ETH-Agronominnen und Agronomen für 3xJa
zu Trinkwasser-Initiative, Verbot synthetischer Pestizide und CO2-Gesetz
Vor dreissig Jahren hat die Ökologisierung der Land- und Ernährungswirtschaft ihren Anfang genommen. In diesen 30 Jahren wurden 100 Milliarden Franken Steuergelder als Direktzahlungen und Subventionen in den Agrarsektor gepumpt.
Das Resultat? Vier Indikatoren zeigen, dass die Land- und Ernährungswirtschaft ökologisch nicht da steht, wo sie nach dreissig Jahren Reform sein sollte:
• _Die Trinkwasserqualität wird zunehmend zum Problem. Ein Teil der Wasserfassungen müssen wegen Pestizid- und Düngemittel-Rückständen gesperrt werden.
• _Das Gesundheitswesen wird durch antibiotika-resistente Keime bedroht. Zu einem guten Teil, weil in der Massenhaltung von überzüchteten Schweinen und Hühnern Epidemien lauern, gegen die vorsorglich oder akut Medikamente eingesetzt werden.
• _Die biologische Vielfalt an Wildpflanzen und Wildtieren schwindet. Graswirtschaft, Ackerbau, Wein, Gemüse- und Obstbau werden intensiviert. Es fehlt an Naturflächen.
• _Wertvolle Agrarrohstoffe enden in der Kette von Produktion, Verarbeitung und Konsum in Massen als Abfall. Mit Subventionen produziert, mit Steuergeldern liquidiert.
Der Öko-Motor stottert. Die Lücke zwischen der heilen Landwirtschaft auf Plakaten und dem messbaren Zustand der Böden und Gewässer wächst. Der Wille zu Pioniertaten muss wieder angekurbelt werden, wenn die Landwirtschaft im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe Teil der Lösung statt Teil des Problems sein will.
In der Volksabstimmung vom 13.Juni 2021 bietet sich die Gelegenheit einen ersten Schritt zu tun: Dreimal Ja stimmen zu den Volksinitiativen für sauberes Trinkwasser und für ein Verbot synthetischer Pestizide sowie zum CO2-Gesetz.
Ein Komitee von ETH-Agronominnen und Agronomen unterstützt im Abstimmungskampf die beiden Volksinitiativen und stellt sich gegen die vom Schweizerischen Bauernverband geführte Extremismus-Propaganda. Ebenso geschlossen unterstützen wir das CO2-Gesetz.
Für das Komitee:
Ruedi Baumann, Traversères, auswandererblog.ch
Franz Bigler, Würenlos
Gustav Egli, Zumikon
Ruth Genner, Lebensmittelingenieurin, Zürich
Herbert Karch, +41 79 301 91 49
Ruedi Keller, Ittigen
3x nein das isch musig
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