Airbus 380
Die Airbuswerke in Toulouse sind der Stolz der ganzen Region. Entsprechend habe ich schon öfter in diesem Blog darüber geschrieben: https://auswandererblog.ch/?s=Airbus+380
Allerdings wird die Produktion des Grossraumflugzeuges A 380 nach nur 13 Jahren schon eingestellt. Offenbar hat man die Nachfrage falsch eingeschätzt (zu teuer, zu umweltbelastend). Für die Gersois kommt bei dem letzten Transport des Riesenvogels schon so etwas wie Nostalgie auf.
Naturverjüngung
Vor ziemlich genau 20 Jahren hat der Lothar-Sturm eine unserer Waldparzellen in der „Dählen“ in Grossaffoltern arg geschädigt. Wir haben uns entschlossen, die gefällten Bäume (v.a. Fichten und Buchen) nicht zu räumen und keine Neupflanzung vorzunehmen. In der Zwischenzeit sind zahllose Laubbäume gekeimt und zu einem ansehnlichen Jungwald herangewachsen (Naturverjüngung). Fazit für mich: auch in der Waldwirtschaft sollte man vermehrt die Natur machen lassen!
Bilder aus Grossaffoltern
Grossaffoltern, die Gemeinde im Berner Seeland wo ich geboren und aufgewachsen bin. 25 Jahre haben wir hier gebauert und politisiert (Gemeinderat, Grossrat, Nationalrat) bis 2001. Heute zeigt sich das Alpenpanorama von seiner schönsten Seite!
Ophrys de mars
Stephanie findet die Ophrys de mars natürlich schon im Februar! Erste blühende Orchidee im 2020!
Municipales
In Frankreich finden am 15. März Gemeindewahlen statt. In unserer kleinen Gemeinde Traversères steht ein siebenköpfiger Gemeinderat zur Wahl.
Da wir am Wahldatum abwesend sind, haben wir eine Stellvertretung (procuration) organisiert. Schliesslich glänzen die ländlichen Gemeinden hierzulande mit einer hervorragenden Stimmbeteiligung von über 80% und wir wollen diese Ziele hoch halten! Eine Stellvertretung für eine Abstimmung zu organisieren ist administrativ aufwendig. Man muss persönlich mit den notwendigen Ausweispapieren beim Hauptsitz der Police Nationale in der Hauptstadt des Départementes vorsprechen um die entsprechenden Formulare auszufüllen. Gesagt, getan… einer erfolgreichen Gemeinderats- und -präsidentenwahl steht nichts mehr im Wege!
Landwirtschafts-ABC
Unser Sohn Kilian hat ein ein sehr gutes und vielbeachtetes Interview zur gegenwärtigen, schweizerischen Agrarpolitik gegeben, das in verschiedenen Medien veröffentlicht wurde:
Mich hat erstaunt, wieviel Halb- und Unwissen über die Landwirtschaft in den rund 200 Kommentaren aufgetaucht ist. Auf die Gefahr hin, als Besserwisser oder Klugscheisser apostrophiert zu werden, erlaube ich mir dazu einige wenige Bemerkungen:
Genetisch hornlose Kühe sind nicht das Resultat, eines gentechnologischen Eingriffs in die Keimbahn gewisser Rinderrassen, sondern schlicht und einfach das Resultat einer jahrzehnte- oder gar jahrhundertalten Auslese (Auslese = Zucht) von hornlosen Tieren, die übrigens auch problemlos wieder tierzüchterisch rückgängig gemacht werden kann.
Pflanzliches Protein (=Eiweiss) lässt sich sehr wohl auf schweizer Biobetrieben anbauen. Ich habe damit im In- und Ausland 50jährige Praxiserfahrung! Grossflächiger Anbau von diversen Eiweisserbsen, Bohnen, Soja usw. für den menschlichen Konsum ist zukunftsträchtig und würde erlauben, mindestens zehn mal mehr Leute zu ernähren, als über den Umweg Tiermagen. Zudem brauchen Leguminosen (= Proteinpflanzen) keinen Stickstoffdünger und schonen damit unser Trinkwasser!
