AUSWANDERERBLOG

Ruine

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Juni 30, 2006

Das war auch einmal ein Bauernhof…..

… aber alles ist vergänglich.

Kleinkrämer

Posted in Politik by ruedibaumann on Juni 29, 2006

Wieder einmal ist in der Schweiz ein Bericht über die EU, bzw. ein Bericht ob und wann und wie und ob überhaupt die Schweiz dereinst der EU beitreten soll, erschienen. Einmal mehr listet der Bundesrat kleinkrämerisch alle Nach- und Vorteile auf und kommt zum Schluss, die bilateralen Verträge seien ideal für unser Land und es bestehe vorläufig kein Handlungsbedarf.
Das wird ja schon so sein. Aber stellen wir uns einmal vor, alle anderen Staaten Europas würden sich gleich verhalten. Es würde keine Europäische Union geben. Alles in Europa würde nach wie vor in unzähligen Verträgen zwischen den Nationen bilateral geregelt. Unser Land könnte dann jeweils nicht nur einen Vertrag mit der EU abschliessen um irgend ein Problem zu lösen, sondern müsste bei jedem Detail 25 verschiedene Regelungen treffen. Die EU-Gegner sollten sich einmal diesen babylonischen Wirrwar vorstellen. Hand aufs Herz: die Rosinenpickerei der Helvetier ist nur möglich, weil die übrigen europäischen Länder solidarisch zusammenarbeiten!
Leider ist die derzeitige Zusammensetzung des Bundesrates nicht dazu angetan, mit einem mutigen Befreiungschlag dem Land wieder Hochachtung in Europa und der Welt zu verschaffen.

Pétanque

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Juni 28, 2006

Es können 1 gegen 1 (tête à tête), 2 gegen 2 (Doublette) oder 3 gegen 3 (Triplette) Spieler gegeneinander antreten. In einigen Gegenden Frankreichs wird auch gerne Quartett (8 Kugeln pro Mannschaft) gespielt. Ziel des Spiels ist es, seine eigenen Kugeln möglichst nahe an die Zielkugel (cochonnet, bouchon oder Schweinchen genannt) heranzubringen. Es ist immer das Team an der Reihe, das nicht die beste Kugel am cochonnet positioniert hat. Erst wenn also besser gelegt wurde oder die gute Kugel des Gegners durch gezielten Schuss entfernt wurde, ist die gegnerische Mannschaft wieder am Zug. Sind alle Kugeln gespielt, ist eine Aufnahme beendet. Nun zählt jede Kugel einen Punkt, die näher an der Zielkugel liegt als die beste Kugel des Gegners. Das Team, das zuerst 13 Punkte erreicht, hat gewonnen.
Weil ich jetzt schon fünf Jahre trainiere, will ich gegen die meist unerfahrenen Gäste immer gewinnen…. die Tücken der Pétanque-Bahn sorgen aber immer wieder für Überraschungen! Und manchmal kommen halt halbe Profis auf Besuch…..

Übrigens: unsere französiche Rentnermannschaft wird jetzt Brasilien entzaubern….

Elfmeter

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Juni 27, 2006

Elfmeter üben…..

oder halt

„Was gmäiht isch, isch hinger is!“

Schwarzes Gold

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Juni 26, 2006

Nachdem das Erdoel versiegt war…….

Markt in Samatan

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Juni 26, 2006

Jeden Montag ist Markt in Samatan. Neben den üblichen Marktständen mit dem Allerlei für den täglichen Bedarf und dem Gemüse- und Früchtemarkt gibt es hier jede Woche auch ein Grossangebot von lebendem Geflügel und Kleingetier. Wichtig ist aber insbesondere für die Grossregion Toulouse der „marché au gras“, das heisst der Markt für foie gras, also für Gänse- und Entenleber. Foie gras ist d i e Spezialität des Gers. Auf sehr vielen Bauernhöfen der Region wird nach wie vor Stopfleber produziert. Kein Wunder, sind doch die Preise für diese Delikatesse des Südwestens beachtlich: rund 20€ für eine frische Leber von etwa 750 Gramm.
Die in anderen Ländern verbreitete tierschützerische Kritik gegen diese tierquälerische Produktionsform ist hier praktisch inexistent. Foie gras gehört hier inzwischen zum „patrimoine culturel“, zu einer traditionellen Tierhaltungsart die zum „nationalen Erbe“ gehört wie die Marseillaise oder die Tricolore.
Man sagt, die Gavage, also das stopfen von Gänsen und Enten, sei vor Jahrhunderten aus einer eigentlichen Not der Landbevölkerung entstanden: die Bauern mussten in grauer Vorzeit ausgemetzgete Enten und Gänse an die Obrigkeit und an die Landbesitzer abgeben. Nur die Innereien konnten sie behalten. Aus dieser Not hätten sie eine Tugend gemacht: Wenn sie schon nur die Innereien behalten durften, sollten diese dann doch möglichst nahrhaft sein. Die haute cusine habe die fois gras erst viel später als Leckerbissen erkannt. Soweit die Sage.
Ich habe selber bei unseren Nachbarn bei der Gavage zugesehen. Die Bäuerin ging dabei sehr liebevoll mit den Tieren um, und man hat nicht das Gefühl, dass die Gänse gegen die Prozedur sind. Ganz im Gegenteil, die Tiere lassen das mit sich geschehen, wie sich beispielsweise eine Kuh melken lässt… Andere Länder, andere Sitten.
Dass die Gavage inzwischen auch industrialisiert worden ist lässt sich leider kaum wegdiskutieren und ist tierschützerisch äusserst verwerflich. Aber jede industrielle Produktion in Tierfabriken ist scheusslich. Das gilt leider auch für viele Hühner- und Schweinehaltungsbetriebe in der Schweiz. Man sieht es nur nicht, oder will es nicht sehen.

