Dorfmärit
Jeden Freitagmorgen findet in unserem Nachbardorf Seissan ein sympathischer Dorfmarkt statt. Hier gibt es alle Produkte direkt ab Hof, Gemüse, Früchte, Wein und Brot, einfach alles für den täglichen Bedarf, und noch viel mehr…
Aber in erster Linie ist es auch ein Treffpunkt für die BewohnerInnen der weit verstreuten Einzelhöfe.
Convivialité française eben, trotz Wirtschaftskrise und chômage…
Wer hat dem wird gegeben…
Gemäss der Zeitschrift Bilanz sind die reichsten Schweizer im letzten Jahr wieder viel reicher geworden. Das gilt nicht nur für die Schweiz, offenbar werden auch weltweit die Reichen immer reicher. Das Vermögen konzentriert sich immer mehr auf immer weniger Superreiche. Damit übernimmt zunehmend eine kleine Oberschicht wirtschaftliche und politische Macht und gefährdet damit demokratische Staatswesen.
Der französische Ökonom und Buchautor Thomas Piketty http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Piketty sagt es in seinem Bestseller „Das Kapital im 21. Jahrhundert wie folgt:
„Der Haupttreiber der Ungleichheit – dass Gewinne aus Kapital höher sind als die Wachstumsraten – droht heute vielmehr extreme Formen von Ungleichheit hervorzubringen, die den sozialen Frieden gefährden und die Werte der Demokratie unterminieren. Doch ökonomische Trends sind keine Handlungen Gottes. Politisches Handeln hat ökonomische Ungleichheiten in der Vergangenheit korrigiert, und kann das auch wieder tun.“
Statt Einkommens- und Vermögenssteuern für Superreiche abzubauen (siehe lächerliche Pauschalsteuern in der Schweiz) wäre genau das Gegenteil notwendig, nämlich weltweit für hohe Vermögen Erbschafts- und Reichtumssteuern vorzusehen. Reiche Erben schaffen keine Arbeitsplätze, keine Mehrwerte, nur schreiende Ungerechtigkeiten und wachsende soziale Spannungen!
Es gibt nichts Schöneres…
… zur Zeit als ein Velotürli bei spätsommerlichen Temperaturen durch die sanfte Hügellandschaft der Gascogne! Farbige Eichenwälder, zart-grüne Farben von keimenden Getreidepflanzen, speckig-glänzende Ackerfurchen, abgeerntete Körnermaisfeldern. Es gibt sie glücklicherweise noch, die intakten Landschaften so weit das Auge reicht…
Europäische Menschenrechtskonvention
Die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) ist so etwas wie die Grundlage unserer Zivilisation. Sie enthält die Grundsätze unserer rechtsstaatlichen, freiheitlichen Rechtsordnung.
Dazu gehören:
Menschenwürde
Geltung der Rechte für alle Menschen in allen Ländern und Gebieten, unabhängig von ihrer internationalen Stellung
Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit
Verbot der Sklaverei oder Leibeigenschaft
Verbot der Folter oder grausamer, unmenschlicher Behandlung
Anspruch auf Anerkennung als Rechtsperson
Gleichheit vor dem Gesetz
Anspruch auf Rechtsschutz
Verbot der willkürlichen Verhaftung oder Ausweisung
Anspruch auf öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen Rechtsverfahren
Rechtsstaatliche Garantien: Unschuldsvermutung, keine Strafe ohne Gesetz
Schutz der Privatsphäre
Recht auf Freizügigkeit (national und übernational)
Asylrecht
Recht auf Staatsangehörigkeit
Recht auf Eheschließung, Schutz der Familie
Recht auf Eigentum
Religionsfreiheit
Recht der freien Meinungsäußerung
Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit
Alle europäischen Staaten haben diese Konvention unterschrieben und sind Mitglied der EMRK. Ausgetreten war in den siebziger Jahren vorübergehend Griechenland als es unter einer Militärdiktatur litt.
Jetzt aber hat die Schweizerische Volkspartei (SVP) in ihrem Wahn, alles was ennet der Grenze gilt und aufgebaut wurde, zu verteufeln, beschlossen, eine Voklsinitiative zu lancieren um die Schweiz von der „EMRK-Fessel zu befreien“!
Man könnte das als weitere Eskapade eines steinreichen, wahnsinnig gewordenen, in seiner Eitelkeit verletzten Altpolitikers abtun.
Schwerer wiegt, dass der Vertreter eben dieser SVP im Bundesrat das Gleiche verlangt…
Man reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, wie lange so viele Leute in der Schweiz diese rechtsextremen Spielereien noch dulden, beziehungsweise mit ihrem Wahlzettel unterstützen wollen! Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht!
Wald in Frankreich
Rund 30% der Gesamtfläche Frankreichs (0hne Überseegebiete) sind mit Wald bedeckt. Etwa 2/3 sind Laubbäume, 1/3 Nadelbäume. Die wichtigste Baumart (wie könnte es anders sein) ist die Eiche (über 20%).
Besitzverhältnisse: Der Privatwald macht 3/4 der Waldfläche aus und ist sehr stark parzelliert, was die Bewirtschaftung sehr erschwert. Frankreich muss Holz improtieren.
Wie in der Schweiz nimmt die Waldfläche Frankreichs laufend zu (jährlich um etwa 1-2%!).
Die grünen Flächen sind Wald
In unserer Gegend (Gers) sieht das von oben so aus (die dunkelgrünen Flächen sind Wald oder Waldweiden).
Im Gegensatz zur Schweiz ist das Waldareal nicht parzellengenau abgegrenzt und geschützt. Rodungen und Bauten im Wald sind möglich. Selbst auf unserem Betrieb ist der Übergang von Feldgehölz, Hecke, Waldweide, Wald, fliessend. Als eigentlichen Wald (Eichen und Platanen) würde ich etwa 10 bis 15 ha bezeichnen.
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