Gelesen: „Das Archiv der Gefühle“
Roman von Peter Stamm. Gelesen hier am Bielersee, heute…

„Würde Albert Camus heute leben, würde er vielleicht Bücher schreiben wie Peter Stamm…“ (THE NEW YORKER)
Eva schläft
Der Roman von Francesca Melandri ist auch ein Geschichtsbuch: https://www.gute-literatur-meine-empfehlung.de/autoren-m-z/melandri-francesca/francesca-melandri-eva-schläft/
Ich muss gestehen, dass ich das deutschsprachige Südtirol und die jahrelangen auch gewalttätigen Auseinandersetzungen kaum kannte. Melandri gelingt es, uns anhand einer tragischen Familiengeschichte, die Sorgen und Nöte der Talbewohner eindrücklich zu schildern. Begeistert haben mich auch die Landschaftsbeschreibungen der Autorin. Es ist, wie wenn man ganz Italien, von Norden bis Süden durchqueren würde. Wie früher per Autostopp…
Ich war schon sehr beeindruckt von Melandris Roman: „Alle ausser mir“, den ich vor zwei Monaten gelesen habe (Hinweis in diesem Blog).
Alle, ausser mir
„Alle, ausser mir“ ist ein Roman von Francesca Melandri, ein epochaler Familienroman und eine Reise in die italienische Seele. Das Buch stand zehn Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Manchmal harte Kost, was da aufgetischt wird. Aber lesen Sie selbst.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 12.07.2018
Vor dem Fest
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 06.03.2014
Der Charme von Saša Stanišićs neuem Roman „Vor dem Fest“ ist eng mit seiner akribischen Recherchearbeit verbunden, berichtet Verena Auffermann. Ganze vier Jahre lang hat sich der Schriftsteller aus der bosnischen Provinz an die Bewohner eines ehemaligen DDR-Dorfs herangearbeitet, sie mit Ethnologenaugen beobachtet und mit besonderem Blick für das Unzeitgemäße, erklärt die Rezensentin. Das Ergebnis ist eine kunstvolle Sammlung von Geschichten über „die letzten nicht globalisierten Deutschen“, die von Stadtmenschen gerne für einen Mythos gehalten werden, die es im „Eldorado am flachen Saum des Wohlstands“ aber tatsächlich gibt, wie Auffermann versichert.
Gelesen
Der Erstlingsroman von Jasmin Schreiber “ Marianengraben“ landete gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ich meine zu recht!
https://www.jasmin-schreiber.de
»Eigentlich kann man gar kein Buch schreiben, das vom Sterben handelt, gleichzeitig sehr lustig und tieftraurig ist, sich aber anfühlt wie ein Roadmovie. Wie gesagt: eigentlich!« Sascha Lobo
Pablo Neruda
Ich habe in den letzten Tagen die Memoiren von Pablo_Neruda „Ich bekenne ich habe gelebt“ wiedergelesen.
Ein beeindruckendes Leben!
Ich erinnere mich an den Film „Il Postino“, an die Kontroversen um seine Ode an Stalin, an den Streit um seine Todesursache und um den Missbrauch einer Frau. Pablo Neruda wurde 1971 mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Seine Dichtung hat oder hatte in Chile Kultstatus. Er wurde verehrt und gehasst.
„Die Jahre vergehen. Man verbraucht sich, gedeiht, leidet und geniesst. Die Jahre nehmen und bringen einem das Leben. Die Abschiede werden häufiger, die Freunde kommen ins Gefängnis, werden wieder entlassen, sie fahren nach Europa, kehren zurück oder sterben einfach“.
(Textauszug, diktiert kurz vor seinem Tode 1973)
HERKUNFT
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Die schöne Fanny
Drei Künstler und Tagediebe stolpern in dieser tragikomischen Geschichte durch die neblige Kleinstadt: Jackpot, der erfolglose Schriftsteller, der auf Hunde und Pferde wettet und verzweifelt den roten Faden für seinen Roman sucht, und die beiden Maler Louis und Grunz, die das Leben und die Schönheit lieben.
Humorvoller, vergnüglicher Roman von Pedro Lenz. Spielt in Olten und Umgebung und ich frage mich, warum so viele gute Schriftsteller und Künstler aus der nebligen Jurasüdfussregion stammen? Neben Pedro Lenz, zum Beispiel Peter Bichsel, Alex Capus, Ernst Burren, Mike Müller…. Ist es der Nebel oder das Bahnhofbuffet Olten?
Die letzte Terroristin
Ich bin kein Krimifan. Aber mit dem Politikthriller von André Georgi habe ich eine Ausnahme gemacht. Es ist eine spannende Geschichte rund um die deutsche Treuhand, die dritte Generation der RAF und die dramatische Situation nach der Wende in Deutschland. Sehr gut geschrieben, spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Sehr lesenswert!
https://www.suhrkamp.de/buecher/die_letzte_terroristin-andre_georgi_46780.html
Der Reisende
Der Roman „Der Reisende“ ist eine grosse Wiederentdeckung. Der Autor des Romans, Ulrich Alexander Boschwitz starb bereits 1943, erst 27-jährig, bei einem deutschen U-Boot-Angriff. Das Buch wird erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht.
Es geht um Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns jüdische Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land, versucht über die Grenze zu kommen. Er erlebt die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und immer mehr die eigene Angst.
Ein hochaktuelles Buch angesichts der heutigen rassistischen Töne, der Ausgrenzung von Flüchtlingen, der zunehmenden Verachtung von Andersdenkenden und der Verherrlichung von rechtsextremen Volkstribunen.
Wie konnte das damals geschehen? Warum hat sich die schweigende Mehrheit nicht gewehrt? Warum kann die grösste Partei der Schweiz ungestraft Naziparolen übernehmen? Haben wir aus den Jahren 1933-45 nichts gelernt?
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