Gänse

Wässern

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Juni 25, 2006

Hurrah!
Es hat geregnet. 20 mm, 20 Liter pro Quadratmeter. Das tut den Kulturen gut! Seit Wochen hatte es nicht mehr geregnet. Die Bäche auf unserem Hof sind schon lange wieder ausgetrocknet und die grossen Reservoire auf Tiefststand. Oft denke ich ganz nostalgisch an den nie versiegenden laufenden Brunnen auf unserem Hof im Berner Seeland.
Weil wir keinen See haben, können wir die Kulturen hier nicht bewässern. Der Anbau von Körnermais oder Sojabohnen ist hier ohne Bewässerung nicht möglich.
Die Öffentlichkeit wird, zu recht, immer skeptischer gegenüber dem grossen Wasserkonsum der Landwirtschaft. Die Wassergebühren sollen auch im Südwesten massiv angehoben werden.
Wir bauen im Feldbau nur Kulturen an, die gegenüber Trockenperioden einigermassen resistent sind (Sonnenblumen, Févéreoles, Getreide). Allerdings hat die Trockenheit in den letzten Wochen dazu geführt, dass das Getreide, der Raps, die Févéroles eigentlich notreif geworden sind. Daher wird der Ertrag bescheiden ausfallen. Die Ernte ist im vollem Gang. Tag und Nacht fressen sich die Mähdrescher durch die grossen Getreidefelder.
Im Garten hingegen geht ohne tägliche Bewässerung gar nichts.

Geschafft!

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Juni 24, 2006

Grossartig! Die Schweiz u n d Frankreich in den Achtelfinals! Was haben wir gezittert gestern abend, unsere französischen Freunde und wir…. Wenn ich das richtig sehe, können la France und la Suisse frühestens wieder im Final aufeinandertreffen. Also nichts wie los!
Übrigens: Ab Juli werden wir auf dem Informationsportal von swissinfo (http://www.swissinfo.org/) monatlich eine Auswandererkolumne schreiben.

Flugaufnahmen

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Juni 23, 2006

Radio France-Inter hat heute morgen gemeldet, dass das Institut Geographique National (IGN) für Frankreich eine Flufaufnahme-Site aufgeschaltet hat (vergleichbar mit Google-earth) auf der das ganze Land mit einer Auflösung bis zu 50cm angesehen werden kann. Seither ist leider die Domaine IGN überlastet und vorläufig nicht mehr zu erreichen. Ich bin ja gespannt, ob ich küngftig die Trüffel vom Bildschirm aus lokalisieren und den Bären in den Pyrenäen bei ihren Wanderungen zusehen kann….

Übrigens: Ganz Frankreich zittert…la France tremble…wegen heute abend gegen Togo.
Hopp Schwiiiz!

Biologische Vielfalt

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Juni 22, 2006

Wir kultivieren auf unserem Biohof (70ha)

Im Feldbau:
Févéroles (Feldbohnen, Protein für menschliche und tierische Ernährung)
Brotgetreide (Renan)
Futtergetreide (Triticale)
Sonneblumen (Körner und Sonnenblumenoel)
Futter für Mutterkühe (artenreiche Wiesen und Weiden)
Naturschutzflächen (Trocken- und Feuchtstandorte mit 30 wilden Orchideenarten))
Landes (Waldweiden mit kleinen Eichen)
Holz (über tausend Eichen, davon 80 mit mehr als 1/2 Meter Durchmesser)
Hecken (über fünf Kilometer)
Bachläufe, Teiche

Für die Selbstversorgung:
Kirschen
Nefles
Aprikosen, Feigen, Äpfel
Holunder, Pflaumen, Quitten, Mirabellen
Lindenblüten
Lorbeer
Brombeeren
Reben (Merlot, Cabernet, Tannat, Manseng)
Baumnüsse
Tomaten
Kartoffeln
Spargeln, Krautstiele
Artischocken
Salat, Spinat
Kürbisse
Oliven, Zucchetti, Gurken
Bohnen, Erbsen, Karotten
Zwiebeln, Peperoni, Lauch
Kräuter (Minze, Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Salbei, Majoran, wilder Kerbel….)usw. usf.

In freier Wildbahn:
Rehe
Wildschweine
Hasen
Perlhühner, Fasane
Füchse, Dachse, Tauben usw. usf.