Wie Milliardäre Bauern verarschen
Auf einem Brügiwagen mit Heuballen werden die Milliardäre von der Goldküste mit einem Einachstraktor auf die Bühne gefahren. Gefeiert vom SVP-Fussvolk! Es wäre zum Lachen wenn es nicht so traurig wäre: so werden die Schweizer Bauern gekauft, gegen die Natur, gegen die Umwelt und für die Hochfinanz zu stimmen!
100% versprochen, 100% geliefert…
Die vier grossen Umweltorganisationen der Schweiz haben das Abstimmungsverhalten der Parlamentarier*innen in den letzten vier Jahren aufgezeichnet und daraus ein Umweltrating erarbeitet: https://ecorating.ch/de/find?type=abstimmungsverhalten-eidgenossisch&group=51-legislatur-2019-2023-nationalrat&commission=1&canton=2
Für den Kanton Bern sieht das wie folgt aus: https://ecorating.ch/de/find?type=abstimmungsverhalten-eidgenossisch&group=51-legislatur-2019-2023-nationalrat&commission=1&canton=2
An der Spitze Grüne und SP mit tadellosem Einsatz für die Umwelt, am Schluss die SVP mit gerade noch 4% für die Anliegen der Umwelt!
Einmal mehr himmeltraurig wie sich die SVP-Bauern verhalten haben: gegen die Umwelt, gegen die Natur, gegen den Klimaschutz! Dass sich die SVP trotzdem immer noch als Bauernvertreterin bezeichnet und von den Medien auch so bezeichnet wird ist unglaublich!
Enttäuscht bin ich von der „Mitte“: nur 36% umweltfreundlich (die Mitte sollte doch bei 50% sein…).
Und noch schlimmer, der Präsident des Schweizer Bauernverbandes, der sich gerne als Biobauer präsentiert zieht diesen Durchschnitt noch nach unten……!
The Sound of Music
Mit einem solchen Massey-Ferguson Traktor (MF 35) hat mein Vater vor 65 Jahren meine Begeisterung für die Landwirtschaft entfacht! Ich kenne immer noch jeden Handgriff, jeden Hebel, jeden Schalter, jeden Schmiernippel…. und das charakteristische Motorengeräusch des Perkins-Motors ist Musik in meinen Ohren!
Der Planet brennt!
Die Waldbrände haben in diesem Sommer ein Ausmass angenommen, das vor wenigen Jahren noch undenkbar schien! Wir hatten im Juni 2005 auf unserer Ferme selber einen Waldbrand, den wir nur mit Hilfe der regionalen Feuerwehr und mehreren Löschfahrzeugen wieder löschen konnten (gegen eine Hektar Wald und Gebüsch sind damals verbrannt). Die nachträglichen Abklärungen und Untersuchungen haben gezeigt, dass sich das dürre Buschgras durch die Linsenwirkung eines liegengebliebenen Flaschenbodens entzündet haben! Verbrannt sind vor allem die Büsche und das trockene Gras, während die grösseren Eichen wohl angekohlt sich wieder erholt haben. Seitdem nehmen wir die débroussaillage immer sehr ernst! https://auswandererblog.ch/2006/07/31/macht-den-zaun-nicht-zu-eng/
Wenn man sich jetzt etwas umhört und die Nachrichten aus aller Welt verfolgt ist die Situation heute weltweit gesehen katastrophal: in Hawaii brennt eine ganze Stadt ab mit über hundert Opfern, von Canada sieht und hört man, dass in diesem Sommer schon über 13 Millionen Hektar Wald ein Raub der Flammen wurden und vielerorts die Waldbrände ausser Kontrolle sind, hier in den Pyrenäen müssen wegen Waldbränden viele Bewohner evakuiert werden, es brennt in Griechenland, Portugal, neuerdings erstmals auf Teneriffa, es brennt in den sibirischen Wäldern und sogar in der Schweiz…
Und es gibt immer noch Leute (in der Schweiz sogar politische Parteien!) die den Klimawandel schönreden und sich lieber über die jungen Leute aufregen die gegen die menschengemachte Klimakatastophe demonstrieren… Es ist schlicht und einfach unglaublich!
Wasserversorgung
Die Wasserversorgung in der Gascogne gibt immer viel zu reden (l’avenir de l’eau en débat) und die laufende Klimaerwärmung verstärkt diese Diskussionen laufend (für die nächsten Tagen sind 38 °C angesagt!). Die sog. „chateau d’eau“ (Wassertürme) sind charakteristisch für die Landschaft und sorgen für den notwendigen Druck im Leitungsnetz. Aber auch die offenen Gewässer (Bäche und Flüsse) sind der Lebensnerv der Gegend nördlich der Pyrenäen! Verschiedene Kulturen in der Landwirtschaft gedeihen hier nur dank regelmässiger Bewässerung. Damit die Flüsse im Sommerhalbjahr nicht austrocknen, wird das Schneewasser aus den Pyrenäen gestaut, Elektrizität gewonnen und anschliessen in einem ausgeklügelten Kanalsystem dosiert in die Flüsse des Gers eingeleitet. Das Kanalsystem Neste versorgt so fast 8000 km2 in 660 Gemeinden. Komplettiert wird das hiesige Wasserversogungssystem durch 3000 kleine Seen von Landwirten (plans d’eau collinaire) die sich bei kräftigen Regenfällen auffüllen. Das System Neste wurde in seinen Grundzügen schon ab dem Jahr 1848 konzipiert, gebaut und immer wieder erweitert und angepasst. Auch der Hochwasserschutz spielt dabei eine grosse Rolle.
Für die Leute hier ist es so etwas wie für mich die Juragewässerkorrektion im bernischen Seeland.
Luzerne pressen
Schönes Luzerneheu (zweiter Schnitt). In der Nacht gepresst, weil es tagsüber inzwischen zu heiss ist. Die empfindlichen und proteinreichen Luzerneblätter würden zerbröseln!
Übrigens: wie auf dem GPS-Bildschirm ersichtlich ist, bauern wir irgendwo zwischen Toulouse, Marseille, Bordeaux, Pamplona und Zaragoza….😇
Blonde d’Aquitaine
Gut angepasst an die heissen Sommer und die kargen Weiden ist die hier vorherrschende Fleischrinderrasse Blonde d’Aquitaine https://de.wikipedia.org/wiki/Blonde_d’Aquitaine
Luzerne, zweiter Schnitt
Erstaunlich, die Luzerne (Tiefwurzler) wächst auch bei Trockenheit!
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