AUSWANDERERBLOG

Wasser, Schnee, Wind

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 29, 2021

Das gilt für die Schweiz (Schnee haben wir hier im Gers selten bis nie). Und im Berner Seeland ist es einmal mehr der Lyssbach…

Hier im Gers genügt es, wenn man hin und wieder glismete Handschuhe anzieht. Das gilt insbesondere für seltene Gäste…. 😇

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Klimaplan der Grünen

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 27, 2021

Bereich LANDWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG

Zwischenziel Land- und Ernährungswirtschaft: Halbierung der Treibhausgasemissionen bis 2040.

In der Schweiz stammen 14 % der direkten Treibhausgasemissionen aus der land- und forstwirtschaftlichen Produktion, drei Viertel davon aus der Viehhaltung und dem Einsatz von Hofdünger.14 Die gesamte Lebensmittelindustrie emittiert rund 12 Millionen Tonnen CO2- Äquivalente, die Hälfte davon im Ausland. Zwei Drittel der damit verbundenen Emissionen werden im Ausland emittiert für die Produktion von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln für den menschlichen und tierischen Verzehr, durch die Abholzung von Wäldern im Zusammenhang mit der Schaffung neuer landwirtschaftlicher Flächen (Palmöl, Soja, Rindfleisch etc.), durch die fossile Energie, die für die Verarbeitung und den Transport von hochverarbeiteten Lebensmitteln und Lebensmittelkomponenten benötigt wird, sowie für die Produktion von Betriebsmitteln für die intensive Landwirtschaft (Pflanzenschutz- und Düngemittel) etc. Die bedeutendsten Emissionen im Inland sind die Nutztierhaltung (3,3 Millionen Tonnen CO2), die Hofdüngerbewirtschaftung (1,2 Millionen) und die landwirtschaftlichen Böden (1,6 Millionen).

Eine grüne Land- und Ernährungswirtschaft beginnt bei der drastischen Reduktion der Verschwendung von Lebensmitteln, welche weltweit zu den wichtigsten Klimabelastungen gehört. Weiter sind Produktion und Konsum von tierischen Lebensmitteln stark zu reduzieren und gleichzeitig die biologische Landwirtschaft auszubauen.

Oft wird der Biolandbau dafür kritisiert, dass er aufgrund der tieferen Erträge mehr Land benötigt und deshalb eine negative Klimabilanz habe. Doch die Biolandwirtschaft hat entscheidende Vorteile, welche oft vergessen gehen. Die bessere Klimabilanz von Bio- Produkten beruht auf dem Verzicht auf leicht lösliche Mineraldünger. Dies reduziert die Treibhausgasemissionen, da zu deren Herstellung viel Energie benötigt wird. Zudem verursacht der Mineraldüngereinsatz deutlich höhere Lachgas (N2O)-Emissionen als organische Dünger. Durch den Einsatz von organischem Dünger haben Bio-Ackerböden einen höhere Humusgehalt und binden daher im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Böden grössere Mengen an CO2. Dies ist vielfach wissenschaftlich nachgewiesen. Bio als Produktionssystem bietet vernetzte Lösungen. Darüber hinaus verursacht die Produktion von synthetischen Pestiziden, auf der auch die konventionelle Landwirtschaft basiert, erhebliche Mengen an CO2-Emissionen.

Zudem gilt im Biolandbau die Devise «feed no food» bei den Wiederkäuern. Das bedeutet eine konsequente graslandbasierte Fütterung und der Verzicht auf Kraftfutter. Eine standortangepasste Milch- und Fleischproduktion ergibt im Grasland Schweiz Sinn. Gras kann mit Wiederkäuern in wertvolles Eiweiss umgewandelt werden. Zudem ist das Dauergrünland (insbesondere die Weiden) ein wichtiger Kohlenstoffspeicher. Durch den Verzicht auf importiertes Kraftfutter (insbesondere Soja) werden Umweltschäden in anderen Ländern und die Abholzung von Urwäldern (Primärwäldern) vermieden.

