AUSWANDERERBLOG

Auswanderer-Beratung

Posted in Von Tag zu Tag by ruedibaumann on Januar 7, 2008

Wir erhalten relativ viele Anfragen von Leuten, die auswandern wollen. Heute zum Beispiel folgendes Mail:

„Sehr geehrter Herr Baumann

Auf der Suche nach Schulungsmöglichkeiten in Bereich Tropenlandwirtschaft bin ich mit diesem Suchbegriff auch auf Ihre Homepage gestossen.

Vermutlich bin ich bei Ihnen am richtigen Mann. Nun, eine Emigration ist kein Pappenstiel, das muss gut vorbereitet sein. Sie haben diesen Schritt hinter sich. Wie haben Sie die Emigration überstanden? Haben Sie sich gut eingelebt und angepasst? Haben Sie auch ein soziales Netz vor Ort aufbauen können? Würde mich schon interessieren.

Ich habe folgende Situation: In 5 Jahren werde ich pensioniert und emigriere mit meiner Gattin in die Philippinen. Dort wollen wir unseren Lebensmittelbedarf an Früchten und Gemüse selber herstellen.

Die Planung für diese Emigration hat bereits vor einem Jahr begonnen. Nun möchte ich noch eine Berufsbegleitende Ausbildung machen, damit ich über die Tropenklimatischen Bedingungen der Landwirtschaft informiert bin, und mich entsprechend verhalten kann.

Können Sie mir mit Informationen zur Schulung oder Lektüre für diesen Bereich weiter helfen oder haben Sie Kontakte, die für mich nützlich wären??

Hoffnungsvoll erwarte ich Ihre Antwort.

Freundliche Grüsse
XY“

Meine Antwort:

„Lieber XY

Ich sehe mich eigentlich nicht als Auswandererspezialist. Und Frankreich ist sicher nicht zu vergleichen mit den Philippinen.
Wenn sie meine über 600 Blogbeiträge oder mein Büchlein „Bauernland“ lesen, werden sie unschwer feststellen, dass uns die Integration verhältnismässig gut gelungen ist. Allerdings glaube ich nicht, dass eine „vollständige“ Integration gelingt, wenn man erst nach der Pensionierung emigriert. Die sozialen Kontakte werden ja in der Regel sehr stark durch die Arbeitswelt geprägt. Also warten Sie nicht zu lange….
Wir haben sehr viele Besucher aus unserem (grossen) politischen Freundeskreis in der Schweiz und schliesslich wohnen und arbeiten unsere Söhne nach wie vor in der alten Heimat.
Wichtigste Integrationshilfe ist natürlich nach wie vor die Sprache und der Wille sich zu integrieren.
Wir zählen inzwischen einige französischen Familien zu unseren guten Freunden, mit denen wir uns regelmässig treffen (kürzlich auch in der Schweiz).
Ich glaube die technischen Fragen (Tropenlandwirtschaft usw.) lassen sich leicht klären, wenn nötig auch erst an Ort und Stelle. An der Ingenieurschule Landwirtschaft in Zollikofen gibt es übrigens einen Lehrgang für Internationale Landwirtschaft. Aber wenn es nur um die Selbstversorgung geht, glaube ich, finden sie auch im Internet genügend Infos und Literatur.
Aber wie gesagt, sprachliche und kulturelle Fragen sind viel wichtiger!

Viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüssen

Ruedi Baumann“