Er wird fehlen in Bern
Daniele Jenni ist gestorben. Die Meldung heute morgen früh hat mich aufgeschreckt und traurig gestimmt. Daniele Jenni, geboren 1949, konsequenter Oppositionspolitiker, Alternativen-Anwalt, bürgerliches Feindbild, Schrecken aller Grossinvestoren, echter radikalgrüner Stadrat, Grossrat, ist einem kurzen Krebsleiden erlegen.
Geärgert hat er sie alle. Nicht nur die rechtsbürgerlichen Baulöwen und Polizeidirektoren, nein auch die Linken. Zuletzt bei der Anti-SVP-Demo kurz vor den Parlamentswahlen, wo es zu hässlichen Krawallszenen gekommen ist, die den Linken und Grünen bei den Wahlen geschadet haben. Grüne wollten ihn danach aus der Partei ausschliessen.
Daniele Jenni war hartnäckig, unnachgiebig, stur. Aber er war immer freundlich, zuvorkommend und anständig. Ganz im Gegensatz zu einzelnen von seinen rechtsbürgerlichen Gegnern.
Ich habe mit ihm bei der Revision der bernischen Kantonsverfassung eng zusammengearbeitet und erinnere mich, wie er mit Begeisterung und viel Sachverstand wesentlich dazu beigetragen hat, dass der Kanton Bern ein fortschrittliches Grundgesetz erhalten hat. Er wurde nie müde demokratisch zu argumentieren, selbst dann, wenn er mit seinen Anträgen allein auf weiter Flur war. Er hat es ausgehalten, politisch oft sehr einsam zu sein.
Daniele Jenni wird in Bern fehlen.
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