Die wichtigsten Massnahmen sind:

  • ●  Umsetzen des Klima-Sektorziels für die Land- und Ernährungswirtschaft15 durch die Förderung einer bodenschonenden und humusaufbauenden Landwirtschaft (z.B. pfluglose Bodenbearbeitung), des Mischkulturenanbaus und des Einsatzes von Pflanzenkohle.
  • ●  Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Land- und Ernährungswirtschaft gegenüber den Folgen der globalen Erwärmung.
  • ●  Aktionsplan Bioland Schweiz: Die Land- und Ernährungswirtschaft in der Schweiz soll bis 2050 vollständig auf nachhaltige Produktionssysteme umgestellt werden. Bis 2030 soll ein Zwischenziel von 40 % Bio (EU: 25% Bio) erreicht werden. Zur Förderung des Absatzes sollen öffentlichen Einrichtungen (Schulen, Kitas, Verwaltung, Armee usw.) im Rahmen des revidierten Beschaffungsrechts bis 2030 für die Verpflegung einen möglichst hohen Anteil an regionalen Bioprodukten verwenden.
  • ●  Feed no Food: Stärkung der pflanzlichen Produktion und jährlich steigende Verlagerungen der Direktzahlungen von tierischer zu pflanzlicher Produktion bis 2030. Weiter sollen kraftfutterfreie (graslandbasierte) Produktionssysteme stärker gefördert werden.
  • ●  Umsetzen eines Massnahmenplans zur Reduktion des Fleischkonsums.16 Als Alternative sollen die Entwicklung und die Produktion von pflanzlichen Proteinen stärker gefördert werden.17
  • ●  Minimierung der Lebensmittelverluste auf dem Acker, in der Verarbeitung, im Handel und in den individuellen Haushalten. Food Waste soll bis 2030 um 70 % reduziert werden (dazu soll in der AP22+ ein Absenkpfad festgelegt werden). Ein wichtiges Element ist dabei auch die Verwertung der ganzen Tiere beim Fleischverzehr (Nose to Tail).
  • ●  Die Agrarforstwirtschaft fördern
  • 15 Siehe Postulat Maya Graf: www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20193385
    16 Siehe Motion Kilian Baumann: www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20203653
  • 17 Siehe Motion Kilian Baumann: www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=2020329924
  • ●  Die Produktion erneuerbarer Energie (Solardächer und Biogasanlagen) in der Land- und Ernährungswirtschaft soll gezielt gefördert werden. Beschleunigt werden soll auch die Verbesserung der Energieeffizienz im Bereich Elektromobilität, fossilfreie Heizsysteme (zum Beispiel Abwärme, Wärmepumpen, Solarenergie etc. für Gewächshäuser)18 und der Verlagerung von Lebensmitteltransporten von Strasse und Luft auf Wasser und Schiene.
  • ●  Schutz der Urwälder (Primärwälder): Die Schweiz soll eine internationale Initiative zum Schutz der noch verbleibenden weltweiten Primärwälder anregen und in den betroffenen Ländern wirtschaftliche Alternativen zu Abholzung und Intensivlandwirtschaft unterstützen.

Reben schneiden

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 24, 2021

Reben schneiden in der Gascogne… und gleichzeitig sorgen die lieben Enkelinnen in den Reben am Bielersee für etwas Unterhaltung (auf dem iPhone…)!

Kent Haruf: Abendrot

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 22, 2021

Ich habe schon mehr von Kent Haruf gelesen und bin jedesmal begeistert. https://www.perlentaucher.de/autor/kent-haruf.html

„Abendrot“ ist ein trauriger Roman und trotzdem, die Erzählkunst und die Empathie des Autors für seine Figuren machen die Lektüre zu einem mitreissenden und beglückenden Erlebnis.

So hart das Schicksal auch zuschlägt- die Menschen im ländlichen Amerika, in den Great Plains sind entschlossen, dem Leben einen Sinn abzutrotzen.

