AUSWANDERERBLOG

Kleinbauern der Welt vereinigt euch!

Posted in Bauernland by ruedibaumann on Oktober 20, 2010

Gastblog

Die Schweizer Agrarpolitik treibt sonderbare Blüten

Mittels eines Punktesystems wird die benötigte Arbeitszeit auf einem Bauernbetrieb ermittelt, sogenannte SAK (Standardarbeitskraft). Wer zu wenig SAK Punkte erreicht, wird nicht mehr als Landwirtschaftliches Gewerbe angesehen und erhält später keine Direktzahlungen mehr. Darum sind immer mehr Kleinbauern gezwungen, arbeitsintensive Kulturen anzubauen, um ihre SAK Punkte zu erhöhen und so noch in den Genuss von Staatsgeldern zu kommen. So wurden z.B. 2010 90 Tonnen Heidelbeeren mehr geerntet als noch im letzten Jahr.
Es wäre wohl sinnvoller, alle Bauernbetriebe, ob gross oder klein, gleich zu behandeln. So könnten sich innovative Bauern am Markt durchsetzen und nicht einfach diejenigen mit den grössten (Kartoffeln) Flächen.

SAK-Beeren

Falls sich die Grossbauern-Lobby durchsetzt, wird das Bundesamt für Landwirtschaft die SAK- Hürde ab 2014 noch erhöhen. Beerenliebhaber können sich also freuen.

Kilian Baumann (Biohof Inselmatt)

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  1. Avatar von Unbekannt Heinz said, on Oktober 21, 2010 at 3:30 pm

    So einfach ist es nicht.Mit den DZ muss etwas ändern.Der Vorschlag des BA für Landwirtschaft ist doch nur eine Diskussionsgrundlage.Oder finden sie es richtig, wenn ein Landwirt einem 100% Job ausserhalb der Landwirtschaft nachgeht,DZ kassiert,und seine Arbeiten durch einen Lohnunternehmer machen lässt?

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  2. Avatar von Unbekannt Fred said, on Oktober 21, 2010 at 6:26 pm

    Mit dem hätte ich keine Mühe. Es ist auch jedem Unternehmer freigestellt wie viele Arbeiten er auslagert. Lohnunternehmer müssen auch bezahlt werden.

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  3. Avatar von Unbekannt Leo Bernhard said, on Oktober 22, 2010 at 10:46 am

    Der skurrile Gastblog von Kilian Baumann schreit geradezu nach einer Richtigstellung:1: Die untere Direktzahlungsgrenze von rund 0.25 (!) Standardarbeitskräfte SAK und die Gewerbegrenze (über 1 SAK !) haben nichts miteinander zu tun.2: Die geplante moderate Erhöhung der untersten SAK-Grenze, welche zu Direktzahlungen berechtigt, wird den positiven Effekt haben, dass ein paar reiche kleine Nebenerwerbs-Hobby-„Bauern“ halt keine Subventionen mehr erhalten. Diese kleinsten Freizeitlandwirte sind mitnichten ‚Kleinbauern‘, sondern blockieren nur das Land und produzieren keine Nahrungsmittel.3: Es besteht bereits heute eine äusserst klare obere Begrenzung der Direktzahlungen. Wer mehr als 80’000.- verdient, dem werden die Direktzahlungen gekürzt! Baumanns Schrei nach einer Begrenzung ist schon längstens erfüllt!4: Ein Bauernbetrieb, der Nahrungsmittel produziert und die Arbeit selber macht, wird auch nach der SAK-Erhöhung Direktzahlungen erhalten. Wer aber seine paar Hektaren vom Lohnunternehmen bestellen lässt, und nichts mehr selber macht, soll auch keine DZ mehr erhalten.5: Die Schweiz hat mit Sicherheit eines der besten Direktzahlungssysteme. Es erlaubt eine moderate Betriebsentwicklung und 99% der Gelder gelangen zu Familienbetrieben!

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  4. Avatar von Unbekannt mattebuur said, on Oktober 22, 2010 at 1:40 pm

    @ Leo Bernhard,ob Arbeiten durch Dritte erledigt werden,hat meines Wissens keinen Einfluss auf Direktzahlungen.Was ist wenn Kilian Heidelbeeren anbaut,die Ernte aber Selbstpflückern überlässt.Bei vielen Beeren ist die Ernte, die einzige nicht mechanisierbare Arbeit.Im übrigen sind nicht alle Kleinbauern auch noch reich,so dumme Verallgemeinerungen wären in einer Demokratie strafbar.

