AUSWANDERERBLOG

Die Entdeckung der Currywurst

Posted in Diverses by ruedibaumann on November 30, 2006

Haben sie schon mal Currywurst gegessen? Nein? Ich auch nicht. Aber ich habe jetzt Lust darauf, nachdem ich die Novelle von Uwe Timm „Die Entdeckung der Currywurst“ gelesen habe. eine raffiniert erzählte Geschichte über ein unspektakuläres Frauenleben aus der deutschen Kriegs- und Nachkriegszeit. Ein Lesevergnügen für kalte Wintertage!

Erschienen im dtv-Verlag

Wieder verbunden!

Posted in Comédie française by ruedibaumann on November 29, 2006

Endlich, nach 3 Tagen endlosem blinken unserer Livebox und zahllosen Telefonaten mit Orange und France Telecom, jedesmal verbunden mit endloser Warterei in Warteschlangen („Notre service technique et surchagée…. on vous prie de telephoner plus tard….“) leuchten die Kontrolllämpchen der ADSL-Verbindung wieder normal, Hurraaahhh!!! Hoffentlich hält die Verbindung jetzt wieder an!

Also, in der Gascogne ist schönes, zu warmes Herbstwetter. Heute hat sich der nimmermüde Nicolas Sarkozy endlich zum Präsidentschaftskandidat der bürgerlichen UMP erklärt, obschon die ganze Nation mindestens seit fünf Jahren nichts anderes erwartet hat. Das ist wohl als ein bitteres Geburtstagsgeschenk gedacht für Präsident Chirac, der eben heute seinen 74ten Geburtstag feiert!

Und die Schweiz, „wirtschaftsrechtliche EU-Kolonie mit lokaler Selbstverwaltung“, will das Cassis de Dijon-Prinzip endlich übernehmen. Autonomer Nachvollzug ohne die geringste Mitsprache oder Mitbestimmung….. Wo ist sie nur geblieben, die vielbeschworene blochersche Unabhängigkeit?

ADSL-Panne

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on November 28, 2006

Wir sind zurück in der France profonde, nach zwei Wochen CH-Besuch. Leider funktioniert unser ADSL-Anschluss nicht mehr, so dass bloggen eine Geduldsprobe wird. Unsere Telefonleitung musste schon x-mal repariert werden. Bei Drainagearbeiten habe ich selber die Zuleitung zum Hof wiederholt zerrissen, weil ich über deren Verlauf nichts wusste…. Mal sehen was der französische service public taugt und wie lange es geht, bis unsere Verbindung „zur Welt“ wieder klappt!

Wiederansiedlung des Rebhuhns im Seeland

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on November 25, 2006

Das Rebhuhn (Perdix perdix) ist leider in der Schweiz ausgestorben. Ein über 8 Jahre dauerndes Wiederansiedlungsprojekt im Klettgau steht, wie ich in einer eindrücklichen Radio DRS Reportage gehört habe, vor dem Scheitern. Jetzt sind Bestrebungen im Gang, das Rebhuhn im Berner Seeland wieder anzusiedeln. Pro Natura kommt aber zum Schluss, dass die Wiederaufwertung der Landschaft und Vernetzung mit Hecken und Brachflächen noch ungenügend ist, um einen erfolgversprechenden Wiederansiedlungsversuch zu machen.
Rebhühner sind typische Vögel unserer Feldfluren. In Gärten und Städten wird man sie dagegen nur finden, wenn direkte Anbindung an Felder und an Ackerland besteht. Doch man könne Rebhühner auch in Deutschland nur noch selten beobachten, denn leider sei ihr Bestand in den letzten Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen. Noch vor den Kriegen waren Rebhühner so häufig, dass sie zu Millionen geschossen und auf Märkten angeboten wurden. Rebhühner galten sogar als „Arme-Leute-Essen“, denn so manch ein Bauer bereicherte mit ihnen seinen Küchenzettel.