Wasservorräte

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 21, 2021

Die hohen Niederschlagsmengen der letzten Wochen haben die Kuhtränken und Bewässerungsreservoire gefüllt und das Grundwasserniveau ansteigen lassen. Die nächste Trockenheit kommt bestimmt…

Trinkwasserinitiative

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 17, 2021

Viele Bauern setzen aufs falsche Pferd

In Coronazeiten können wir Bauern uns nicht beklagen. Die Einschränkungen im beruflichen Umfeld sind minimal, der Direktabsatz funktioniert bestens, der Einkaufstourismus ins nahe gelegene Grenzgebiet ist verboten, die Ernten im vergangenen Jahr waren korrekt und das Leben auf dem Lande wird durch die staatlichen Massnahmen weniger eingeschränkt als in den Städten. Die staatliche Unterstützung der Landwirtschaft  von insgesamt 4 Milliarden  beträgt im Durchschnitt 80 000 Franken pro Betrieb und ist im internationalen Vergleich sehr grosszügig.

Unter diesen Vorzeichen ist es schwer verständlich, wie verbissen der Bauernverband die anstehenden «extremen» Volksinitiativen (Trinkwasserinitiative und Pestizidinitiative) bekämpft. Schon in der Debatte im Parlament wurden die moderaten Gegenvorschläge des Bundesrates (künftige Agrarpolitik)  mit Vehemenz abgelehnt, als gehe es um Sein oder nicht Sein der schweizerischen Landwirtschaft. Natürlich werden die Pestizidproduzenten Bayer, Syngenta und andere mit hohem verdeckten Einsatz von finanziellen Mitteln die Abstimmung gewinnen, das ist keine Frage. Und natürlich werden sie nur Bauernvertreter den Untergang der Landwirtschaft darstellen lassen, weil die glaubwürdiger wirken als Chemiemultis. Aber ist das eine gute Strategie für uns Bauern?

Die wachsende Anzahl Bio- und IP-Bauern beweisen seit Jahrzehnten in ganz Europa, dass umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft möglich ist. Und Hand aufs Herz, wer will schon dauernd von Nichtbauern beschuldigt werden, Umweltvergifter und Massentierhalter zu sein? Die Entwicklung bleibt nicht stehen, weitere Initiativen werden folgen oder sind bereits eingereicht (gegen Massentierhaltung, für Biodiversität). Seit der knappen Ablehnung der Kleinbauerninitiative für naturnahes Bauern, gegen Tierfabriken in den Neunzigerjahren hat sich die Zahl der Bauernbetriebe fast halbiert und die Futtermittelimporte haben weiter zugenommen, obschon damals das Gegenteil versprochen wurde! 

Ich empfehle den Bauern, nicht wieder aufs falsche Pferd zu setzen und zusammen mit KonsumentInnen, SteuerzahlerInnen und umweltbewussten BürgerInnen für sauberes Trinkwasser zu stimmen! Es geht nicht um ein Bioparadiesli Schweiz, sondern um eine vernünftige und umweltschonende Nahrungsmittelproduktion auf einem Planeten im Klimanotstand. Und es geht um Bauernhöfe die auch künftigen Generationen eine Lebensgrundlage sein können.

Ruedi Baumann

Neujahrspäckli

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 16, 2021

In unserer kleinen Gemeinde Traversères http://www.traverseres.fr ist es üblich, dass der Maire und der Gemeinderat die Dorfbevölkerung zu einem Neujahrsapéro einladen, um die Neujahrswünsche zu überbringen, über die Gemeinderatsgeschäfte zu orientieren und die convivialité zu pflegen. Wegen Corona ist das natürlich jetzt nicht möglich. Dafür hat unser Maire Olivier Barasz jedem Haushalt persönlich ein Neujahrspäckli mit köstlichen Spezialitäten von kleinen Produzenten aus unserem Gemeindegebiet gebracht! C’est trés sympa! Merci beaucoup!

