Es stinkt in der Schweiz
„Bewilligung für den Bau einer Masthalle erteilt“
„Der Regierungsstatthalter hat die Bewilligung zum Bau einer Hühnermasthalle in Niederried erteilt. Der Bau, 60 Meter lang, 25 Meter breit, mit Platz für 17 000 Masthühner, darf somit erstellt werden. Acht Einsprachen zum Baugesuch wurden abgewiesen, eine Petition an die Gemeinde negativ beantwortet. Die Einsprecher fürchten starke Geruchsimmissionen sowie die Veränderung des Ortsbildes und zweifelten die Zonenkonformität an.
Das Regierungsstatthalteramt hatte alle Einsprachegründe in Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachstellen untersucht und für unbegründet erachtet: Sowohl der Berner Heimatschutz als auch das Amt für Berner Wirtschaft und das Amt für Gemeinden und Raumordnung stimmten dem Vorhaben zu. Alternativstandorte seien diskutiert worden, teilte das Regierungsstatthalteramt mit. Dabei habe sich aber herausgestellt, dass der Bauherr über kein anderes geeignetes Land verfüge. Sowohl der Anwalt mehrerer Einsprecher als auch ein Einsprecher selber konnten noch keine Auskunft darüber geben, ob sie den Entscheid an die nächste Instanz weiterziehen werden.“
(Meldung aus dem Bieler Tagblatt von heute 12.4.2011)
Kommentar:
Es fällt mir auf, dass an diesen schönen Frühlingstagen die Freude am Draussensitzen in Gartenwirtschaften im schönen Schweizerländli arg getrübt wird durch den bestialischen Gestank von Söibschütti und anderen Exkrementen aus der Intensivtierhaltung.
Kaum zu glauben, dass in diesem Land weite Bevölkerungskreise krankmachende Ammonniakimmissionen erleiden müssen, nur weil die SVP-Landwirtschaftsoberen meinen, man müsse die Massentierhaltung in unserem dicht besiedelten Land weiter ausdehnen!
Geflissentlich wird verschwiegen, dass ein Grossteil des Kraftfutters für diese „Wertschöpfung“ aus Brasilien oder wer weiss woher importiert wird.
Die Schweiz ist ein Grasland, Milch und Fleisch liesse sich vernünftig auf einheimischer Futterbasis produzieren ohne dass damit die Luft verpestet und der Boden überdüngt würde.
Weniger wäre mehr kann ich dazu nur sagen: weniger Direktzahlungen für Grossbauern, weniger Masthallen, weniger Söibschütti und dafür mehr intakte Landschaft, mehr Rücksicht auf die Umwelt und schliesslich mehr Lebensqualität für Mensch und Tier!
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