Landwirtschafts-ABC
Unser Sohn Kilian hat ein ein sehr gutes und vielbeachtetes Interview zur gegenwärtigen, schweizerischen Agrarpolitik gegeben, das in verschiedenen Medien veröffentlicht wurde:
Mich hat erstaunt, wieviel Halb- und Unwissen über die Landwirtschaft in den rund 200 Kommentaren aufgetaucht ist. Auf die Gefahr hin, als Besserwisser oder Klugscheisser apostrophiert zu werden, erlaube ich mir dazu einige wenige Bemerkungen:
Genetisch hornlose Kühe sind nicht das Resultat, eines gentechnologischen Eingriffs in die Keimbahn gewisser Rinderrassen, sondern schlicht und einfach das Resultat einer jahrzehnte- oder gar jahrhundertalten Auslese (Auslese = Zucht) von hornlosen Tieren, die übrigens auch problemlos wieder tierzüchterisch rückgängig gemacht werden kann.
Pflanzliches Protein (=Eiweiss) lässt sich sehr wohl auf schweizer Biobetrieben anbauen. Ich habe damit im In- und Ausland 50jährige Praxiserfahrung! Grossflächiger Anbau von diversen Eiweisserbsen, Bohnen, Soja usw. für den menschlichen Konsum ist zukunftsträchtig und würde erlauben, mindestens zehn mal mehr Leute zu ernähren, als über den Umweg Tiermagen. Zudem brauchen Leguminosen (= Proteinpflanzen) keinen Stickstoffdünger und schonen damit unser Trinkwasser!
Bekanntlich lassen sich Milch und damit auch alle Milchprodukteproblemlos aus verschiedensten einheimischen Pflanzen herstellen (Sojamilch, Hafermilch usw.). Dabei ist auch eine nichtindustrielle, bäuerliche Produktion möglich!
Die Vorstellung einzelner Kommentatoren und Medienleute, Nebenerwerbsbetriebe in der Landwirtschaft seien unproduktiv und sollten zu Gunsten von grossflächigen Haupterwerbsbetrieben aufgegeben werden, ist Unsinn. Nur dank bäuerlicher Klein- und Mittelbetriebe kann in der Schweiz die Biodiversität einigermassen aufrecht erhalten bleiben. Industrielle Grossbetriebe bringen nur Nachteile: Massentierhaltung, Immissionen, Abwanderung aus dem ländlichen Raum, Verlust der bäuerlichen Dorfkultur.
Grossverteiler wie Migros, Coop, Aldi, Lidl usw. könnten mit ihrer Margengestaltung sehr wohl Einfluss nehmen auf den Absatz von Bioprodukten. Warum basiert die schöne Absatzwerbung ausschliesslich auf bäuerlichen (Bio)Betrieben, während die verkauften Produkte oft aus Massentierhaltung oder industrieller Gemüseproduktion stammen? Gesunde Bioprodukte sollten nicht das Privileg reicher Konsumenten bleiben.
Liebe beide
Habe immer Freude an den grundsätzlichen Gedanken von Euch. Kann fast alles unterschreiben. Bendicht Hänny von Suberg 1855: Das steht auf einem Trögli, das ich ungefähr 1974 im “ Hauerstöckli“ fand und auffrischen liess.Könnte ein Vorfahre von Euch sein……
Nach einem zweimonatigen Aufenthalt in der Schweiz beginne ich mich wieder in 71110 einzurichten und widme mich der Geschichte der Permakultur und der Philosophie……Was zahlt man für eine Ha Land im Ger?
Ich wünsche Euch ein nicht zu früher Frühlingsanfang, bei mir beginnen die Bäume zu spriessen und die pêches haben schon Blüten……Gedankt sei denVielfliegern….
Mit lieben Grüssen
Peter Messerli
Man kann das Trögli auch bei einer Heimfahrt anschauen und übernachten…..
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Danke sehr für die freundliche Bewertung. Der Bendicht Hänny stammt tatsächlich aus unserer Verwandtschaft… Allerdings gibt es diverse mit dem gleichen Namen, zum Beispiel einer der 1840 geheiratet hat (von wegen dem Trögli). Wir können dir gelegentlich einige Unterlagen zustellen.
Im Gers kostet eine Hektare Ackerland ca 6000 €.
Vielleicht schaffen wir mal einen Besuch im Burgund. Sende uns gel. deine Mailadresse und Koordinaten.
Herzlich
Ruedi
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