AUSWANDERERBLOG

Wasserversorgung

Posted in Patrimoine et architectures by ruedibaumann on August 17, 2023

Die Wasserversorgung in der Gascogne gibt immer viel zu reden (l’avenir de l’eau en débat) und die laufende Klimaerwärmung verstärkt diese Diskussionen laufend (für die nächsten Tagen sind 38 °C angesagt!). Die sog. „chateau d’eau“ (Wassertürme) sind charakteristisch für die Landschaft und sorgen für den notwendigen Druck im Leitungsnetz. Aber auch die offenen Gewässer (Bäche und Flüsse) sind der Lebensnerv der Gegend nördlich der Pyrenäen! Verschiedene Kulturen in der Landwirtschaft gedeihen hier nur dank regelmässiger Bewässerung. Damit die Flüsse im Sommerhalbjahr nicht austrocknen, wird das Schneewasser aus den Pyrenäen gestaut, Elektrizität gewonnen und anschliessen in einem ausgeklügelten Kanalsystem dosiert in die Flüsse des Gers eingeleitet. Das Kanalsystem Neste versorgt so fast 8000 km2 in 660 Gemeinden. Komplettiert wird das hiesige Wasserversogungssystem durch 3000 kleine Seen von Landwirten (plans d’eau collinaire) die sich bei kräftigen Regenfällen auffüllen. Das System Neste wurde in seinen Grundzügen schon ab dem Jahr 1848 konzipiert, gebaut und immer wieder erweitert und angepasst. Auch der Hochwasserschutz spielt dabei eine grosse Rolle.

Für die Leute hier ist es so etwas wie für mich die Juragewässerkorrektion im bernischen Seeland.

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