AUSWANDERERBLOG

Der Mann der durch das Jahrhundert fiel

Posted in Diverses by ruedibaumann on Januar 31, 2012

„Worpswas? – Worpswede! Moritz Rinke legt ein furioses Romandebüt vor. Stammt das angebissene Stück Butterkuchen im Tiefkühlschrank tatsächlich von Willy Brandt? Kann ein toter Onkel noch ein Kind zeugen? Wurde die schöne Kommunistin Marie von der Gestapo abgeholt oder von der eigenen Familie im Teufelsmoor vergraben? Und wie werden die Seelen der Menschen aufbewahrt?

Ausgerechnet als Paul Wendland in Berlin mit seinem Leben und seinen kuriosen Kunstprojekten in die Zukunft starten will, holt ihn die Vergangenheit ein. In Worpswede drohen das geschichtsträchtige Haus seines Großvaters und sein Erbe im Moor zu versinken – samt lebensgroßen Bronzestatuen von Luther über Bismarck bis zu Max Schmeling und Ringo Starr.

Die Reise zurück an den Ort der Kindheit zwischen mörderischem Teufelsmoor, norddeutschem Butterkuchen und traditionsumwitterter Künstlerkolonie nimmt eine verhängnisvolle Wendung. Vergessen geglaubte Familienfragen, aus dem Moor steigende historische Gestalten und die skurrile Begegnung mit einem mysteriösen Vergangenheitsforscher spülen ein ungeheuerliches Geflecht an Lügen und Geheimnissen aus einem ganzen Jahrhundert an die Oberfläche.

Moritz Rinke rührt sanft, aber vollkommen anarchisch und mit einer umwerfenden Tragikomik an die Lebensmotive, die Geschlechter-, Generations- und Identitätskonflikte seiner Figuren und ihre seelischen Abgründe. Er erzählt vom Künstlerleben, von Ruhm, Verführung und Vergänglichkeit und von einem Dorf im Norden, das berühmt ist für seinen Himmel und das flache Land – und überzeugt als raffinierter Komponist einer überschäumenden, irrwitzigen Realität in diesem furiosen Romandebüt.“ (Kurzbeschrieb)

Ein einzigartiges Lesevergnügen für alle alt 68er, für Geschichtsintressierte, für Lebenskünstler und für Phantasten aller Art! Unbedingt lesen!

Schnaps brennen

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Januar 28, 2012

Jetzt noch Bätzi (=Apfelschnaps), Zwetschgenwasser, Weinbrand und Kirsch brennen und dann zurück in den französischen Frühling!

Schnaps auf diesem Blog

Tricolore

Posted in Bauernland by ruedibaumann on Januar 27, 2012

Dies sind drei Muneli die in den letzten Tagen auf der Inselmatt das Licht der Welt erblickt haben…

…in drei Farben (Angus, Aubrac, Limousin).

Bäume schneiden

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on Januar 26, 2012

Kilian macht das professionell!

Es ist nicht so einfach wie es aussieht.

Tips vom Profi

Agropoly

Posted in Politik by ruedibaumann on Januar 25, 2012

Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt auf dem Land. Sie erwirtschaftet weit mehr als die Hälfte ihres Einkommens aus der Landwirtschaft. Von weltweit etwa 450 Millionen Bauernhöfen sind 85 % kleinbäuerlich. Diese produzieren etwa die Hälfte aller Nahrungsmittel.
Auf industrialisierten Plantagen und Farmen sind rund 450 Millionen Landarbeiter tätig. Diese großen Farmen sind immer häufiger im Besitz von Banken oder anderen großen Unternehmen, die den Bauern Saatgut und Agrarchemie sowie Jungtiere und Futtermittel vorfinanzieren.
Das Interesse der Investoren wächst mit den steigenden Agrarpreisen rasant weiter. Flächen von der Größe Frankreichs werden jedes Jahr ins Ausland verkauft. Diese Landnahme (Land grabbing) betrifft besonders Afrika.

