Der Reisende
Der Roman „Der Reisende“ ist eine grosse Wiederentdeckung. Der Autor des Romans, Ulrich Alexander Boschwitz starb bereits 1943, erst 27-jährig, bei einem deutschen U-Boot-Angriff. Das Buch wird erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht.
Es geht um Deutschland im November 1938. Otto Silbermanns jüdische Verwandte und Freunde sind verhaftet oder verschwunden. Er selbst versucht, unsichtbar zu bleiben, nimmt Zug um Zug, reist quer durchs Land, versucht über die Grenze zu kommen. Er erlebt die Gleichgültigkeit der Masse, das Mitleid einiger Weniger. Und immer mehr die eigene Angst.
Ein hochaktuelles Buch angesichts der heutigen rassistischen Töne, der Ausgrenzung von Flüchtlingen, der zunehmenden Verachtung von Andersdenkenden und der Verherrlichung von rechtsextremen Volkstribunen.
Wie konnte das damals geschehen? Warum hat sich die schweigende Mehrheit nicht gewehrt? Warum kann die grösste Partei der Schweiz ungestraft Naziparolen übernehmen? Haben wir aus den Jahren 1933-45 nichts gelernt?
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