Rückblick
Leinenfeld (champs de lin) schlicht prächtig!
Les voeux du maire et du conseil municipal
Etwas hat sich verändert in der französischen Politlandschaft: Heute fand die jährliche Neujahrsfeier in unserer kleinen Gemeinde (81 Einwohner) nicht nur mit dem Gemeindepräsidenten und dem vollzähligen Gemeinderat wie üblich statt, nein auch eine stattliche Anzahl der regionalen und nationalen (!) Politprominenz gab sich die Ehre!
Le maire de Traversères André Pau konnte begrüssen:
le sénateur du Gers, M Franck Montaugé, Stadtpräsident von Auch https://www.senat.fr/senateur/montauge_franck14257w.html
le député M. Jean-René Cazeneuve (LREM) (Abgeordneter in der Nationalversammlung in Paris) https://www.nosdeputes.fr/jean-rene-cazeneuve
Madame Adda Fatma, grüne Regionalrätin der Region https://www.laregion.fr/ADDA-Fatma
den Präsidenten des Gemeindeverbandes Val du Gers M. François Rivière
http://www.cc-valdegers.fr/communaute-communes/gouvernance/
die Gemeindepräsidenten der umliegenden Gemeinden Seissan, Haulies und Sansan
Anschliessend an die kurzen Voten entspannte sich bei einem reichhaltigen Buffet eine intensive Diskussion mit den Gewählten.
Es scheint doch, dass die gilets-jaunes Aktivitäten die Behördenvertreter und Abgeordneten veranlassen, sich wieder vermehrt um die Sorgen und Nöte der kleinen Leute in der französischen Provinz zu kümmern…
Gelebte Demokratie in der Republik Frankreich!
Präsidentengalerie
Die Mairie in unserer kleinen Gemeinde Traversères (81 Einwohner) ist renoviert worden. Selbstverständlich darf das Porträt des aktuellen président de la répulique nicht fehlen. Daneben findet sich auch eine Galerie aller bisherigen Präsidenten.
An die 8 in Farbfotos dargestellten Präsidenten kann man sich noch gut erinnern, mit den anderen 17 seit 1792 hat man (zumindest als Neufranzose) schon mehr Mühe…. 😉
Eine Präsidentin gab es noch nie, und wenn ich an die letzten Wahlen denke, bin ich darüber gar nicht so unglücklich…
Apéro riche
Der Conseil communal de Traversères http://www.traverseres.fr hat die Bevölkerung zu einer Orientierungsversammlung eingeladen. Zur Diskussion standen die zahlreichen Gebietsveränderungen in der République française. Die Kleinstgemeinden erfüllen zunehmend viele öffentlichen Aufgaben in Gemeindeverbänden, die sog. Cantons sollen aufgehoben werden, selbst die Départemente stehen als Organisationseinheiten zur Diskussion. Landesweit werden die bisher 22 Regionen auf etwa 13 reduziert.
Motor all‘ dieser Reorganisationen ist die Europäische Union. Der Verwaltungsaufwand muss merklich reduziert werden, wenn man Anspruch auf europäische Fördergelder anmelden will…
Die interessante Veranstaltung wurde (wie hierzulande üblich) gekrönt durch einen apéro riche! C’est très sympa!
Le Maire de Traversère avec son équipe und zwei Präsidenten von Nachbargemeinden und Gemeindeverbänden.
Municipales
Municipales Traversères
Résultat du premier tour
-
Candidats Elus
- Olivier Barrasz (42 voix)
- Martine Bernardot (33 voix)
- Philippe Frechou (46 voix)
- Jean-luc Latapie (32 voix)
- Jean-michel Liarès (45 voix)
- Tom Lignières (41 voix)
- André Pau (43 voix)
-
Votes blancs et nuls
4.69%3 votes
INSCRITS | 64 | ABSTENTION | 15.63% | 10 | |
VOTANTS | 84.38% | 54 | EXPRIMÉS | 79.69% | 51 |
Man beachte: Stimmbeteiligung auf Gemeindeebene immerhin 84%!
Ich muss zu unserer Schande gestehen, dass wir selber den Urnengang geschwänzt haben, sonst wäre das Resultat noch besser.
Auf nationaler Ebene ist die Stimmbeteiligung um zwei Prozent zurückgegangen, auf für französische Verhältnisse schlechte 62% (für schweizerische Verhältnisse wäre das ein sensationell gutes Resultat!)
Nach den Resultaten, die Innenminister Manuel Valls in der Nacht im Fernsehen bekanntgab, vereinte die FN (vergleichbar mit der SVP) bei dem Urnengang am Sonntag 4,65 Prozent der Stimmen auf sich. Die konservativen Parteien erhielten total 46,54 Prozent der Stimmen, die linken Parteien mussten mit 37,7 Prozent eine deutliche Schlappe hinnehmen.
Entscheidend wird aber der zweite Wahlgang vom nächsten Sonntag. Ich bin überzeugt, dass die Rechtspopulisten höchstens in ein paar wenigen kleinen Städten eine Mehrheit erlangen werden.
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