„Keine Zukunft ohne Geschichte“
Kommentar von Fred Zaugg im heutigen „Der Bund“
„Der 34-jährige Suberger Filmschaffende
Simon Baumann sagt, sein neuer Film sei
auch ein «Lebensprojekt». Ein Projekt weist
immer in die Zukunft. Und Zukunft ist auch ein
Hauptthema des Films, selbst wenn der Tod
des Grossvaters am Anfang steht. Wir bewegen
uns mit dem Filmautor auf der Strasse, im
Nebel zwar, aber doch auf einer geraden
Strasse im ebenen Lyssbachtal. Simon
Baumann bricht auf in sein Dorf Suberg und
zu sich selbst, zum Suberger in ihm, der noch
gar nicht genau weiss, was das ist. Aber er
wird es herausfinden.
Von Beginn weg gehört für ihn der Rückblick
untrennbar zum Vorausschauen und
Entdecken. Es gibt keine Zukunft ohne Geschichte.
Es gehört neben dem ganz persönlichen
Auftreten und Zeugnisablegen zu den
herausragenden Qualitäten des Films, wie
Simon Baumann zum Familien- und Dorfarchäologen
wird. Er gräbt Fotoalben aus und
Filmdokumente des Onkels und des Schweizer
Fernsehens. Die Funde werden sparsam, aber
präzis und aussagekräftig eingesetzt. Dass er
eine ganz eigene Filmsprache der Begegnung
und Erkennung – oder: der Reportage und des
Interviews – zu entwickeln vermag, war schon
spürbar in seinem Film «Image Problem» (mit
Andreas Pfiffner). Hier ist es zu einem berührenden,
erschreckend bis heiteren, künstlerisch
hervorragenden filmischen Landschaftsbild,
einer Vedute Subergs und der heutigen
Welt geworden.“
Heute ausverkaufte «Bund»-Filmsoirée, ab
morgen im Kino Movie.
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