Dank der vielfältigen, naturnahen Kulturlandschaft sind die Rebhühner in unserer Region in SW-Frankreich zum Glück noch sehr zahlreich. Auf unserem Hof bebachte ich die drolligen Vögel sehr oft. Aufgeschreckt durch den Traktorenlärm rennen sie in Einerkolonne zur nächsten schützenden Hecke. Obschon sie gut fliegen können – so habe ich es wenigstens beobachtet – heben sie erst ab, wenn es gar nicht mehr anders geht und der Traktor zu nahe rückt.

Foto aus www.naturlexikon.de

Schweizerische Vogelwarte Sempach

Napoléons Erkundungsreise durch die Schweiz

Posted in Comédie française by ruedibaumann on November 24, 2006

In der Zeit vom 22. bis 24. November 1797 reiste Napoléon Bonaparte durch die Schweiz. Diese spannende Geschichte wird im Stadtwandererblog von Claude Longchamp nacherzählt, versehen mit interessanten Erklärungen zu der politischen Situation in bernischen Landen aus heutiger Sicht:

„1797 wurde bern von eine immer dünneren schicht von patrizischen familien regiert. 1643 hatte man beschlossen, den zugang zu dieser schicht erheblich zu erschweren. wer damals nicht berner war, wer sich nicht zum protestantismus bekannte, und wer nicht ein gewissen habliches leben führte, fand keinen zugang mehr zum hiesigen patriziat. die war aber nötig, um in den grossen rat, den senat der bernischen republik, aufgenommen zu werden. und wer nicht grossrat war, war vom politischen leben ausgeschlossen, hatte auch keine möglichkeit, landvogt oder kleinrat zu werden, das heisst, die republik im tagesgeschäft zu vertreten oder den staat auf dem land zu repräsentieren.“

Wie Napoléon unter diesen Umständen im Bernbiet empfangen wurde steht in einer Serie im stadwandererblog

Der befreite Bauer

Posted in Politik by ruedibaumann on November 23, 2006

Der Tagi schreibt:
„Avenir Suisse präsentierte heute vor den Medien in Bern seine neuste Buchpublikation mit dem Titel «Der befreite Bauer». Die Hauptthese des wirtschaftspolitischen Think Tanks ist, dass die heutigen Regulierungen in der Landwirtschaft den Strukturwandel bremsen und unternehmerische und innovative Bauern behindern. Auch die hohen Preise für Nahrungsmittel seien in der Schweiz wesentlich durch die Wettbewerbsbeschränkungen verursacht.

In der Schweiz flössen jährlich acht Prozent des Bundeshaushalts in die Landwirtschaft, obwohl diese nur 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmache, schreibt Avenir Suisse weiter.
Im Vergleich zu den Nachbarländern zeige sich ein Mangel an Wettbewerbsfähigkeit. Entsprechend häuften sich die Klagen von unternehmerischen Bauern und der verarbeitenden Industrie, weil die Marktchancen nicht ausgenützt werden könnten.
Neues System bei Direktzahlungen
Diese Situation sei für Produzenten, Konsumenten und für die Steuerzahler gleichermassen unbefriedigend. Um mehr Wettbewerb einzubringen, fordert Avenir Suisse unter anderem ein neues System bei den Direktzahlungen. Diese sollen abgebaut und die frei werdenden Mittel für multifunktionale Leistungen, wie die Landschaftspflege, eingesetzt werden. Die Subventionen sollen zudem weniger gleichförmig gestaltet sein und sich mehr an regionalen Bedürfnissen ausrichten.
Um die Nahrungsmittelpreise in der Schweiz zu senken, empfiehlt Avenir Suisse einen Abbau der Zölle und staatlichen Sondervorschriften. Ziel müsse ein umfassendes Freihandelsabkommen für den Agrarbereich mit der EU sein, schreiben die Autoren weiter.
Anstoss für grundsätzliche Diskussion