Heuhandel

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 15, 2021

Weil wir auf unserem Hof nur Ackerbau betreiben und keine Tiere halten, ist die jährliche Futterproduktion erheblich. Naturwiesenheu (von den Orchideenwiesen) oder Luzerneheu bieten wir jeweils zum Verkauf an. Es gibt in unserer unmittelbaren Umgebung immer weniger Eleveurs (Rindviehhalter), so dass Heuhändler aus der Gegend als Käufer auftreten. Obschon die Heupreise verglichen mit der Schweiz sehr viel tiefer sind (ca. 70 € pro Tonne), verläuft das Geschäft harzig und die Zahlungsmoral der Käufer ist bedenklich.

Da ein Heuhändler die Zahlung unsere Heulieferung aus dem Jahr 2019 mit immer neuen Ausreden verzögert hat, haben wir kürzlich einen Huissier (Betreibungsstelle) beauftragt, die Schuldenbegleichung zu veranlassen. Erst die unmittelbar bevorstehende gerichtliche Klage hat den säumigen Heuhändler endlich veranlasst, seine Schulden zu begleichen. Ende gut, alles gut! Wir haben uns jedenfalls entschlossen, künftig mit Flächenkompostierung etwas zum Humusaufbau unserer Böden beizutragen, statt uns weiter über unzuverlässige Heuhändler zu ärgern!

Couvre-feu!

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 13, 2021

Couvre-feu tönt sehr kriegerisch und bedeutet hier in Frankreich Ausgangssperre. Verhängt wir die Ausgangssperre von der Regierung, wenn die Corona-Ansteckungen gewisse Grenzwerte überschritten haben. Zur Zeit gilt die Ausgangssperre für das ganze Land in der Regel ab 20 Uhr, zum Teil schon ab 18 Uhr. Wie die Regionalmedien melden, wird heute bekannt, ob für das Département Ariège hier im Südwesten neu couvre-feu ab 18 Uhr gelten soll. Sonst ist die ganze Region Okzitanien zumindest zur Zeit nur unterdurchschnittlich betroffen. Da die Restaurants und Kulturveranstaltungen ohnehin landesweit geschlossen sind, besteht ja kein Anlass, am Abend auszugehen… Wie überall sind auch hier die Impfaktionen angelaufen und wir sind zuversichtlich, dass die Pandemie endlich abflaut!

Nachtrag am 15. Januar 2021:

In Frankreich wird die Ausgangssperre verschärft: Ab Samstag gilt eine landesweite Ausgangssperre ab 18 Uhr statt wie bisher ab 20 Uhr. Ausserdem sollen die Kontrollen für Einreisende verschärft werden. Einreisende aus Nicht-EU-Staaten müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen und vorsorglich eine Woche lang in Quarantäne gehen.

Flurbegehung

Posted in Uncategorized by ruedibaumann on Januar 7, 2021

In Südwestfrankreich hat es letzte Woche stark geregnet. Zahlreiche Flüsse und Bäche sind über die Ufer getreten. In unserer Gemeinde Traversères wurde in einer Nacht nicht weniger als 70 mm Niederschlag gemessen! Zahlreiche Erosionsgräben in den Feldern zeugen von den Ereignissen. Die erste Flurbegehung nach dem Aufenthalt in der Schweiz ist für uns jeweils sehr spannend. Fazit: Wir sind noch mal davongekommen…

Das Ende Oktober, anfangs November gesäte Wintergetreide präsentiert sich gut. Wegen der Nässe ist allerdings ein Hackstriegeln noch lange nicht denkbar!

Schlechter sieht es allerdings auf anderen abgeernteten Äckern aus…

Das lässt sich aber korrigieren. Auf dem spät geernteten Sojafeld werden wir im Frühling Luzerne anbauen. Ich freue mich schon! Und schliesslich ist dank unserer Nachbarin den Wassereinbruch in unseren „Salon“ schon wieder getrocknet!