AUSWANDERERBLOG

A Cigarette For Two

Posted in Comédie française by ruedibaumann on Dezember 31, 2008

An Silvester statt immer „Diner For One“ einmal etwas Neues: „A Cigarette For Two“!
Aus der Werkstatt von ton und bild, dem sensationellen und einzigartigen Filmstudio auf dem Bio-Bauernhof!

Daheim!

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Dezember 30, 2008

Unsere Kinderlein sind gesund und munter von ihrem zweimonatigen Zentralamerikatrip zurück! Costa Rica, Nicaragua, Mexiko… sie haben viel zu erzählen! Schönes und erschreckendes…

Gestern Abend bei der Ankunft….

…. und vor zwei Monaten beim Abschied….


Für uns geht der schöne Betriebshelfereinsatz in der Schweiz zu Ende. La France nous attende…

Chinas neuer Exportschlager: Bauern!

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Dezember 29, 2008

In China leben mehr als 20% der Weltbevölkerung, aber China verfügt gleichzeitig nur über 7% der weltweiten Ackerfläche. China hat zuviel Leute und zuwenig Land. Darum hat man sich gesagt, statt Nahrungsmittel nach Afrika zu exportieren, lassen wir besser unsere Bauern direkt in Afrika arbeiten. Das hat dazu geführt, dass inzwischen 750 000 Chinesen vorübergehend oder ständig in Afrika beschäftigt sind. Eine eigentliche win-win Situation. Nach Ansicht eines chinesischen Bauern sind zudem gewisse Afrikaner ein bisschen träge und glücklicher, wenn sie Früchte direkt vom Baum ernten können, als mühsam Bäume gross zu ziehen…
Das jedenfalls steht heute im Independent.
Vielleicht kommen die Dörrbohnen für die Bernerplatte bald nicht mehr aus China, sondern aus Afrika…

Gelesen…

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Dezember 28, 2008

Ich weiss nicht ob die kalte Bise, der hartnäckige Hochnebel oder die Literaturbesprechung im Fernsehen der Grund war, dass ich mich entschlossen habe den Roman „Gut gegen Nordwind“ des oesterreichischen Autors Daniel Glattauer zu lesen. Und ich habe es nicht bereut, ganz im Gegenteil, ich bin fasziniert von der intelligenten Liebesgeschichte zwischen Emmi und Leo. Der ganze Roman besteht nur aus Hin-und-her-mails, zufällig begonnen, entwickelt sich ein quicklebendiger Dialog mit viel Sprachwitz und mit skurrilen Einfällen. Eine romantische Liebesgeschichte, ein Onelineflirt der einen nicht schlafen lässt und trotz allem nicht kitschig ist.

Gut gegen Nordwind

Kurze Geschichte des Traktors auf ukrainisch

Posted in Diverses by ruedibaumann on Dezember 25, 2008

„Die ersten Traktor-Konstrukteure hatten davon geträumt, Schwerter zu Pflugscharen werden zu lassen, doch als sich nun der Geist des Jahrhunderts verdunkelt, müssen wir feststellen, dass Pflugscharen zu Schwertern werden.“

Der kurze Text stammt aus dem Roman von Marina Lewycka, eine bewegende Familiengeschichte, ein kluges Buch über die Grenzen der Integrationsbereitschaft und sogar ein kurzer Abriss über die ukrainische Geschichte.

Ich habe das unterhaltsame Buch, das übrigens in 29 Sprachen übersetzt worden ist in den letzten Tagen mit grossem Vergnügen gelesen. Die Visite aus der Ukraine hat mich animiert, mehr über die Kornkammer im Osten und das „Schwarzerdeland“ zu erfahren…

Rezension

Zerstückelung

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Dezember 23, 2008

In meiner schweizerischen Heimatgemeinde Grossaffoltern haben wir in den Jahren 1978 bis 1998 eine Güterzusammenlegung durchgeführt um die extreme Parzellierung der 70 Landwirtschaftsbetriebe zu korrigieren und den Bauern effizientere Produktionsbedingungen zu gewährleisten. Insgesamt wurden für diese Melioration (inklusive Wegebau und Gewässerkorrekturen) rund 20 Millionen Sfr. investiert, das heisst rund sfr. 20’000.- pro Hektare oder rund 150’000 sfr. pro durchschnittlichen Landwirtschaftsbetrieb.
Inzwischen sind schon wieder zehn Jahre vergangen. Rund 25 Betriebe sind inzwischen dem sog. Strukturwandel zum Opfer gefallen, die verbleibenden weniger als 50 Bauern konnten zum Teil ihre Höfe vergrössern. Der Wegebau und die naturnahen Wasserläufe haben sich bewährt.
Leider hat das zahnlose und wenig wirksame bäuerliche Boden- und Pachtrecht dazu geführt, dass die Zerstückelung der Höfe wieder so zugenommen hat, als hätte gar nie eine Güterzusammenlegung stattgefunden! In sehr vielen Fällen werden die frei werdenden Flächen nicht dem Nachbar verpachtet oder verkauft, sondern einem Dritten, der kilometerweite Wegstrecken in Kauf nimmt, nur um seinen Betrieb zu vergrössern. Und jetzt kreuzen sich die Bauern in ihren grossen Traktoren wieder auf den verstopften Strassen, stehen vor Bahnübergängen oder Ampeln und beklagen sich über Freihandelsverträge mit der EU….
In Frankreich gibt es vernünftige Kriterien bei Landverkäufen oder Landverpachtungen. Wir bewirtschaften in Frankreich 70 ha rund um unsere Hofgebäude und wenn ein Nachbar Land verkaufen oder verpachten will, gibt es klare Kriterien wer berücksichtigt wird. Und es herrscht absolute Transparenz, weil jeder Landverkauf oder jede Landverpachtung vorgängig publiziert werden muss.

