Kafka am Strand
Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 05.06.2004
Karl-Markus Gauß‘ Rezension dieses Buches des japanischen Kultautors ist eine Abrechnung. Und zwar nicht nur mit dem Buch selbst – „Schmonzette“, voller „Plattitüden“, es geht zu wie in der „schwäbischen Stube Hermann Hesses“, das alles ist „quälend langatmig“ -, sondern auch mit dem „gestrengen Feuilleton“, das hier offenkundig auf einen fatalen postmodernen Blender hereingefallen ist. Wild und ohne Besinnen werfe Murakami hier nämlich alles Mögliche durcheinander, einen Jungen, der zu klug, einen Alten, der zu dumm für die Welt ist, „griechische Tragödie“, „haarsträubende Handlung“, Fantasie und Wirklichkeit, Sex (vielleicht, ganz klar scheint das nicht zu werden) und Sinnfindung. Was immer man zitieren mag aus dieser Kritik, es klingt unfreundlich, sehr unfreundlich. Zwar gelinge es Murakami, seine „Versatzstücke“ miteinander zu „verzahnen“, aber, leider, doch nur nach Art des „Irgendwie“. Nein, kein positives Wort über dieses Buch.

Der japanische Erfolgsautor Haruki Murakami wird von den meisten Kritikern hoch gelobt. Ganz im Gegensatz dazu die vernichtende Kritik von Karl-Markus Gauss in der NZZ (siehe oben).
Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich nun ein esoterisches Buch mit haarsträubender Handlung (mit immerhin über 600 Seiten) oder einen „grandiosen Roman voller Magie und Weisheit“ gelesen habe. Urteilen Sie selber!
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