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  5. Avatar von Unbekannt Leo said, on Oktober 22, 2010 at 2:29 pm

    @Mattebur: Brauchts noch Nachhilfe!?Also; Arbeit durch Dritte: Natürlich hat das einen Einfluss, nur ist es kein Problem, das zu umgehen. Hobby-Betriebe sind da fast ausnahmsweise betroffen. Schon mal was von Art. 26 Direktzahlungsverordnung gehört?Und noch was: Jetzt bloss kein Gestürm machen zwischen Tal- und Bergbauern. Talbetriebe zwischen 0.25 bis 0.45 SAK sind ausnahmsweise Hobby-Buurli mit gutem Nebenverdienst, die sind schon lange keine Existenzen mehr. Denn jeder, der mehr als etwa fünf Chueli hat, erreicht automatisch mehr SAK!

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  6. Avatar von Unbekannt mattebuur said, on Oktober 22, 2010 at 4:40 pm

    Wer eine Existenz ist, bestimmt also Brugg und seine Lobbysten in Bern oben.Wenn Menschen mit Liebe und Ernsthaftikeitbauern, so ist das kaum eine Frage der Betriebsgrösse.Vielleicht gibt es ja Kilian Baumanns Produkte mal unter dem Label:SUBVENTIONSFREISolange Hannes Germann mit dem Geld der Gemüsebauern die Steuerfreiheit von Michael Schuhmacher verteidigt, schmecken andalusische Tomaten aus dem Aldi doppelt fein.

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  7. Avatar von Unbekannt Leo said, on Oktober 22, 2010 at 5:04 pm

    @MatteburA)Um Baumanns SAK brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Die sind noch längstens im Direktzahlungsbereich :-))B) Andalusische Tomaten im Aldi einzukaufen bestimmt einzig und alleine der Konsument….C) Richtig: Bauern mit Liebe und Ernsthaftigkeit ist wirklich keine Frage der Betriebsgrösse (richtig gelesen: ..grösse)

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  8. Avatar von Unbekannt trotzki said, on Oktober 22, 2010 at 6:07 pm

    hey insiderschon fertig diskutiert

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  9. Avatar von Unbekannt Nicht Buurli said, on Oktober 22, 2010 at 6:39 pm

    @trotzki0,2 SAK, 1.SAK und Kartoffelsack haben nichts miteinander zu tun, weil die Hobby-Buurli mit den Zuckerrüben (nicht Kartoffeln) die Strasse verstopfen.Alles klar?

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  10. Avatar von Unbekannt Heinz said, on Oktober 22, 2010 at 9:15 pm

    Uneinig sein und streiten können die Bauern sehr gut.Dies freut unsere Abnehmer.Siehe Milch.Aber was wäre ein Blog ohne verschiedene Meinungen gäu RB.

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  11. Avatar von Unbekannt RB said, on Oktober 23, 2010 at 7:33 pm

    Warum entdeckt man jetzt plötzlich im Süden die Kleinbauern als Nahrungsmittelproduzenten – und gleichzeitig will man im Norden die Strukturen bereinigen, also die Kleinbauern wegrationalisieren.Mein Vorschlag: 3000 sfr. DZ/ha, maximal 50’000.-sfr./Betrieb. Auflage Bio und Freiland.Alles andere ist sinnlose Beschäftigung von Bundes- und Kantonsbeamten.Um Betriebe vernünftig zu arrondieren sollte die Schweiz das französische Bodenrecht übernehmen (Vorkaufsrechte, Begünstigung des Anstössers, sozialer Ausgleich).Nebenerwerbsbetriebe sind oft innovativer als sog. Grossbetriebe.

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  12. Avatar von Unbekannt mattebuur said, on Oktober 23, 2010 at 8:00 pm

    Lieber Ruedi,ich habe nicht 30 Jahre lang eidgenössisch diplomierter Subventionsmathematiker studiert und dann gibt es plötzlich nichts mehr zu rechnen.Da müsste ich ja mit bauern anfangen, sonst wird mir noch langweilig.

