Identität
In Frankreich regt die Regierung Sarkozy eine Debatte über „l’identité française“ an. Böse Zungen behaupten, das sei im Hinblick auf die anstehenden Regionalwahlen eine Konzession an seine WählerInnen am rechten Rand des politischen Spektrums, damit diese in Krisenzeiten nicht wieder zu LePens Front National wechselten.
In dieser Woche hat der pérsident de la république auch die Bauern geködert und ihnen eine Milliarde Kredite und 600 Millionen zusätzliche Beiträge versprochen, um ihnen über die schwierigen Zeiten hinwegzuhelfen.
Dabei führte er aus, dass gerade la terre française zur französischen Identität gehöre und darum besonderen Schutz bedürfe.
Das tönt alles verdächtig nach einer Art „Blut-und-Boden-Ideologie“ mit dem Ziel, seine sinkenden Sympathiewerte bei den Französinnen und Franzosen wieder zu verbessern.
In Deutschland hat man diesbezüglich vor einiger Zeit über „Leitkultur“ debattiert und in der Schweiz spricht man plötzlich wieder von Einwanderungsbegrenzungen. Der Chef des Revolverhetzblattes Weltwoche will allen Ernstes die in den bilateralen Verträgen verankerte Personenfreizügigkeit mit Europa wieder rückgängig machen.
Wahrlich keine schönen Aussichten, wenn da und dort wieder nationalistische Töne überhand nehmen sollten!
Terre française oder einfach schöne französisch-europäische Felder…
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