Damit die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Betriebe vergrössert werden könne, sei zusätzlich eine Reform des bäuerlichen Pacht- und Bodenrechts nötig. So soll die Preisbegrenzung auf dem Bodenmarkt aufgehoben und die Pachtdauern und Pachtzinsen liberalisiert werden. Damit sich die Bauern an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen könnten, schlägt Avenir Suisse eine Übergangsphase von zehn bis 15 Jahren vor.“

Soweit so gut. Der Abbau der Marktstützungen haben wir von der Kleinbauernvereinigung bereits in zwei Volksinitiativen (Kleinbauerninitiativen in den Jahren 1989 und 1995) gefordert. Leider wurden die Volksbegehren (knapp) abgelehnt, nicht zuletzt weil sämtliche bürgerliche Parteien damals die Nein-Parole verfochten haben.
Zum EU-Freihandelsabkommen für die Landwirtschaft: Ich habe nichts dagegen, aber warum nicht endlich den EU-Beitritt anstreben, liebe Leute vom bankengestützten Denkfabrikli! Ist etwa doch das lukrative aber nicht ganz lupenreine Bankgeheimnis schuld, dass ihr den EU-Beitritt nur für die armen Bauern fordert?
Natürlich sollten die Direktzahlungen für die Landschaftspflege und oekologische Massnahmen ausgerichtet werden und nicht inneffiziente Produktionen stützen. Zudem müssten Einkommen- und Vermögenslimiten die Zahlungen an Bauernmillionäre verhindern.
Völlig vergriffen habt ihr Städter euch mit der Forderung, das bäuerliche Boden und Pachtrecht aufzuheben. Damit wird nur erreicht, dass das ohnehin unheimlich aufparzellierte Agrarland in der Schweiz noch mehr verzettelt wird. Notwendig wäre ein effizientes Boden und Pachtrecht, das erlauben würde die Landwirtschaftsbetriebe auch in diesem Land zu arrondieren. Die Art und Weise wie das in Frankreich gehandhabt wird, könnte auch für Avenir Suisse ein Denkanstoss sein!

Bericht im Bieler Tagblatt und die Stellungnahme des Bauernverbandes

Und hier die Stellungnahme eines interessierten Urner Bergbauern

Metzgen

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on November 22, 2006

Immer noch auf dem Biohof in Suberg wird heute Rindfleisch portioniert.
Kilian bietet das Bio-Weidefleisch wie folgt zum Verkauf an:

1 Achteltier ( ca. 15 – 20 kg Fleisch ) für Haushalte mit
2 Personen.

1 Vierteltier ( ca. 30 – 40 kg Fleisch ) für Haushalte mit
3 und mehr Personen.

Das Fleisch ist küchenfertig portioniert und vakuumiert in eine handliche Kartonbox verpackt. Jedes Mischpaket enthält günstigere und teurere Stücke im gleichen Verhältnis wie beim Tier.

Bestellte Fleischpakete können bei ihm in Suberg abgeholt werden oder
werden nach Absprache geliefert.
Preis: Fr. 28.- / kg.
Tiefgefroren lässt sich das Fleisch gut ein Jahr lagern.

Der Inhalt der Fleischpakete

Braten à la minute/Grillieren: Filet (am Stück), Entrecôtes (geschnitten), Huftplätzli (geschnitten), Hohrücken (geschnitten), Grillplätzli (geschnitten).
Schmoren/Braten (30 – 60 Minuten): Saftplätzli (geschnitten), Ragout (geschnitten), Geschnetzeltes (geschnitten), Haxen, Bratenstücke, Hackfleisch.

Sieden: Siedfleisch (Suppenknochen separat).

Innereien: Leber (am Stück), und auf Wunsch: Nierli, Zunge, Herz, Ochsenschwanz.