Ein Beispiel:

Hohe Konzentration in wenigen Jahren: 1996 hielten die zehn größten Unternehmen der Saatgutindustrie einen Marktanteil von unter 30 %. Heute kontrollieren die drei größten Unternehmen über 50 % des Marktes. Das Saatgut wurde in vielen Fällen teurer. Die drei Marktleader beim Saatgut sind allesamt auch führende Pestizidverkäufer.

Das und noch viel mehr steht in einer neuen Broschüre der Erklärung von Bern, die hier heruntergeladen werden kann!

Bottled Life

Posted in Politik by ruedibaumann on Januar 24, 2012

Peinlich, peinlich wie der Néstle-Chef Brabeck und sein Mediensprecher Rudolf Ramsauer ihr dreckiges Geschäft rechtfertigen wollen: Wasser als öffentliches Gut sei eine „extreme Ansicht“ gewisser NGOs und das Problem sei der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft. Einverstanden, der Wasserverbrauch bei gewissen landwirtschaftlichen Produktionsformen ist viel zu hoch, namentlich wenn die Landwirtschaft für den Nahrungsmittelkonzern Nestlé produziert…

Solothurner Filmtage

Posted in Diverses by ruedibaumann on Januar 22, 2012

Aus dem Berner Filmschaffen:

Messies – Ein schönes Chaos

(ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht…)

Was macht eigentlich…

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Januar 21, 2012

Simon Widmer im Bieler Tagblatt über Ruedi Baumann:

„Politische Ämter reizen mich nicht mehr“

Präsident der Grünen Partei, EU-Befürworter und AKW-Gegner der ersten Stunde. Der Seeländer Ruedi Baumann war einer der profiliertesten Köpfe der politischen Schweiz. Seit 2001 lebt er mit seiner Frau in einem Dorf im Südwesten Frankreichs, wo er sein Glück gefunden hat.

Obwohl er unterdessen an die 1000 Kilometer vom Seeland entfernt lebt, besucht Ruedi Baumann sein Heimatdorf Suberg drei bis vier Mal pro Jahr. Auch diesen Januar steht der Peugeot mit dem französischen Nummernschild vor dem Bauernhof Inselmatt, den Baumann Jahre lang selber bewirtschaftet hat. „Ich komme gerne zurück“, sagt Baumann, der mit seiner linksgrünen Politik für viele Schweizer Bauern jahrelang ein rotes Tuch war. Trotzdem oder gerade deshalb war Baumann jahrelang ein einflussreicher Kopf in der Schweizer Politik. 1991 wurde er in den Nationalrat gewählt und von 1997 bis 2001 präsidierte er die Grüne Partei der Schweiz.
2003 sagte Baumann („Ich hasse Sesselkleber“) der Politik Adieu und wanderte mit seiner Frau Stephanie (SP-Nationalrätin von 1994 bis 2003) nach Frankreich aus. Den Bauernhof in Suberg übergab er seinem Sohn Kilian. Der Umzug nach Frankreich war für Baumann vor allem ein rationaler Entscheid. „In der Schweiz können sich doch nur noch Millionäre einen Bauernhof kaufen“, sagt er. Nach einer Suchphase von vier Jahren hatte Baumann seinen Traumbetrieb gefunden. Für 600‘000 Franken erstanden er und seine Frau einen 70-Hektar-Betrieb im Dörfchen Traversères, im Südwesten Frankreichs, ungefähr 100 Kilometer von Toulouse entfernt.

Neue Herausforderung gefunden

Dass der Hof 10 Jahre stillgelegt war und am Anfang weder Strom noch Wasser hatte, störte Baumann nicht. „Eine neue Herausforderung, das war genau was ich suchte“, sagt er. Dabei half ihm auch die Dorfbevölkerung von Traversères, die das Auswanderer-Ehepaar mit offenen Armen empfangen hat. Baumann kam wohl auch entgegen, dass die Bauern in Frankreich im Gegensatz zur Schweiz oft links-grün sind. „In unserem Bezirk kandidieren Bauern sogar für die Kommunisten – das wäre in der Schweiz undenkbar“, sagt er.

