Blödsinn
Gerade das Ende der Schweizer Landwirtschaft prognostiziert der Schweizerische Bauernverband, falls die Trinkwasserinitiative angenommen würde! Dabei stützt er sich auf ein selber bestelltes „Gutachten“ von einigen Studenten von dem landwirtschaftlichen Technikum in Zollikofen (HAFL).
Eine vernünftige landwirtschaftliche Produktion sei schlichtweg ohne Pestizide, Antibiotika und massiven Futterzukäufen aus dem Ausland nicht möglich, behaupten die Mannen aus Brugg.
So ein Blödsinn! Grosse und kleine Biobetriebe beweisen seit Jahrzehnten im In- und Ausland, dass es auch ohne Zerstörung der Umwelt geht! Der Biodiversitätsbericht verlangt ja gerade zwingend, dass das schweizerische Direktzahlungssystem korrigiert werden muss um die Artenvielfalt zu erhalten!
Viele würden dann halt auf Direktzahlungen verzichten und weitermachen wie bisher oder sogar noch intensivieren, drohen die Bauernoberen! Ob das bei den Schweizer StimmbürgerInnen ankommen wir?
Als Biobauernkollege werde ich der Trinkwasserinitiative aus prinzipiellen Gründen zustimmen.
Allerdings stimmen mich die Aussichten auf den Ausgang der Abstimmung nicht besonders euphorisch.
Zwei Schwergewichte bestimmen hierzulande über gegen 80% der Nachfrage und damit über deren Versorgung. Diese beiden – auch so ein eidgen. Sonderfall – werden sich nicht kampflos aus den fetten Pfründen unserer irgendwie fast heiligen Agrarpolitik verabschieden. Verabschieden, weil die Initiative u.a. auch festlegt, dass ALLE LEBENSMITTEL in der Schweiz künftiglich aus pestizidfreier Produktion zu stammen haben. Die bisherigen Muster „Billiges aus der Schweiz und noch Billigeres aus Importen“ werden zwar weiterhin Bestand haben. Die Beschaffung hingegen wird schwieriger, deutlich teurer werden.
Ausserdem dürften sich die hier nicht genannten – für sie erfreulicherweise – seit 1989 immer mehr in der Pflicht sehen, die Landesversorgung sicherzustellen. Nach bald einmal 75 konfliktfreien Jahren findet der Souverän offenbar, das gehe auch so…
Ueli Ineichen
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