Alles weitere betreffend Produktionsbedingungen, Bestellungen usw. auf der Homepage Biohof Inselmatt

Wanderwege

Posted in Agrikultur by ruedibaumann on November 21, 2006

Wenn man als Auslandschweizer Ferien in der Schweiz macht, fällt einem etwas auf: die Wanderwege! Etwas vom Besten was dieses Land auszeichnet! Die Schweizer Wanderwege und ihre kantonalen Fachorganisationen bieten sage und schreibe nicht weniger als 60 000 km signalisierte Wanderwege an: sicher, gepflegt und abwechslungsreich!
Ein Dankeschön an alle die etwas dazu beitragen, dass man so Natur und Kultur geniessen kann.

Bözingenberg über Biel

Schweizer Wanderwege

Stade de Suisse

Posted in Diverses by ruedibaumann on November 20, 2006

Endlich habe ich die Gelegenheit wahrgenommen, im neuen Stade de Suisse/Wankdorf ein Meisterschaftsspiel anzusehen. Das Stadion hat mich mehr beeindruckt als der Match. Solardach, Kunstrasen, grosszügige Versorgungsräume…. Châpeau!
Übrigens: Glücklicher Sieg YB’s über Aarau.
Hier der offizielle Matchbericht:

Super League, 19.11.2006

BSC Young Boys – FC Aarau 2:1 (0:0)

Für die Young Boys wurde es heute das erwartet schwierige Heimspiel gegen den sich sehr gut wehrenden FC Aarau. Der Gast machte von Beginn weg die Räume sehr eng und hielt die YB Offensivabteilung lange Zeit in Schach.

Die erste gute Tormöglichkeit kreierten die Young Boys erst kurz vor der Halbzeit. Raimondi konnte dabei nach einem Pass Häberlis alleine Richtung Massimo Colomba ziehen, der Aarauer-Goalie blieb im Duell jedoch Sieger. In der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff musste das Team von Martin Andermatt in zwei Szenen das Glück in Anspruch nehmen. Rainer Bieli kam zweimal völlig frei vor YB’s Torhüter Matteo Gritti zum Abschluss ohne zu reüssieren. Sein erster Abschluss landete neben dem Tor, der zweite Versuch an der Torlatte. Dieser Schuss ans Torgestänge war so etwas wie ein Weckruf für die Einheimischen. Nur Augenblicke später scheiterte Häberli nach einer schönen Aktion an Colomba und Tiago verpasste nach einem Corner den Führungstreffer ebenfalls nur knapp. Nach einem weiteren Eckball gelangte der Ball rund 20 Meter vor dem Tor zum eingewechselten Xavier Hochstrasser, welcher den Ball mit einer herrlichen Direktabnahme ins Netz drosch – YB führte 1:0 (66.). Für die Entscheidung war kurz vor Schluss ein weiterer eingewechselter Spieler verantwortlich: Marcos setzte sich im Strafraum gekonnt durch und schlenzte den Ball zum 2:0 ins Tor (85.). Die Gäste kamen in der Nachspielzeit noch zum Anschlusstreffer, als Tiago einen Aarauer Freistoss zum 2:1 Endergebnis ins eigene Tor ablenkte (91.).

Matchbesuch

Posted in Diverses by ruedibaumann on November 19, 2006

Wieder mal (nach langer Zeit) ein SCB-Matchbesuch im Allmend-Stadion. SCB gegen Langnau Tigers, Kantonsrivalen-Derby. Ausverkauftes Haus, 17’000 Zuschauer! Bern gewinnt 5:1. Gute Stimmung.
Erstaunlich wie viel Volk so ein Eishockey-Match in Bern mobilisieren kann. Stehplätze sfr.25.-, Sitzplätze sfr. 50.- und mehr, also ein Umsatz von etwa einer halben Million Schweizer Franken, und wie man hört trotzdem hüben und drüben rote Zahlen…
Übrigens: das Rauchverbot im Stadion wird völlig ignoriert, es wird gepafft was das Zeug hält…

SCB, 1. Mannschaft