Bekanntlich lassen sich Milch und damit auch alle Milchprodukteproblemlos aus verschiedensten einheimischen Pflanzen herstellen (Sojamilch, Hafermilch usw.). Dabei ist auch eine nichtindustrielle, bäuerliche Produktion möglich!
Die Vorstellung einzelner Kommentatoren und Medienleute, Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft seien unproduktiv und sollten zu Gunsten von grossflächigen Haupterwerbsbetrieben aufgegeben werden, ist Unsinn. Nur dank bäuerlicher Klein- und Mittelbetriebe kann in der Schweiz die Biodiversität einigermassen aufrecht erhalten bleiben. Industrielle Grossbetriebe bringen nur Nachteile: Massentierhaltung, Immissionen, Abwanderung aus dem ländlichen Raum, Verlust der bäuerlichen Dorfkultur.
Grossverteiler wie Migros, Coop, Aldi, Lidl usw. könnten mit ihrer Margengestaltung sehr wohl Einfluss nehmen auf den Absatz von Bioprodukten. Warum basiert die schöne Absatzwerbung ausschliesslich auf bäuerlichen (Bio)Betrieben, während die verkauften Produkte oft aus Massentierhaltung oder industrieller Gemüseproduktion stammen? Gesunde Bioprodukte sollten nicht das Privileg reicher Konsumenten bleiben.
Eichenwälder
Die Eichen sind Spätzünder im Frühjahr. Es dauert länger bis sich die Eichenhecken und -wälder im Frühling langsam begrünen. Einzelne Bäume haben das dürre Blattwerk trotz Winterstürmen noch gar nicht abgeschüttelt. Dafür sind Eichen Hitze- und Trockenheitsresistent. Selbst Waldbrände überstehen sie. Ideale Baumart bei dieser Klimaerwärmung. Auch diesen Winter hatten wir keine einzige Frostnacht.
Nägel mit Köpfen machen?
Parlamentarische Initiative
Risiko beim Einsatz von Pestiziden reduzieren
Aufgeschreckt durch die dramatischen Resultate der Trinkwasserqualität in der Schweiz und der anstehenden Abstimmung über die Trinkwasserinitiative hat die WAK des Ständerates einen Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung gegeben, der die Pestizidrisiken reduzieren soll.
Auch wenn es verdienstvoll ist, dem lahmen Departement Parmelin in Sachen Umweltschutz etwas Beine zu machen, ist der Gesetzesentwurf ein Enttäuschung.
Das Problem wird nicht gelöst, sondern nur um sieben Jahre verschoben. Der sogenannte Absenkpfad für Pflanzenschutzmittel wird zwar mit einem umfangreichen Monitoring begleitet und es werden sogar Lenkungsbgaben in Aussicht gestellt, wenn bis 2027 (!) nicht merklich weniger Pestizide versprüht würden.
Wenn man den Gesetzesentwurf durchliest fällt auf, dass vorläufig keine direkten Massnahmen vorgesehen sind ausser einigen finanziellen Anreizen. Grundlage soll der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel des Bundesrates bleiben mit den vielzitierten „51 Massnahmen“ (!).
Ich finde unter diesen 51 „Massnahmen“ nun wirklich nichts, das wirklich weiterhelfen würde. Wenn man in der bäuerlichen Praxis eine Umfrage macht, dann werden etwa folgende Massnahmen erwähnt:
– subventionierte Waschplätze für Spritzgeräte
– Anreizbeiträge für pflanzenschutzintensive Kulturen wie Obst, Reben und Zuckerrüben bei Verzicht auf gewisse Pestizide
– Beiträge zum Teil-Verzicht (!) auf Herbizide auf offene Ackerflächen
– Intensivierung der Forschung usw. usf. und viel viel „Paperasse“
Die EU ist in vielen Belangen in Sachen Pestizidreduktion viel weiter als die Schweiz. Hier in Frankreich wird beispielsweise für Pestizidspritzungen ein Sicherheitsabstand um bewohnte Gebäude von 50 m verlangt (ZNT, zone non traitement).
Zum Glück kann man in der Schweiz bald einmal über die Trinkwasserinitiative abstimmen!
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