédie française by ruedibaumann on April 19, 2009

Sieht doch gut aus, oder?