L’Orchidée de Traversères
Auf unseren Heuwiesen hat es Millionen Orchideen, aber nur eine einzige (!) Orchidée de Traversères. Jetzt blüht sie in voller Pracht!
xSerapicamptis traverseriana S. Baumann
Umgeben von ihren Eltern Anacamptis pyramidalis und Serapias vomeracea
Ich wette, dass niemand auf diesem Planeten noch ein anderes Exemplar dieser Wunderblume findet!
Raritäten




Orchideen heute
Limodorum abortivum / violetter Dingel = Orchidee in unserer Allee unter den Eichen
Orchis simia/Affen-Knabenkraut = Orchidee in allen Magerwiesen
Ophrys insectifera/Fliegen Ragwurz = Orchidee in noch magereren Wiesen
Sag’s mit Blumen….
Stephanie hat heute auf unseren Wiesen die ersten Orchideen fotografiert, für alle die wegen harter Arbeit in der Pflege, Homeoffice oder Ausgansperre (confinement) usw. nicht so privilegiert sind wie wir Bauern. Danke an alle in diesen schweren Zeiten!
Anacamptis morio/ kleines Knabenkraut
Ophrys marzuola
Ophrys forestieri
Ophrys lutea/ gelbe Ragwurz
Ophrys de mars
Stephanie findet die Ophrys de mars natürlich schon im Februar! Erste blühende Orchidee im 2020!
Spiranthes spiralis
Die letzten Orchideen in diesem Jahr sehr zahlreich auf unseren Feldern: Herbstwendelähre (Spiranthes spiralis).
Orchideen
Gut zu wissen!


Krankengeschichte
Vorgestern geriet die Orchidee von Traversères unter die Füsse eines Rehs? oder eines Trampelmenschen? Jeden Tag wollen schliesslich viele Leute die seltene Blume anschauen!
Die Orchidoktorin hat das Bein sofort geschient!
Dann kam viel Regen:
Und heute geht’s der Patientin schon wieder prächtig:
Stephanie, das Blumenkind hat eben Flower Power!
Orchideen / Orchidée de Traversères
Nach drei Jahren Pause blüht sie endlich wieder: l’Orchidée de Traversères:
Erstmals entdeckt 2009, 2011 publiziert und aufgenommen im International Plant Names Index als xSerapicamptis traverseriana S. Baumann.
Seither blühten jedes Jahr ein bis maximal sieben Exemplare dieser seltenen Orchidee in unsern Wiesen. Danach blieb die Suche drei Jahre lang ohne Erfolg. Wegen Trockenheit? Oder hatte sie sich zu gut versteckt im Maigras? Auf jeden Fall ist es ohnehin ein Zufall, wenn überhaupt so eine Orchidee entstehen kann, handelt es sich doch um einen nicht fortpflanzungsfähigen Hybrid zwischen den zwei Gattungen Anacamptis und Serapias, welche nicht den gleichen Bestäuber haben. Für die Geburt einer Orchidee von Traversères braucht es also jedes Mal ein kleines Insekt, das sich verirrt. Oder wir könnten jeweils im Mai mit einem Pinselchen die Pollen von einem Pflugschar-Zungenstendel auf eine Pyramiden-Hundswurz übertragen und hoffen, dass es irgendwann klappt. Denn von der erfolgreichen Bestäubung bis zur blühfähigen Pflanze dauert es einige Jahre. Wir überlassen das lieber weiterhin der Natur!
Die Eltern der Orchidee von Traversères blühen übrigens zurzeit zu Hunderten in unsern Wiesen Anacamptis pyramidalis (Pyramiden-Hundswurz) und Serapias vomeracea (Pflugschar-Zungenstendel)
Und hier noch mal ihr Baby:
Wissen Sie, was ein Pflugschar-Zungenstendel ist?
Ja, es ist eine wilde Orchidee auf unserer Naturwiese…
Serapias vomeracea (Pflugschar-Zungenstendel)
Platanthera chloranta (grünliche Waldhyazinthe)
Ophrys apifera (Bienenragwurz) Schon wieder etwas gelernt!
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