Deutsche Geschichte auf Schritt und Tritt…
Dresden, Frauenkirche, 1945 bei der Bombardierung vollständig zerstört und nach der Wende wieder aufgebaut, davor Ausgrabungen
Die gläserne Kuppel neben der Frauenkirche trägt in Dresden den Übernamen Zitronenpresse
Wandgemälde am Kulturpalast „Der Weg der roten Fahne“ aus alten DDR-Zeiten.
Ein Dorf muss leben
Gastbeitrag Simon Baumann
„Ich habe meinen Grossvater nie kennengelernt. Er starb drei Jahre vor meiner Geburt. Was ich von ihm weiss, haben mir meine Grossmutter und mein Vater erzählt: Er war ein hart arbeitender Bauer und Präsident der Musikgesellschaft Suberg-Grossaffoltern. Er war Feuerwehrkommandant, Ortspräsident und hat jahrelang die Milchsammelstelle des Dorfes geführt. Auf Fotos lächelt er immer liebevoll. Die, die ihn kannten, beschreiben ihn als zufriedenen, stets fröhlichen Mann. Das irritiert mich. Wo nimmt einer diese Zufriedenheit her, wenn er sieben Tage die Woche vierzehn Stunden hart arbeitet und dabei kaum etwas verdient? Wie kann einer glücklich sein, der sich in seiner wenigen Freizeit fast ausschliesslich für das Gemeinwohl einsetzt?
Wäre mein Grossvater ein Einzelfall gewesen, ich hätte nicht weitergefragt und ich hätte wohl keinen Film über Suberg gemacht. Aber mein Grossvater ist nicht alleine auf den alten Fotos. Meist ist er umgeben von Familie, Freunden und Nachbarn. Menschen, die etwas miteinander zu tun haben, sich bei der Feldarbeit aushelfen oder einfach zusammen Zeit verbringen. Die Fotos zeigen nicht nur meinen Grossvater, sie zeigen eine Dorfgemeinschaft.“
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