Kopenhagener Trilogie
Ich habe die Autobiographie der Dänin Tove Ditlevsen (1917-1976) gelesen. Das heisst, die beiden Bücher „Jugend“ und „Abhängigkeit“. Ergreifendes Porträt einer Frau, Schriftstellerin und Mutter, „geradezu furchterregend ehrlich.“

„Von Tove Ditlevsens Leben zu sprechen, heißt von ihrem Schreiben zu sprechen – und umgekehrt. Ihr Leben war bestimmt durch den Drang, sich literarisch auszudrücken, und ihr umfassendes Werk eine ständige Auseinandersetzung mit ihren Erfahrungen, ihrer Identität. (…)
Sie beschreibt zunächst ihre Kindheit in einer Arbeiterfamilie, die schmerzliche Beziehung zu einer lieblosen Mutter, ein Milieu, in dem sie sich fremd fühlt, Armut und Ängste; nach der Konfirmation die schnell wechselnden Arbeitsplätze im Haushalt und im Büro und schließlich den Durchbruch als Dichterin im Jahre 1939.
Ihre literarischen Erfolge werden überschattet von vier gescheiterten Ehen, zwei Schwangerschaftsabbrüchen, dem permanenten Entfremdungsgefühl im neuen, literarischen Milieu und, wohl als Folge all dessen, schließlich der Flucht in Depressionen und Drogen. Tove Ditlevsen beendet ihr schwieriges Leben durch einen Selbstmord, den sie am Schluss des letzten Bandes ihres autobiografischen Werks beschreibt, womit die Einheit von Leben und Werk mit größtmöglicher Konsequenz vollzogen ist.“
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