Orchideen – spektakulärer Fund
Richtige Orchideen-Freaks reisen von Frühling bis Herbst jedes Wochenende in ganz Europa herum, um jedes Jahr möglichst viele der etwa 100 mitteleuropäischen Orchideenarten zu sehen. Irgendwann haben sie alle „normalen“ Orchideen fotografiert und spezialisieren sich auf die Suche nach besonderen, abartigen Pflanzen: Farb- oder Formanomalien und Hybriden.
Wir haben vorläufig auch ohne zu reisen noch genug zu tun mit unsern 28 Orchideenarten auf 70ha. Aber natürlich halten auch wir hier bei uns immer Ausschau nach Besonderem. Vor zwei Jahren haben wir (das heisst Stephanie…) einen sogenannten Artbastard gefunden, und auch jetzt blüht er wieder (Monsieur Nelsonii).
Natürliche (nicht künstlich herbeigeführte) Kreuzungen treten am ehesten innerhalb der gleichen Gattung auf. Extrem selten sind Kreuzungen zwischen entfernten Gattungen. Es entstehen neue Blütenformen und -farben, bei welchen selbst Experten nicht auf Anhieb erkennen, wer nun wirklich die Eltern des Bastards sind.
Und Achtung! jetzt kommts: Wir fanden (natürlich Stephanie) eine uns unbekannte, auffällig gefärbte Orchidee und stellten das Bild in ein Internet-Forum, wo Orchidophile aus ganz Frankreich (aber auch aus Belgien, Deutschland, Spanien etc. … und der CH!) ihre Funde präsentieren und diskutieren. Die Reaktionen kamen umgehend: einhellige Begeisterung über diesen seltenen Fund aber keine eindeutige Identifikation. Doch einer dieser Spezialisten kündigte seinen Besuch für den nächsten Tag an. Und hier liegt er schon im Gras und fotografiert von allen Seiten:

Und hier die Schöne in ihrer ganzen Pracht:

Und die Meinung des Kenners, die bisher im Forum unwidersprochen blieb:
Es ist tatsächlich ein sehr seltener Gattungsbastard (welch schreckliche Bezeichnung für diese Schönheit). Weder in unserer Bibliothek noch im Netz fand sich eine ähnliche Blüte. Es gibt nicht mal einen Namen für sie, nur die technische Bezeichnung Anacamptis pyramidalis x Serapias vomeracea. Die einzigartige Farbe, ein knalliges Fuchsia-Rot, entstand wohl aus der Mischung von Rose-Lila und Bordeaux-Rot der Eltern, die je zu Hunderten auf dieser Wiese blühen.
Heuen – la suite
Die einen heuen, die andern laufen den Orchideen nach:

Im Vordergrund Ophrys du Gers, im Hintergrund MF 6270…
Die sensationellen Ergebnisse aus diesen Tätigkeiten demnächst in diesem Theater!
Botanisieren
Ganztägiger Ausflug der Association Botanique Gersoise in die lichten Pinien- und Eichenwälder der Region Montréal du Gers. Korkeichen, Flaumeichen und dutzende andere Eichenarten haben dem Orkan Klaus standgehalten. Ganz anders die Pinien, die reihenweise gecknickt wurden und nun darauf warten, aufgeholzt zu werden. Artenreiche Feuchtwiesen machen das ganze Gebiet zu einer erstaunlichen Region der Biodiversität und zu einem eigentlichen Schulgarten für grosse und kleine Biologen.
Unfairer Milchpreis
Wie offenbar überall in Europa ist der Produzentenpreis für Milch in Frankreich stark gefallen. Sage und schreibe nur noch 31 Rappen pro Liter Milch erhalten die französischen Milchproduzenten zur Zeit. Um nicht weniger als 30% ist der Milchpreis für die Produzenten im Laufe eines Jahres gefallen, und das, obschon ja in der EU die Milchkontingentierung nach wie vor in Kraft ist.
Kaum etwas von diesem Preiszerfall gemerkt haben indessen die Konsumenten. Ich habe heute im Carrefour wie eh und je pro Liter UHT-Milch umgerechnet 1.20 Franken bezahlt.
Kein Wunder, dass die französischen Milchproduzenten seit Wochen, diese unfairen Milchpreise anprangern. Für nächsten Montag ist landesweit wiederum ein sog. jour d’action der Milchbauern angesagt und stösst eigentlich überall auf grosses Verständnis. Es liegt auf der Hand, dass unter der gegenwärtigen Marktsituation keine kostendeckende Milchproduktion mehr möglich ist. Schuld an der Misere sind die marktmächtigen Grossverteiler, die ihre Marge laufend auf Kosten der Bauern erhöht haben.
Unser gegenwärtiger Landwirtschaftsminister Michel Barnier hat offenbar zu wenig Zeit, sich mit den Nöten der Milchbauern zu beschäftigen. Er ist im Wahlkampf und will Europaabgeordneter werden. Für die Milchpreisverhandlungen hat er zwei Mediatoren eingesetzt…
Eine Kuh macht Muuhh, viele Kühe machen Mühe!
Schweizerisch französischer Doppelbürger
… nach seinem Tagwerk beim Zeitung lesen und Radio hören (Regionaljournal Bern-Freiburg-Wallis).
Das Buch ist übrigens von Tschingis Aitmatow (…“ihn einen Schriftsteller zu nennen wäre eine Beleidigung. Der Mann ist ein Dichter.“ „Der Schneeleopard“
Fingerspitzengefühl…
… ist notwendig bei der biologischen (Un-)Krautbekämpfung in meinem Sonnenblumenfeld. Der Einsatz des Hackstriegels (Hatzenbichler) darf nicht zu früh aber auch nicht zu spät erfolgen, der Boden sollte nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. Der Hackstriegel soll mechanisch die noch kleinen Beikräuter zerstören, ohne die etwas grössere Kulturpflanze (zu stark) zu schädigen… Entlang der schattigen Hecken haben die Schnecken (limace) die Tournesol schon arg dezimiert…
Quadratur des Kreises oder hohe Schule des Biolandbaus?
Wenn man am Morgen….
…. bei uns rechtzeitig aufsteht, dann wird man mit spektakulären Landschaftsbildern entschädigt. Die Umgebung unserer Ferme ist noch in Watte verpackt….
Im Hintergrund la tour de Lagouarde, im Vordergrund unser neu angelegter kleiner Rebberg…
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