Schönster Orchideenhof Frankreichs

Landschaftlich sei die Gegend einzigartig: „La France rurale, die Gegend erinnert mich an die Schweiz der 50er Jahre, als noch nicht alles verbaut war“. Und auch sein Bauernhaus sei kein ordinärer Neubau, sondern ein „bâtiment de caractère“. Eine weitere Besonderheit des Grundstücks entdeckte Baumanns Frau Stephanie: Die neue Heimat der Baumanns wimmelt vor wilden Orchideen. „Wir haben den schönsten Orchideenhof in ganz Frankreich“, sagt Baumann nicht ohne Stolz. Stephanie Baumann hat denn auch eine neue Orchideenart entdeckt und ab und an besuchen französische Orchideen-Fans den Hof der Baumanns.

Ungefähr drei Tage die Woche benötigt Ruedi Baumann heute, um seinen Hof zu bewirtschaften. Den Rest der Zeit verbringt er mit Lesen (aktueller Literaturtip: „Jacob beschliesst zu lieben“ von Catalin Dorian Florescu), seinem regelmässig aktualisierten Auswandererblog und neuen Hobbys wie etwa dem Saxophon spielen, das er in Frankreich erlernt hat. Weiterhin eine wichtige Rolle im Leben des Öko-Pioniers spielt die Politik, wobei der dezidierte EU-Fan und AKW-Gegner der ersten Stunde kein Jota von seinen Überzeugungen abgeweicht ist. AKW-Betreiber setzten die Schweiz aufs Spiel und das passive Verhältnis der Schweiz zu Europa bezeichnet er als „weiterhin skandalös“. Auch tauscht er sich regelmässig mit ehemaligen politischen Weggefährten aus, die ihn oft in Frankreich besuchen, zuletzt alt Nationalrat Andrea Hämmerle (SP).

Kein Comeback als Politiker

Was also läge näher als ein Comeback für den alt Nationalrat, der sowohl die französische als auch die schweizerische Politik verfolgt? Zumal der Gemeindepräsident von Traversères letzte Woche seinen Rücktritt erklärt hat. „Politische Ämter reizen mich nicht mehr“ winkt Baumann ab und lächelt milde. Um ein politisches Amt seriös auszuüben, müsse man unglaublich chrampfen, sagt Baumann, der während seiner Zeit im Nationalrat oft ganze Wochenende mit Aktenstudium verbracht hat. „Ich arbeite mit grossem Vergnügen, und kann jeden Tag selber entscheiden, was ich machen will. Diese Freiheit möchte ich nicht aufgeben“.

Der Blog von Ruedi Baumann:
auswandererblog.ch
Autobiographie: Baumann, Ruedi: Bauernland. Mein Leben. 138 S. Nagel & Kimche, 2006

Zur Person (Info-Box):
• Ruedi Baumann wurde 1947 als zweites von drei Kindern in Suberg, Gemeinde Grossaffoltern geboren
• 1991 wurde der grüne Politiker in den Nationalrat gewählt, wo er bis 2003 politisierte. Von 1997 bis 2001 war er Präsident der Grünen Partei
• Verheiratet ist der EU-Befürworter und AKW-Gegner mit Stephanie, die von 1994 bis 2003 für die SP im Nationalrat sass.
• 2001 wanderten die Baumanns in den Südwesten Frankreichs aus.

„OSONS LA BIO!“

Posted in Politik by ruedibaumann on Januar 20, 2012

„NOUS, PRODUCTEURS, CONSOMMATEURS ET CITOYENS, PARCE QUE NOUS CONSIDÉRONS QUE L’AGRICULTURE BIO EST, ÉCOLOGIQUEMENT, SOCIALEMENT ET ÉCONOMIQUEMENT, UNE DES SOLUTIONS PRIORITAIRES POUR L’AVENIR, NOUS DEMANDONS AUX CANDIDATS À L’ÉLECTION PRÉSIDENTIELLE DE 2012 DE S’ENGAGER À SOUTENIR AVEC FORCE LE DÉVELOPPEMENT DE LA BIO PAR DES MESURES FINANCIÈRES, FISCALES ET D’ACCOMPAGNEMENTS TECHNIQUES.“

HIER KLICKEN!

AAA

Posted in Karikaturen by ruedibaumann on Januar 18, 2012

Le Monde 17.1.2012