Sommerfeste…
In Biel findet wie jedes Jahr die Braderie statt…
… überall wird geheiratet (hier in Twann am Bielersee)
…. und in Luzern wird gejodelt. Die ganze Schweiz eine Festhütte!
Politisches Erdbeben
Ein politisches Erdbeben erschüttert zur Zeit das Bernbiet. „D’Partei“, so heisst hier im ländlichen Kanton Bern die Schweizerische Volkspartei (SVP), wird regelrecht zerrissen! Durch die seit Generationen in den meisten Landgemeinden felsenfest verankerte und tonangebende Regierungspartei geht plötzlich ein tiefer Spalt.
Ruedi Minger, der spätere Bundesrat, hat 1928 die BGB (Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei) im Berner Bierhübeli als Abspaltung vom elitären Freisinn gegründet und seither regiert die BGB praktisch unangefochten in allen bernischen Bauerndörfern. Einzig der Name wurde in der Zwischenzeit auf „ÄssVouPee“ geändert. Auch wenn manchmal ein paar Sozis oder hie und da ein „grüner linker Stürmisiech“ in den Dörfern aufmuckten, an der staatstragenden bernischen SVP kam niemand vorbei.
Aber was weder Linke noch Grüne je geschafft haben, hat nun ein gewisser Christoph Blocher fertiggebracht: Die bernische SVP (und wahrscheinlich nicht nur die bernische) ist in Kampfscheidung! Und gefochten wird da unerbittlich, mit Gehässigkeiten und wüsten Beschimpfungen zwischen anständigen und unanständigen ehemaligen Parteifreunden. Eigene Mandatsträger, gestern noch hochgelobt, werden plötzlich zu Erzfeinden erklärt und mit allen erdenklichen Mitteln zum Rücktritt gedrängt. Aus Parteifreunden werden Erzfeinde! Es wir in aller Öffentlichkeit dreckige Wäsche gewaschen!
Gemeinde-, Gross-, Regierungs-, National-, Stände- und Bundesräte müssen sich entscheiden, ob sie künftig zu den rechtsextremen, fremdenfeindlichen Blocheranhänger gehören wollen oder doch lieber den Schritt zu den anständigen, liberalen, bürgerlichen Dissidenten wagen sollen.
Im Bernbiet haben ein Drittel der Mandatsträger diesen mutigen aber vernünftigen Schritt bereits gemacht und Hand aufs Herz, es sind die politischen Schwergewichte der Partei. Ich erwarte, dass ungefähr die Hälfte der Parteimitglieder die Blocherpartei ebenfalls verlassen werden. Kein Wunder, dass auf der ehemals lautstarken Parteizentrale nur noch Funkstille herrscht.
Die politische Kultur im Kanton Bern und der Schweiz wird nach diesem Politbeben besser und die politischen Auseinandersetzungen werden wieder demokratisch und vernünftig. Ich freue mich für das Land!
Bern, schönste Stadt der Schweiz
Die jahrelangen Umbauarbeiten haben sich gelohnt: Bern präsentiert sich von seiner schönsten Seite! Ich bin, wie alle, von den Wasserspielen vor dem Bundeshaus begeistert und finde den Baldachin geradezu genial. Gratulation an die rotgrüne Stadtregierung und Empfehlung an alle AuslandschweizerInnen: Bern ist mehr denn je eine Reise wert!
Bern vom Aargauerstalden aus…
… und der neue Baldachin beim Bahnhof
Viel wissenswertes über Bern im Stadtwanderer
Reise nach Suberg
Nachdem Heu und Kirschen geerntet sind fahren wir ein paar Tage in die Schweiz…. zum Kirschen ablesen… und natürlich um Angehörige und Freunde endlich wieder mal zu treffen.
Welscher Heuet
Die guten Wünsche haben geholfen, Petrus war uns gnädig gesinnt. Nachfolgend der ganze Heuet im Zeitraffer (für Städter und andere Nichtbauern):
Am letzten Dienstag habe ich mit dem Gras mähen begonnen, stundenlang, von morgens um sechs bis neun Uhr abends.
Dann das Zetten der Schwaden mit der Faneuse bei grosser Hitze (34 Grad Celsius, zum Glück hat der Traktor eine Klimaanlage…).
Das Gras (Raygras-Luzerne Gemisch mit vielen Kräutern) ist nach zwei Tagen schon fast trocken und kann mit dem Andaineur gewälmlet werden.
Hier war die Welt noch in Ordnung. Drei Stunden später versagt die nigelnagelneue Maschine mit einem plötzlichen Getriebeschaden ihren Dienst. Es ist inzwischen Freitagnachmittag und wir haben 50 Hektaren Heu am Boden und die Wetterprognosen drohen mit Gewittern am Sonntag. Die Servicestelle des Maschinenhändlers sagt mir am Telefon, dass der Technicien für die Maschinenreparatur erst am Montag morgen kommen könne… Was tun?
Morgens um sieben war die Welt dann wieder in Ordnung….
Zum Glück gibt es auch in Frankreich phantastische Nachbarn und Bauernkollegen. Einer hilft mir sofort mit seiner grossen Maschine aus!
Und schon können wir mit dem Heupressen beginnen. Claude arbeitet mit seiner Riesenpresse als Entrepreneur bei verschiednenen Landwirten in der Region.
Ich bezahle für diesen Arbeitsgang 7 €uro pro Grossballe…
… schlussendlich ergibt es 349 Grossballen die ich nun mit dem Frontlader in der Scheune und auf 12 Haufen auf dem offenen Feld staple….
Richtig anstechen ist wichtig…
Wer hat schon einen so traumhaften Arbeitsplatz?
Schlussendlich müssen wir die Heuhaufen mit Kunststoffplanen abdecken und am Dienstag Morgen beginnt es leicht zu regnen….
Ende gut alles gut. Eine Woche welscher Heuet mit viel Arbeit aber auch viel Befriedigung! Jetzt suche ich nur noch Käufer für die 150 Tonnen Bioheu… Wer macht ein Angebot?
Bioheu zu verkaufen
Inzwischen habe ich 350 Grossballen Bioheu geerntet. Eine Balle wiegt so um die 450 kg und misst 250x130x70cm. Ein Kraftpaket Natur, fast zu schade um es einfach den Kühen zu verfüttern.
Man kann meine Bioheuballen natürlich auch kaufen. Die Verwendungmöglichkeiten sind fast unbeschränkt, zum Beispiel:
als duftendes Bett
als Partyhocker
als Kunstinstallation
als Nahrungsvorrat für Ihr Meerschweinchen
als Tee mit Orchideenduft
als Isolationswand….
Weitere Vorschläge nehme ich gerne entgegen.
Preis pro Grossballe (Ecocert zertifiziert): 100 Euro
Detaiaufnahme des Naturprodukts
Euro 08
Das war also nichts mit meinen beiden Favoriten an der Fussballeuropameisterschaft. Alle beide kläglich in der Vorrunde ausgeschieden….. Ick bin ein Holländer!
Dafür ist jetzt endlich Heuwetter im Südwesten!
leave a comment