Bauern gegen rechts

Die #crise agricole hat uns in Frankreich nicht schöne Bilder beschert. Schon der Umstand, dass zwei Todesopfer zu beklagen sind ist unentschuldbar. Warum die Bauern ihre Wut vor allem an den Préfectures (Gebäude der Départementssitze) auslassen ist schwer verständlich. Die Departemente haben nun aber auch gar nichts mit der europaweiten Agrarpolitik zu tun. Die Mist-, Gülle-, Kehricht- und Farbanschläge auf historische Gebäude sind kontraproduktiv.
Nützen wird die Zerstörungswut der extremen Rechten (RN) bei den kommenden Europawahlen. Die Forderungen der Bauern sind diffus, oft gegen Umweltanliegen und all‘ zu selten für ökologische, solidarische, bäuerliche Landwirtschaft. Die Dieselverbilligung beispielsweise nützt den grossen Getreidebauern in den Gunstlagen, denen es wirtschaftlich sicher nicht schlecht geht.
Ich würde mir wünschen, dass die zögerlichen Ansätze an den Demonstrationen #bauerngegenrechts viel prominenter in Erscheinung treten würden. Ich bin gespannt, was unser neuer Premierminister („der junge Gabriel“) den Bauern anbieten wird…
Menschen handeln vielfach aus Not, Wut, Hass. Auch die Bauern. Sie zu verurteilen ist kurzfristig gedacht. Was steckt dahinter. Das ist die Frage. Europa wid sich mit der Trumpära verändern: Davon bin ich überzeugt. Ich freue mich, wenn das Geld der Globalisierung besser verteilt wird. Dann wird es den Menschen wieder besser gehen ( siehe Michael J Sandel: Das Ende des Gemeinwohls)
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Die neue französische Regierung ist den Forderungen der Bauern weitgehend nachgekommen. Trotzdem wird mit neuen Blockaden gedroht. Es ist auffällig, wie in letzter Zeit ein sog. „Wutbürgertum“ angefeuert wird – nicht nur in Frankreich. Andauernd werden Regierungen schlecht geredet, von „den Eliten da oben, die diejenigen da unten abzocken“ geschwafelt, die Politikerinnen und Politiker allesamt als korrupt abgestempelt. Damit wird eine Neidkultur angeheizt, die letztlich Wasser auf die Mühlen der Rechten ist. Diese – einmal an der Macht – werden sich einen Deut um die Zukurzgekommenen kümmern. Marine le Pen kann schon mal den Champagner kalt stellen…………….
Hansjürg Sieber, Bern
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