Schlechter Tag
Es gibt sie, die Tage, wo alles falsch läuft, was falsch laufen kann. Es beginnt am Morgen: Defekt am Hackstriegel, eine wichtige Halterung bricht. Schweissen so gut ich kann (wenn ich das nur besser könnte!), die Halterung bricht wieder….. Ich will mit dem Säen beginnen. Die Zeit drängt, Meteo France kündigt Regen an. Da passiert es: ich touchiere beim Rückwärtsfahren mit der Sämaschine eine niedere Mauer, die Antriebsmechanik total verkrümmt! Nondediunondeduinondeduinondedui!
Alles ausbauen, mit Hammer und Meissel. Dabei schlage ich mir an der linken Hand einen Plätz ab! Merde! Um die Antriebsmechanik wieder zu richten muss ich die Metallteile erwärmen (glühend machen). Ich habe kein autogenes Schweissgerät, die nächste mechanische Werkstätte ist 40 Kilometer weit und überdies ist es gleich Mittag und das heisst, bis um 14 Uhr ist nichts zu wollen. War das doch jeweils gäbig in der Schweiz mit der Dorfschmiede in der direkten Nachbarschaft. Bei einem benachbarten Bauer werde ich fündig, er hat die notwendigen Apparaturen und Gasflaschen. Mit vereinten Kräften können wir die Metallteile wieder einigermassen richten. Rendre service entre voisins! Merci beaucoup! Die Saat kann endlich beginnen, Regenwolken drohen sich zu entleeren.
Endlich geht es flott vorwärts auch wenn ich mir bei den „Turnübungen“ auf der hohen Maschine beim Saatguteinfüllen die Rippen quetsche… gopferdammmi! Jetzt streikt noch der Bordcomputer, der für Fahrgassenautomatik, Flächenmasse, Saatmenge usw. verantwortlich ist!
Wie flickt man einen Computer? Das kann niemand, es heisst einfach Modul ersetzten. Ich verlasse mich der Not gehorchend auf mein Gefühl und verzichte vorübergehend auf die ganze verschi…. Elektronik!
Langsam nachtet es ein…. und plötzlich verliere ich an der Maschine ein Pneurad! Hueresiech!
Die Schrauben finde ich natürlich nicht mehr auf dem stockdunklen Acker. Überdies sind die Gewinde ausgerissen. Also neue Gewinde schneiden, Nachtarbeit…. Das isch haut buret!
Nach drei Tagen (und Nächten) habe ich glücklich 40 Hektaren Winterweizen gesät. 7 Tonnen Saatgut sind im Boden. Jetzt ist schönstes Wetter, der angekündigte Regen kam nicht. Die Wunden verheilen. Ich habe Zeit, die Maschinen gründlich zu überholen und zu reparieren! Die Bedingungen sind ideal, die Saat kann auflaufen.
ruedi,sei froh, dass ud nicht auch noch kühe hast. bestimmt wäre da eine mit einer schwergeburt darunter!
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