AUSWANDERERBLOG

SP Grossaffoltern: Lyssbach

Posted in Diverses by ruedibaumann on Januar 11, 2008

Gestern abend lud die SP/Grossaffoltern/SP Rapperswil zu einer Informationsveranstaltung über den Lyssbachverband. Fritz Ruchti, Präsident des Lyssbachverbandes orientierte mittels zahlreicher Aufnahmen und Darstellungen über die Hochwasserschäden, die Verbandsaktivitäten, die bereits realisierten Renaturierungen und das Seilziehen zwischen den beteiligten Gemeinden um die Kosten der geplanten Hochwasserschutzmassnahmen.
Ich habe in diesem Blog wiederholt selber über den Lyssbach berichtet.
Mithilfe von Bund und Kanton (3/4 Subventionen) soll nun ein 40 Millionen Franken teurer Hochwasserschutzstollen gebaut werden. Ein kilometerlanger Tunnel mit 4 Meter Durchmesser solte künftig im Extremfall die Wassermassen im alten Bachbett so reduzieren, dass keine Überschwemmungsschäden mehr entstehen.
Das dürfte für die am weitaus stärksten betroffene Gemeinde Lyss zutreffen, nicht aber für die anderen vier beteiligten Gemeinden am Oberlauf und bei den Zuflüssen. Bei der nach wie vor anhaltenden starken Bautätigkeit und Bodenversiegelung sind damit neue Überschwemmungsschäden absehbar! Es ist für mich völlig unverständlich, dass unter diesen Umständen weitere Bauzonen, die direkt an den Lyssbach angrenzen, ausgeschieden und genehmigt werden!

Die Verwendung von Landwirtschaftsflächen als natürliche Rückhaltebecken wird mit dem Hinweis abgelehnt, dass diesbezügliche Massnahmen und allfällige Schäden von Bund und Kanton nicht subventioniert würden und allein von den Verbandsgemeinden berappt werden müssten.
Wenn das so ist, dann wäre es höchste Zeit, die kantonalen und eidgenössischen Wasserbaugesetze schleunigst so abzuändern, dass sanfte Hochwasserschutzmassnahmen (sprich: vorübergehende Überschwemmung und fallweise Entschädigung von Kulturlandflächen) endlich auch möglich werden!

Übrigens: so trostlos sieht die Quelle des Lyssbachs heute aus….

Der Ort heisst zwar immer noch „Schönbrunnen“ hat aber damit nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun. Ähnlich trostlos geht es mehr als drei Kilometer weiter in schnurgeradem Betonkanal….

Auf diese Art der „Lyssbachkorrektion“ war man in den 60er-Jahren sogar noch stolz!