Es scheint, dass man in der Schweiz lieber über Wettbewerbsnachteile klagt, statt sie zu beheben.!

Blick vom Jäissberg auf das Seeland

Schöner Ausblick vom Jäissberg auf das zerstückelte Seeland

Bourbaki Panorama

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on Dezember 22, 2008

Cécile und Kuno haben uns gestern auf einer Stadtwanderung Luzern von einer weniger bekannten Seite aus gezeigt. Besonders beeindruckt sind wir vom neu renovierten Bourbaki Panorama. Das riesige Rundgemälde aus dem Jahre 1881, geschaffen von Eduard Castres zeigt die französische Ostarmee des Generals Bourbaki bei ihrem denkwürdigen Übertritt in die Schweiz während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Gemälde und Vorgelände erzeugen beim Betrachter die Illusion, mitten im Geschehen zu stehen. Das Werk ist auch eine aufwühlende Anklage gegen den Krieg und ein eindrücklicher Aufruf zu Humanität.
Künftig werden wir unseren französischen Freunden zeigen können, dass die Schweizer nicht nur mit der fragwürdigen Verteidigung des Ancien régimes und des französischen Königs in Verbindung gebracht werden dürfen, sondern dass sie hin und wieder auch humanitäre Leistungen vollbracht haben!
Klar, dass man sich diese Aktion auch schon damals auf Franken und Rappen genau entschädigen liess…

Schneewanderer

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Dezember 17, 2008

Es ist schön, wieder mal mit Schneeschuhen durch tief verschneite Landschaften zu wandern. Der Schnee mag vielerorts ein Chaos auslösen, aber er verzaubert auch die Landschaft, umhüllt die Dörfer und verschluckt den Lärm der Umgebung….

Weitwanderer

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Dezember 16, 2008

Hans Marthaler ist ein Studienkollge, er hat uns letzten Sommer per Velo in der Gascogne besucht. Esther und Hans Marthaler waren in jungen Jahren als Entwicklungshelfer in Ruanda tätig, danach war Hans Beamter beim Bundesamt für Landwirtschaft und schliesslich haben sie in Kanada in der Gegend von Toronto eine Farm bewirtschaftet.
Jetzt ist Hans pensioniert und widmet sich seiner wahren Leidenschaft: Weitwandern!
Er hat bereits in Kanada und in den USA wochenlange Wanderungen unternommen. In Europa läuft er beispielsweise von Bern nach Stuttgard oder nach Paris. Er ist wochenlang auf einsamen Pfaden in den Pyrenäen oder mit Langlaufskis im Jura unterwegs.
Jetzt kann man einige seiner Weitwanderungen auf spektakulären Bildern auf seiner Homepage ansehen (www.fernwege)

Hans Marthaler schreibt:
„Auf Fernwegen zurück zur Langsamkeit. Auf Flugreisen habe ich ein Unbehagen. Es ist wie wenn die Seele dem Körper hinten nach eilen würde und nicht mehr Schritt halten kann. Laufen ist ein Mittel um «zurück zur Langsamkeit» zu finden. Das Tempo ist Nebensache, mit gemächlichen drei Kilometern pro Stunde können täglich 20 bis 30 Kilometer zurückgelegt werden. In unserer hektischen Zeit ist das Laufen ein Privileg. Durch seine verlangsamende und beruhigende Wirkung finde ich zurück zum menschlichen Mass. Laufen ist Meditation.“

Ob Aus-, Stadt-, oder Weitwanderer, vernetzt sind sie alle….

Albrecht von Haller 1708-1777

Posted in Diverses by ruedibaumann on Dezember 15, 2008

Ich kannte wohl das Hallerdenkmal auf der grossen Schanze, die Hallerstrasse im Länggassquartier und von seinem berühmten Gedichtsband über die Alpen habe ich während meiner Gymerzeit auch etwas gehört. Aber dass er mit den Aufklärern Voltaire und Rousseau über Demokratiefragen stritt, dass er Präsident der Oekonomisch und Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Bern war, dass er sich immer vergeblich bemühte Mitglied des Kleinen Rates zu werden, dass er eine riesige systematische botanische Sammlung zusammentrug, dass er im Waadtland zwei Dörfer kaufte und vieles mehr habe ich bisher nicht gewusst.
Im neuen Erweiterungsbau des Historischen Museums Bern findet zur Zeit eine interessante Ausstellung über Leben und Werk des berühmten Berners statt (Haller 300)
Die Ausstellung ist hervorragend gestaltet. Die Biographie Hallers ist sehr aufschlussreich in die damalige Zeit eingebettet.

Ich kann die Ausstellung allen an der Geschichte Interessierten vorbehaltlos empfehlen!

Albrecht von Haller