AUSWANDERERBLOG

Gastbeitrag: Bauern treiben Höfesterben selbst an

Posted in Agrikultur, Bauernland by ruedibaumann on März 20, 2024

„Patrick Dümmler von Avenir Suisse kritisiert die Bauernproteste und weist auf das Einkommensgefälle in der Landwirtschaft als Problem hin: Die Minderheit wohlhabender Landwirte nimmt zu, während die Bauernhöfe jedes Jahr weniger werden. Was für Gründe haben die Einkommensunterschiede? Ein grossflächiger Betrieb ist von Vorteil, auch dank viel Direktzahlungen. Bauland verkaufen oder eine Kiesgrube ausbeuten, bringt Millionen. Solcher Wohlstandsvorsprung hat Folgen: die Privilegierten stechen alle anderen Bauernhöfe aus, wenn ein Hof oder ein Stück Land zu kaufen ist. – Der Bauernprotest richtet sich folglich an die falsche Adresse: Weder Konsumenten, Grossverteiler oder Ökoanforderungen sind schuld am Höfesterben. Die Treiber des Strukturwandels finden sich in den eigenen Reihen. Dagegen braucht es als erste Massnahme Obergrenzen für gerechter verteilte Direktzahlungen, wie dies früher der Fall war. Noch aber blockieren die Nutzniesser des Status quo mit ihrem Einfluss auf Bauernverband und Bundesparlament die nötigen Reformen.“ 

Herbert Karch, Spiegel bei Bern (erschienen heute im Bund)