Schnee, der auf Zedern fällt
Roman von David Guterson 1998
Zwischen Seattle und Vancouver befindet sich der Puget Sound mit einer Vielzahl kleiner und mittelgroßer, wunderlich geformter Inseln, auf dem die Menschen vom Tourismus, der Fischerei und dem Erdbeeranbau leben. Eine dieser Inseln im Puget Sound ist die Heimat des Schriftstellers David Guterson, und auf einer dieser Inseln spielt auch das vorliegende Buch.
Vordergründig geht es um den rätselhaften Tod eines Fischers, in Wahrheit um ein halbes Jahrhundert amerikanischer Geschichte – und um einen Rückblick auf den Umgang Amerikas mit seinen Minderheiten. Erschienen in den Neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts, spielt die Romanhandlung im Jahre 1954, als die furchtbaren Kämpfe der Amerikaner und Japaner im Pazifik noch unvergessen waren. Noch gibt es keinen Tourismus auf den Inseln des Puget Sounds, und die Menschen müssen sich mit harter Arbeit als Fischer oder Erdbeerfarmer über Wasser halten. Das ist der Stand der Dinge, als eines Nachmittags der allseits geachtete Fischer Carl Heine tot auf seinem Boot gefunden wird. Sein Jugendfreund Kabuto Myamoto, ebenfalls ein Fischer und durch verschiedene Indizien belastet, wird unter Mordverdacht verhaftet. Sofort bricht der mühsam übertünchte Riss zwischen der japanischstämmigen Gemeinde San Piedros und den autochthonen Amerikanern wieder auf, Chauvinismus, Vorurteile und Vorbehalte kommen wieder ans Tageslicht, denn die Opfer des zweiten Weltkriegs sind unvergessen.
Eine ergreifende Geschichte über Vorurteile, Rassismus, Familienfehde, Liebe, Fischer und Erdbeerfarmer. Ich gebe fünf Sterne!
Berner Literaturfest 22-26 August 18
http://www.berner-literaturfest.ch
„Also gehen wir hin. Denn: Was wäre ein Lese-Fest ohne Gäste“
Christine Häsler
Erziehungsdirektorin des Kantons Bern
Was ich sonst noch verpasst habe
Das ist der Titel eines ausserordentlichen Romans von Lucia Berlin:
„B.F. keuchte und hustete, nachdem er die drei Stufen hochgestiegen war. Er war ein Riese, gross, sehr dick und sehr alt. Schon als er schnaufend vor der Tür stand, konnte ich in riechen. Tabak und schmutzige Wolle, ranziger, alkoholgetränkter Schweiss. Er hatte blutunterlaufene himmelblaue Augen, die lächelten. Ich mochte ihn sofort.“
Grosse literarische Kunst.
Doppelbürger
Kolumne im heutigen Bieler Tagblatt
Wir sind seit zwölf Jahren schweizerisch-französische Doppelbürger. Die Einbürgerung in Frankreich erfolgte bereits fünf Jahre nach unserer Niederlassung problem- und kostenlos. Nachdem wir den entsprechenden Antrag gestellt hatten, erhielten wir einen kurzen Besuch von der örtlichen Gendarmerie, hatten bei einem Gespräch auf der Préfecture einige Fragen zu beantworten und wurden schliesslich an einer sympathischen Einbürgerungsfeier mit Apéro riche auf unsere Rechte und Pflichten in Frankreich aufmerksam gemacht.
Seit unserer Einbürgerung haben wir an allen Gemeinde-, Regional-, Departements- und Nationalen Wahlen teilgenommen. Im Stimmlokal unserer kleinen Gemeinde werden wir jeweils herzlich begrüsst und zu einem Schwatz bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Es scheint alle zu freuen, dass wir uns für die Politik Frankreichs interessieren und in unserm holprigen Französisch mitdiskutieren. Andererseits nehmen wir selbstverständlich auch unser Wahl- und Abstimmungsrecht in der Schweiz regelmässig wahr. Denn auch was in unserer früheren Heimat passiert, kann uns nicht plötzlich egal sein. 560’000 Auslandschweizer sind wie wir Doppelbürger und fühlen sich sowohl ihrer neuen wie auch ihrer alten Heimat verbunden.
Im Zusammenhang mit der schweizerischen Fussball-Nationalmanschaft und der Doppeladlergeschichte ist die Diskussion um die doppelte Staatsbürgerschaft neu entbrannt. Rechtsbürgerliche Parlamentarier möchten sie gerne abschaffen und ein vermeintliches Problem zu einem wahren Nachteil für die Schweiz machen. Denn die 916’257 Schweizerinnen und Schweizer, die einen zweiten Pass besitzen, müssten sich für eine Nation entscheiden. Das Land würde dadurch viele engagierte Bürgerinnen und Bürger verlieren, welche trotz guter Integration in der neuen ihre alte Heimat nicht verleugnen wollen. Statt Abschaffung der Doppelbürgerschaft müsste das Gegenteil geschehen: Warum nicht alle auf Schweizer Boden Geborene automatisch zu Schweizern machen, wie in den USA und Frankreich? Warum nicht das erniedrigende Spiessrutenlaufen vor kleinlichen Einbürgerungsgremien ersatzlos streichen und eine freundliche, weltoffene Einbürgerungspraxis einführen?
Die Schweiz rühmt sich zurecht ihrer direktdemokratischen Mitwirkungsrechte. Dass aber gerade auch wegen der restriktiven Einbürgerungspraxis ein wachsender Anteil der in der Schweiz lebenden Bevölkerung kein Stimm- und Wahlrecht hat, ist bedenklich. Bürgerrechte sind Teil unserer Identität und fördern die Integration. Die Schweiz sollte sich freuen, wenn viele Menschen den roten Pass begehren.
Ruedi und Stephanie Baumann
Lyon
Wieder mal auf der Durchreise in Lyon…
Am Place Bellecour mit Louis XIV…
Beim Musée des Confluences…
Beim Zusammenfluss von Saône und Rhône
Der menschliche Makel
Der Tod von Philip Roth https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Roth hat mich veranlasst, einzelne seiner Bücher wieder zu lesen. Seine Romane sind wahnsinnig und ergreifend, klug und nuancenreich. Besser geht’s nicht!
Flurbegehung am Sonntagmorgen
Heute soll es wieder 35°C werden. Für Nachmittag und Abend warnt Meteo France mit „alerte orange“: Sturm, starke Gewitterregen, Hagel…. Nur das nicht!
Die Sojafelder gedeihen prächtig…
Es ist bei uns nicht so trocken wie in anderen Jahren. Der Ruisseau de la Oueyte ist immer noch nicht ganz ausgetrocknet. Das freut die Wildschweine…
Die Brombeeren reifen langsam und versprechen maximale Ernten…
Das ist Buchweizen (sarrasin)
Herbstblumen
Für die Reben und das Getreide hat das Hagelgewitter vom 3. Juli einen Totalschaden verursacht. Im Rebberg kultivieren wir jetzt halt etwas die Herbstblumen….
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