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  13. Avatar von Unbekannt Leo said, on Oktober 25, 2010 at 3:38 pm

    @RBDer Blog-Eintrag von Ruedi Baumann strotzt vor linker Arroganz und Ueberheblichkeit. Folgendes passiert, wenn einfach 3000.- pro Hektare bezahlt werden: Kurze Zeit nach Einführen dieser Regelung gäbe es in der Schweiz im Mittelland praktisch nur noch im Nebenerwerb wirtschaftende 17-Hektar Betriebe (16,6 ha x 3000.-) und die besten Flächen würden mit Glashäusern überdeckt um von Industriemultis im Hors-Sol-Verfahren bewirtschaftet zu werden. Die Flächenmobilität würde total eliminiert und jedem Bauernkind würde es ablöschen angesichts dieser Aussichten.Ruedi Baumann hat scheinbar jegliches Vertrauen in die positive Kraft der Gesellschaft verloren wenn er davon ausgeht, dass nur solch stalinistischen Ideen der Landwirtschaft helfen können. Er ist ja selber das beste Beispiel dafür, wie er da in Südfrankreich hinkommt, mit seinem (vom CH-Steuerzahler bezahlten) Geld wedelt, jungen Bauern in der Gegend 75 hektar Land vor der Nase wegkauft und dann im Nebenerwerb mit EU-Subventionen bewirtschaftet.

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  14. Avatar von Unbekannt RB said, on Oktober 25, 2010 at 8:15 pm

    @LeoLieber Leo BernhardDer Auswandererblog will eine faire Auseinandersetzung zwischen verschiedenen (agrar)politischen Meinungen ermöglichen. Deine Beiträge zeugen von Frustration und Besserwisserei und sind leider unter dem hier angestrebten Niveau. Ich bitte dich, künftig die rudimentären schweizerischen Anstandsregeln einzuhalten.Zur Sache: Was ist ein Neben- oder Zuerwerbsbetrieb? 10, 20, 75 Hektaren? Man kann zwei Hektaren als Vollerwerbsbetrieb und 6000 ha als Nebenerwerbsbetrieb bewirtschaften….Problematisch scheint mir nur, dass gewisse Leute glauben, grösser sei immer besser.Übrigens: dank dem französischen Bodenrecht kann niemand einem „jungen Bauern das Land vor der Nase wegkaufen“!Manchmal wäre es gut, nicht nur über den Tellerrand hinauszuschauen, sondern auch den eigenen Teller hin und wieder zu verlassen…RB

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  15. Avatar von Unbekannt Leo said, on Oktober 26, 2010 at 11:08 am

    @RBSehr geehrter Ruedi BaumannGenau das gleich verlange ich von Ihnen, ausgewogene und faire Stellungnahme; denn genau so wenig wie Kleinbauern immer benachteiligt werden, so wenig werden mittlere und grössere Betriebe bevorzugt. Klein ist nicht einfach gut und gross ist nicht einfach schlecht. Ich habe in meinem Leben weit über 70 Länder besucht und dabei vor allem die Landwirtschaft studiert. Kleinbäuerliche Strukturen vornemlich auf Basis Familienbetrieb werden in kaum einem anderen Land so gut geschützt wie in der Schweiz. Das es von Zeit zu Zeit eine gewisse Strukturbereinigung nach unten braucht und man da nicht oben abschneiden sollte, dürfte eigentlich logisch erscheinen in der heutigen Gesellschaft. Damit wird noch kein Bauer gezwungen aufzugeben.p.s. Im Übrigen bin ich erstaunt, wie beleidigt Sie reagieren, wenn Sie sich provoziert fühlen. Ist es, weil Sie die Rolle des Chef-Provokateurs für sich in Anspruch nehmen?beste Grüsse Leo

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  16. Avatar von Unbekannt RB said, on Oktober 26, 2010 at 5:53 pm

    @LeoSiehst du Leo, es geht doch!Allerdings ist die Diskussion etwas einseitig, wenn du deine Interessen nicht offenlegst. Ich nehme an, dass Leo Bernhard dein Pseudonym ist, denn dieser hat bisher keine bemerkenswerten Spuren hinterlassen… Ferienreisen in 70 Länder sind gut und recht aber für einen Vollerwerbsbauern doch etwas übertrieben. Wie kommst du übrigens darauf, dass ich unseren 75ha-Betrieb hier in der Gascogne im Nebenerwerb bewirtschafte? Vielleicht habe ich den Betrieb nur gut organisiert?RB

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  17. Avatar von Unbekannt Leo said, on Oktober 27, 2010 at 7:21 am

    @RBDas waren Geschäftsreisen, nicht Ferienreisen. (Auch das ist alles eine Frage der Organisation :-))

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  18. Avatar von Unbekannt trotzki said, on Oktober 27, 2010 at 9:45 am

    Der Leo war sicher geschäftlich für einen Chemiemulti unterwegs um den Kleinbauern teures Gentechsaatgut anzudrehen!

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