Agrardiktatur
Grünem Nationalrat droht Rauswurf
Der Berner Grünen-Nationalrat Kilian Baumann ist Biobauer – und mit seinen Forderungen für eine nachhaltige Landwirtschaft den konservativen Kreisen ein Dorn im Auge. Ritter (der Bauernverbandspräsident) signalisiert denn auch klar, dass er Baumann nicht mehr zur Konferenz (der bäuerlichen Parlamentarier) einladen will. «Wenn jemand nicht viel mit unseren Positionen anfangen kann, macht es keinen Sinn, ihn in der Konferenz zu haben», sagt Ritter. (–)
Baumann zeigt sich auf Anfrage erstaunt über den drohenden Rauswurf. Als Landwirtschaftsvertreter mit starkem ökologischem Fokus repräsentiere er eine wichtige Strömung innerhalb der Landwirtschaft. Baumann will deshalb in der KBP weiter mitwirken. «Es braucht im Lager der Bauern vielfältige Stimmen.»
Baumann hat die Wiederwahl geschafft und im Kanton Bern von allen grünen Kandidaten sogar das beste Resultat erzielt. In Bauernkreisen hatte er sich früher aber auch Feinde gemacht, unter anderem weil er die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative befürwortet hatte. Nun aber hat Baumann auf dem Land vergleichsweise viele Stimmen geholt – und dies trotz eines Inserats in der «Bauernzeitung», das auf seine Abwahl zielte. Für Baumann ist das ein Zeichen, dass er in Bauernkreisen punkten kann und seine Arbeit in den nächsten vier Jahren «umso wichtiger» ist.
Illusionen macht er sich aber nicht. Ökologische Anliegen hätten es in der Landwirtschaft schon in den letzten vier Jahren nicht einfach gehabt. «Mit dem nach rechts gerutschten Parlament wird sich das nun akzentuieren.» Baumann denkt etwa an Massnahmen im Bereich des Klima- und des Artenschutzes, deren Chancen wohl sinken werden. Zudem wurde eine gewichtige grüne Stimme für eine ökologische Landwirtschaft, die Zürcherin Meret Schneider, abgewählt.
(Artikel verkürzt zitiert aus dem heutigen „Der Bund“)

Ich (Vater von Kilian) empfehle den umweltbewussten Bäuerinnen und Bauern aus dem Bauernverband auszutreten.
Ihre Interessen werden in der Kleinbauernvereinigung besser wahrgenommen.
Übrigens: Im Internet auf der Kommentarseite des Bund/BZ/Tagesanzeiger hat es inzwischen 250 Kommentare gegen den „machtbesoffenen (Raub-)Ritter der Agrarlobby…
Die Bauern und Bäuerinnen können gar nicht austreten, der SBV hat keine Einzelmitglieder, sondern nur kantonale und Fachorganisationen. Und in diesem Zusammenhang von Diktatur zu reden, ist ein rechter Verhältnisblödsinn
LikeLike
Skandalös. Ritter ist ein Despot
LikeLike
auch in deutschland bildet der übermächtige bauernverband nicht die ökologischen bestrebungen für nachhaltigkeit ab. mit angst und unwahrheiten wird stimmung erzeugt gegen ressourcenschonenden umgang, gegen industrieartige tierhaltung.
LikeLike